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Herzogtum Schwaben gehörte. Der erste Abt auf dem Hohentwiel war Walfrid der Selige, Graf von Talw und Nagold. Ein großer Teil der Besitzungen des Herzogs Burkhard und der Herzogin Hadwig fiel durch Erbschaft an ihren Neffen, den späteren Kaiser Heinrich II., darunter auch die Kirche (Oberkirche) in Nagold mit allen ihren Rechten und

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Bild 196: Effringen am Rande des Heckengäus gegen den Schwarzwald.

Einkünften, namentlich dem Zehnten, ebenso die Kirchen in Rotfelden (Rathfelda), Effringen (Affraninga), und Sindelstetten (abgegangenes Dorf bei Egenhausen). Ueber diese Schenkung ist eine Urkunde vom I. 1005 vorhanden. Es ist nun aber allerdings nicht unmöglich, daß diese Schenkung erst später auf ein früheres Zahl zurückdatiert wurde; die Schenkung selbst aber bleibt doch Tatsache. Man nimmt an, der Kaiser habe diese Schenkung dem ersten Abt Walfrid zu Ehren ge­macht. Das war ein folgenreicher Vorgang: Jahrhunderte lang mußten von da an jährlich der Zehnte und andere Abgaben an dasGottes­haus" in Stein abgeführt werden. Im I. 1386 wurde die Kirche in Nagold dem Kloster Stein vollständig einverleibt. Die Beziehungen der Stadt Nagold und der anderen genannten Kirchen zu dem Kloster Stein a. Rh. waren ziemlich rege: Dem Kloster gehörte das ganze Vermögen desHeiligen", d. h. der Kirche; es bezog die Gefälle, welche diesen Kirchen gehörten, und dazu trat auch der Zehnten und andere Gebühren der Filialen Nagolds: Emmingen, Mindersbach, Jselshausen und Unterschwandorf. Der Abt zu Stein ernannte die Pfarrer an diesen Orten. Er hatte aber auch für das Einkommen der Pfarrer und Meßner, für die kirchlichen Bedürfnisse, für die In­standhaltung der Kirchen und Kapellen zu sorgen. Bei der Durch­führung der Reformation mußte Herzog Ulrich von Württemberg