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westlichere Gegenden. Das zugehörige Prachtschwert hat einen mit Goldblech bedeckten Griff. Die lederüberzogene Holzscheide trägt ver­goldetes Beschlag mit Elaseinlagen. Streifen von Silberblech, ein kreuzförmiger vergoldeter Anhänger mit Elaseinlagen, eine ovale Schnalle aus Meerschaum u. a. lagen dabei.

Die Funde kamen in die Staatssammlung, die auch noch schöne Gräber­funde in den Jahren 1902 und 1905 erhielt. A.S. Jnv. 10 102, 10 600. 10 782, 11384, 11539, 11614, 12 048. Die Gräber waren etwa 1,5 Meter in den Tuff eingetieft und nachträglich mit angeschwemmtem Boden überdeckt worden, so- datz sich eine Gesamttiefe von 2,53 Meter ergab. Fundberichte aus Schwa­ben IX., 38 ff. Aus dem Schwarzwald 1901, 6 ff. Reallexikon der germani­schen Altertumskunde II. 337.

Salzstetten OA. Horb: Im Graben der neuangelegten Straße nach dem Bürgle, rechts, etwa 500 Schritte außerhalb Etters: Lanzenspitze, Sporn und Riemenschnalle, F.B. 1899, 7. Offenbar Beigaben aus einem aleman­nischen Grab.

Altnuifra: Unter den S. 180 genannten Erabhügelfunden befinden sich farbige Perlen einer alemannischen Halskette. Sie stammen von einer alemanniscken Nachbestattung in einem vorrömischen Grabhügel, wie die alemannischen Funde im Krautbühl in Nagold.

Gündringen OA. Horb: Im Ort wurden Gräber aufgefunden, welche menschliche Skelette, denen Waffen beigegeben waren, enthielten. O.A. B. Horb (vom Jahre 1865) S. 193. Paulus 64.

Nagold: 1. Am Westrand des gegen die Stadt vorspringenden Wolfs­bergs wurden nach Paulus (Notizbuch 1857) und O.A.B. S. 114 schon einigemal Reihengräber mit Waffen aufgefunden. Durch Nachfragen im Frühjahr 1925 konnte noch ermittelt werden der Fund von 2 Gräbern (etwa im Jahre 1866) hinter dem Haus Wolfsberg 7 (Rebholz und Fritz Küchele), das eine mit Lang- und Kurzschwert, das andere ohne Beigaben. Beim Graben des Kellers für Haus Wolfsberg 10 wurde 1870 ein Grab mit Schwert und Lanze, beim Haus 12 im Jahre 1875 ein Steinplattengrab an- aetroffen. Vom Mai 1875 werden Plattengräber mit Kammresten, einer Lanzenspitze, Messerchen und einer Urne gemeldet. A.S. Jnv. 5386 f. Wei­tere Gräber kamen 1878 zutage. Neuestens (Winter 1924/25 stieß Briefträger Stöhr beim Abheben von Boden östlich von Haus Psaffenstieg 15a auf 2 Grä­ber; eins davon war ein Plattengrab. Somit erstreckt sich der Friedhof am Wolfsberg auf mindestens 90 Meter am Hang hin und zwar unterhalb des Einschnitts der Bahn nach Altensteig, bei deren Bau Gräber nicht gefunden wurden. Die zugehörige Siedlung muß unterhalb des Begräbnisplatzes an­genommen werden.

2. Beim Bau des Lehrerseminars im Herbst 1878, 500 Meter nördlich von dem Friedhof am Wolfsberg, wurde ein weiteres Reihengräberfeld ange­schnitten. Es liegt unten am Westhang des Galgenberges auf einer Terrasse, wenig südlich von der S. 179 genannten hallstattzeitlichen Siedlung. Außer einem Männergrab mit Eisenwaffen traf man 2 Frauengräber mit reichen Beigaben. Sie enthielten silbervergoldete Schmuckhaften (Fibeln) mit 3 und 5 Knöpfen an der halbrunden Kopfplatte und reicher Kerbschnitt­verzierung. Ein Paar kleinere Fibeln hat die Gestalt von Vögeln. Weiter sind zu nennen eine silberne Riemenschnalle, ein Zängchen aus Bronze, ein zweiseitiger Veinkamm, ein Schlüssel, eine kleine schwarztonige Schüss-l. große farbige Glasperlen und in jedem Grab ein als Anhänger getragener Bären­zahn. A.S. Jnv. 7686, 8499 ff. Beim Wasserleitungsbau im Jahre 1913 stieß man vor dem Seminar auf ein Männergrab mit Eisenwaffen (Pfeilen) und ein Frauengrab mit einer silbervergoldeten Dreiknopffibel, einer eisernen Schnalle und einer großen grünen Glasperle. A.S. A 730. F.B. 1913, 110

Nach der Art der Funde ist dieses Gräberfeld das älteste der drei von Nagold bekannten. Es gehört noch dem 5. Jahrhundert n. Ehr. an. Tafel VI.