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auf friedlichem Weg für das Evangelium gewonnen, wenn es auch im einzelnen manche inneren und äußeren Kämpfe gegeben haben mag, wie das bei einem Religionswechsel stets der Fall ist. Auch manche Volkssagen erzählen noch von diesen die Volksseele tief bewegenden Kämpfen.
So konnte das Evangelium frühe, schon im 6. Jahrhundert, in unserer Heimat Fuß fassen. Nagold war Ausgangspunkt für die Besiedlung gewesen und wurde es nun auch in kirchlicher Hinsicht. Die Heiligen mehrerer Kirchen in unserem Bezirk weisen auf jene Zeit zurück, so die Remigiuskirche in Nagold und Eündringen, die Martinskirche in Wildberg, die Michaelskirchen in Eültlingen, Sulz und Untertalheim. Sehr alt sind auch die Kirchen in Altensteig Dorf, Urnagold (einst Jnre Nagelt, im Volksmund Hernagelt), Unterwaldach mit Ober- und Untertalheim. Manche dieser Pfarrbezirke waren freilich recht groß. So umfaßte z. B. Altensteig Dorf noch Jahrhunderte lang die ganze Gegend von der Mündung des Köllbachs in die Nagold flußaufwärts bis zum Enztal und weit darüber hinaus; Haiterbach erstreckte sich vom Bach gleichen Namens bis an die Nagold bei Schernbach, Ebhausen von der Nagold bis an die Teinach bei Neuweiler. Mit der Errichtung jener ersten Kirche hatte das Christentum in unserer Heimat festen Fuß gefaßt; alle spätere Entwicklung hat sich an diese erste Saatzeit angeschlossen.
Eine folgenreiche Schenkung um das Jahr 1000
In den langen Verhandlungen, die vor 50 und 60 Jahren um die Baulast an der jetzigen Stadtkirche in Nagold geführt wurden, hat merkwürdigerweise ein Vorgang, der sich schon vor mehr als 900 Jahren abgespielt hat, zu Gunsten der Stadt Nagold den Ausschlag gegeben. Damit hatte es folgende Bewandtnis:
Das frühere alemannische Herzogtum war von den Franken aufgehoben; dafür waren Gaugrafschaften eingerichtet worden. Als aber im Anfang des 10. Jahrhunderts das sächsisch'- Kaiserhaus aufkam, richtete ein schwäbischer Graf Burkhard ein neues schwäbisches Herzogtum aus, das dann auch bis zu dem Untergang der hohenstaufischen Kaiser bestehen blieb. Einer der kraftvollsten schwäbischen Herzoge war Burkhard II., der von 954—973 die Herrschaft führte, ein tapferer Mitkämpfer Ottos des Großen, der die räuberischen Ungarn im Jahr 955 aus dem Lechfeld schlug. Der edle Herzog starb jedoch sehr früh und hinter- ließ eine erst 34jährige Witwe, die Herzogin Hadwig, eine hochgebildete Frau, die uns namentlich durch Scheffels Ekkehard bekannt ist. Ihr Gemahl hatte den Hohentwiel zu seinem Lieblingssitz erkoren und dort ein Benediktinerkloster gegründet. Nach seinem Tode verlebte Hadwig aus dem Hohentwiel noch 21 Jahre, mit gelehrten Studien beschäftigt» wobei ihr der Mönch Ekkehard aus dem Kloster Sankt Gallen behilflich war. Diese Herzogin ist für uns dadurch von Bedeutung, daß sie das Kloster vom Hohentwiel wegverlegte in das lieblich am Rhein gelegene Städtchen Stein, das jetzt schweizerisch ist, damals aber zum
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