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Vild 200' Wildberg im Jahr 1643 von Merian.

Streubesitz in anderen Gegenden bis hinüber ins Elsaß. Diese Grafen waren nicht bloß Beamte wie die fränkischen Eaugrafen; es waren Landesherren wie die Grafen von Württemberg. Die eigent­liche Glanzzeit der Grafschaft begann mit der Erwerbung der Ge­gend von Rottenburg; der Sitz der Regierung wurde jetzt auf die Rote Burg, von der Rottenburg den Namen hat, und bald in diese Stadt selbst verlegt. Bedeutungsvoll für Stadt und Bezirk Nagold wurde die Heirat Burkhards III. mit Mechtilde, der Tochter des Pfalz­grafen Rudolf II. von Tübingen. Die Mitgift dieser reichen Psalz- grafentochter bestand der Sitte der Zeit entsprechend in einem erheb­lichen Gebietszuwachs, und dieses Gebiet umfaßte die zum alten Na­goldgau gehörige Gegend von Nagold. Der Graf dieses Gaus war mit der Aufsicht über den Schönbuch betraut worden und hatte dann 1148 seinen Sitz in Tübingen genommen, wobei er zugleich den Pfalz­grafentitel annahm, einen Titel, der mit dem Reichsforst Schönbuch zusammenhing. Damit kam Nagold, Altensteig, Wildberg und Bu­lach mit Nachbarorten im Jahre 1247 zur Grafschaft Hohenberg. In jene Zeit fallen die ruhmvollsten Jahre des Hohenberger Hauses; Rudolf von Habsburg, der spätere Kaiser und Begründer der habs­burgischen Monarchie, hatte eine Tochter des Hohenberger Grafen Burkhard III., Gertrud, zur Frau genommen. Die Habsburger und die Hohenberger hielten treu zusammen. Rudolf stand seinen Schwägern bei im Kampf mit ihren Nachbarn. So half er seinen Verwandten im Kampf gegen die Herren von Waldeck bei Teinach, deren Burg Kaiser Rudolf 1284 belagerte und zerstörte; auch betraute er seinen Schwa­ger, den Grafen Albert II., zum Schutz der Klöster und der Städte und zur Erhaltung des allgemeinen Landfriedens mit der Landvogtei von Niederschwaben. Dafür waren die Grafen auch die treuesten Stützen ihres kaiserlichen Schwagers und begleiteten ihn auf seinen