30t
wurden und auch die Verdienstmöglichkeiten und die Arbeitslöhne sich günstiger gestalteten. Frauen und Kinder suchen schon von jener Zeit an im Sommer durch Sammeln von Beeren und Enzianen Geld zu verdienen. Seiner herrlichen Luft, seinen prachtvollen Wäldern, seiner schönen Umgebung verdankt es Enztal, wenn es seit einer Reihe von Zähren von vielen Fremden ausgesucht wird, von vielen auch zu längerem Aufenthalt. Trotz seiner Abgelegenheit liegt Enztal doch mitten in lebhaftem Verkehr; über Enztal führt die alte „Erzstraße", die von Neuenbürg über Wildbad nach Freudenstadt führt; uralte Steigen stellen die Verbindung mit Gernsbach und dem badischen Gebiet her; ebenso führt nach Simmersfeld und Altensteig eine gute Straße. Enztal galt lange als „Kolonie" von Ansiedlern und gehörte zur politischen Gemeinde Simmersfeld. 1838 ist es zu einer selbständigen Gemeinde geworden. Lange Jahre lagen die Schulverhältnisse sehr darnieder; für das langgedehnte Tal mit seinen Nebentälern bestand lange nur e i n Schulraum in Eompelscheuer, später erhielten auch die in der Nähe des alten Maierhofs gelegenen Parzellen gemeinsam mit Enzklösterle ein besonderes Schulhaus, das sich im „Lappach" befindet.
Was die Kirche betrifft, so ist von der alten Kapelle, die mit dem Kloster verbunden war, längst keine Spur mehr vorhanden. Die wenigen Einwohner, die Enztal früher zählte, waren kirchlich früher der Kirche in Ebhausen, dann Zwerenberg, seit 1850 der Kirche in Simmersfeld zugewiesen. 1849 wurde Enztal eine selbständige Pfarrei; die Kirche, die für Enztal und Enzklösterle gemeinsam bestimmt ist, steht in Enzklösterle und wurde 1851 im Rundbogenstil erbaut; sie bildet mit dem Pfarrhaus und dem Forsthaus eine malerische Gruppe, erinnernd an die früheren Waldkapellen.
Bild 241: Höfle in Nagold.