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Bild 225: Spielberg auf der Schwarzwaldtafel. Täferfchindeln werden hier in größerer Zahl maschinenmäßig hergestellt und von Zimmerleuten aus­wärts an die Häuser angebracht.

Stabsbeamte, weil er als Ausdruck seiner herrschaftlichen Vollmacht den Stab führte. Mit dem Stab schlug er dreimal auf den Tisch bei Beginn der Verhandlung; den Stab hielt er in der Hand während der ganzen Verhandlung. Den Stab berührte, wer als Kläger oder als Beklagter vor dem Gericht erschien.Stäble" heißt darum heute noch eine Anzahl von unseren Nachbargemeinden: Remmingsheim, Nel- lingsheim, Eckenweiler und Wolfenhausen. Der Vogt sorgte für die Ausführung der herrschaftlichen Gesetze und Verordnungen, sowie für geordnete Verwaltung in den Gemeinden, deren Beamte und Bedien­stete er mit beaufsichtigte. Die bisher genannten Funktionen des Vogts deckten sich also im allgemeinen mit den Funktionen des jetzi­gen Oberamtmannes; der Vogt vereinigte aber in seiner Person auch die Geschäfte des jetzigen Oberamtsrichters und meist auch des jetzi­gen Finanzamts und des Staatsrentamts. Er hatte also die Rechts­pflege in seinem Amt zu handhaben, Streitigkeiten zu erledigen und Vergehen zu bestrafen. Als Keller, wie man früher statt Finanzbeam­ter oder Kameralverwalter sagte, besorgte er die herzoglichen Ein­künfte und besonders die Steuern und Abgaben. Da die Abgaben hauptsächlich in Naturalien bestanden, so war er auch Verwalter des Fruchtkastens zur Aufbewahrung von Getreide, Heu u. a. Während die Obervögte in unseren drei Amtsstädten auf ^em Schloß wohnten, hatten die Vögte ihre Wohnung in der Stadt: in Nagold in der alten Vogtei, in Altensteig in der Nähe des Schlosses, in Wildberg auf dem jetzigen Rathaus.

Eine sehr wichtige, tief in die Verwaltung eingreifende Aufgabe hatte der Stadt- und Amtsschreiber; er besorgte mit Hilfe seiner Sub­stituten, d. h. Gehilfen, alle wichtigeren amtlichen Schriftstücke in Stadt und Amt und vereinigte in seiner Person die Geschäfte des Ratschreibers, des Verwaltungsaktuars, des Oberamtspflegers, des Notars.

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