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Bild 229: Mindersbach. Straßendorf in Nestlage

zusammen, um die Kosten der Warenbeförderung gemeinsam zu tra­gen. Indes hat es doch an Ansätzen zu der späteren Entwicklung des Postwesens nicht gefehlt. Schon um das Jahr 1500 richteten die Für­sten von Thurn und Taxis einen regelmäßigen Verkehr des kaiserlichen Hofes in Wien mit den Niederlanden durch reitende Boten ein, die später auch Briese des Herzogs von Württemberg und seiner Regier­ung beförderten. Neben dieser kaiserlichen Post, welche ihren Weg auch eine kurze Strecke durch Württemberg nahm, bestanden folgende herzogliche Einrichtungen: Kanzleiboten, die von Stuttgart aus­gingen, besorgten die Befehle des Herzogs an die Aemter im Lande. Dazu kamen die sogenannten Metzgerposten. Da die Metzger ihr Be­ruf regelmäßig nach auswärts führte, wurde ihnen durch herzoglichen Befehl von 1611 zur Pflicht gemacht, Sendungen aller Art zu besorgen. Sie waren beritten und kündigten ihr Kommen mittelst eines Hornes an; hieraus ist das Posthorn entstanden, das bis in die neue Zeit so oft ertönte bei Kommen und Gehen der Post, und das zum Abzeichen der Post geworden ist bis auf den heutigen Tag. Diese Metzgerposten blieben bestehen bis zur völligen Verstaatlichung der Post unter König Friedrich. So haben auch die Metzger von Nagold, Altensteig, Wild­berg und wo sie wohnten, neben ihrem eigentlichen Beruf zugleich Postbotendienste getan. Außerdem gab es Landboten, welche von Stuttgart alle 8 oder 14 Tage bestimmte Städte bereisten, um Post­sachen zu besorgen, wie umgekehrt von den Städten des Landes Boten nach Stuttgart reisten. Solche Landboten gingen regelmäßig alle 14 Tage von Nagold nach Stuttgart und andern Städten. Allein alle diese Ansätze zur Verbesserung des Postwesens wurden durch den 30- jährigen Krieg zerstört. Mißlich war auch das Verhältnis der her­zoglichen Einrichtung zu den Bestrebungen der Fürsten von Thurn und Taxis, die mehr und mehr das gesamte Beförderungswesen an sich zu bringen suchten und dabei vom Kaiser unterstützt wurden. Diesen