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Haus, so benannt, weil früher an dieser Stelle ein Waldbruderhaus gestanden ist. Der den Freiherren von Berneck gehörige Hof Roß- rücken ist vor einigen Jahren abgegangen.

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Bild 232: Oberschwandorf. Rechts Heckengäu. Links Schwarzwald.

Das Schloß Unterschwandors

Auf dem rechten Ufer der Waldach, eine Stunde vor ihrer Mün­dung in die Nagold, liegt auf einer Felsenterrasse das Schloß Unter­schwandorf, das von Anfang an den Freiherren von Kechler gehörte. Unterschwandorf und das eine Viertelstunde weit oberhalb gelegene Oberschwandorf, jetzt zwei getrennte Gemeinden, sind in älteren Zei­ten nicht unterschieden worden. Der Name lautet in älteren Urkun­den Schweindorf. Man hat darum gemeint, der Ort sei ursprünglich von der Grundherrschaft, seis der Grafen von Nagold, seis der Gra­fen von Hohenberg angelegt worden als landwirtschaftliches Anwesen; im Waldachtal sei besonders die Schweinezucht betrieben worden. Die Herren von Kechler, an deren Anwesen sich das Dorf von Anfang an anschloß, waren Dienstmannen der Grafen von Hohenberg. Der Name der Kechlerschen Familie tritt erstmals 1270 auf, wo ein Konrad von Kechler als Zeuge für Graf Burkhard auftritt; ebenso tritt 1283 ein Diemo von Kechler als Zeuge für Pfalzgraf Otto von Tübingen auf. Die Familie Kechler erweiterte ihren Besitz erheblich; sie erwarb das Adelsgut in Eündringen, erstmals genannt 839 mit dem Namen Gunderichingen. Ebenso belehnte Graf Rudolf von Hohenberg Kunz