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Zur Gemeindeverwaltung standen dem Schultheißen Lezw. dem Vogt zur Seite zwei Kollegien, das Gericht und der Rat! ihre Mit­glieder hießen Gerichts- bezw. Ratsverwandte. Die ersteren besorgten Rechtssachen, die letzteren Verwaltungssachen. Die Beamten, die Geist­lichen, die Lehrer erhielten früher ihr Einkommen größtenteils in Na­turalien; seit 1807 ist an die Stelle der Naturalbesoldung die Eeldbe- soldung getreten.

Bild 226: Bösingen.

Die einzelnen Ortschaften der früheren Aemter und der jetzige Oberamtsbezirk

Nagold war seit 1363, Wildberg seit 1440, Altensteig seit 1603 ein württembergisches Amt.

Zum Amt Nagold gehörten folgende Orte: Nagold, Jsels- hausen, Schietingen, Bösingen, Veihingen, Haiterbach, Oberschwandorf, Emmingen, Wart, Ebershardt, Altnuifra, Bondorf, Hochdorf, Hohen- und Niederreuthin (bei Bondorf) und Wurmfeld (ebenfalls bei Bon­dorf).

Zum Amt Wildberg gehörte: Wildberg, Ebhausen (mit Wöll- hausen), Effringen, Eültlingen, Haselstall, Monhardt, Schönbronn, Ober- und Untersulz, Neubulach, Altbulach, Oberhaugstett, Liebels- berg und Oberjettingen.

Zum Amt Alten st eig: Altensteig Stadt und Dorf, Beuren, Egenhausen, Enztal, Ettmannsweiler, Mindersbach, Pfrondorf, Rot- felden, Simmersfeld, Spielberg, Durrweiler, Eisenbach, Eöttelfingen, Erömbach, Unterjettingen, von Zwerenberg, V» von Hornberg.

Die Erwerbungen im Anfang des vorigen Jahrhunderts machten eine Neueinteilung der Aemter notwendig; da nun für die Verwal­tung der Rechtspflege und der Staatsfinanzen in den Bezirken je ein besonderer Bezirksbeamter nötig wurde und zudem die bisherigen württembergischen Aemter klein, zum Teil sehr klein gewesen waren, wurden die neuen Bezirke erheblich größer. Die Einrichtung der Obervogteien war 1755 endgültig abgeschafft worden, wenn sie nicht