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Bild 186: Eültlingen. Links Heckengäu, rechts Schwarzwaldtafel.
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3. Ein drittes Gräberfeld wurde am östlichen Ortsausgang gegen Decken- pfronn angetroffen. Dieser Platz erwies sich in der Folgezeit als einer der an Beigaben reichsten des ganzen Landes. Durch seine Hauptfunde ist der Name Eültlingen in der Wissenschaft weltbekannt geworden. — Nachdem schon früher beim Tuffsandgraben südlich der alten Straße nach Deckenpfronn Gräber gefunden worden waren, kam im Oktober 1889 eines nördlich der Strahe zutage. Es enthielt ein Schwert mit vergoldetem silbernem Schei- denbeschläg. Der Griff selbst ist mit getriebenem Goldblech überzogen. Vom Wehrgehänge stammen 2 vergoldete Silberschnallen. An Schmuck fand sich ein in Silber gefaßter Almandin, (roter Halbedelstein) und eine große Bernsteinperle.
Im März 1894 stieß man beim Bau der neuen Striche nach Deckenpfronn auf weitere (etwa 80) Gräber mit 2 Ohrringen aus Silberdraht, Schmuckketten aus farbigen Ton- und Glasperlen, Spinnwirtel, Riemenzungen aus Bronze, Bronzeknöpfen, Beinkamm und Tonschiisseln.
Anläßlich des Abbaues der Tuffsandgrube von Deuble im Winkel zwischen der alten und neuen Straße wurden auch im Jahre 1900 Gräber mit reichen Beigaben bloßgelegt. Genannt seien ein Paar vergoldeter Fibeln, die ganz mit Purpurglasplättchen in goldener Fassung bedeckt sind; ein vaar goldener Ohrrringe mit Anhängern; Perlen aus Goldblech; vergoldete kerbschnittverzierte Fibeln; silberne Schnalle; große Perle aus Bergkristall. Tafel IV.
Das reichste Grab, zweifellos das Grab eines Fürsten, kam Anfang September 1901 zutage. Es enthielt als Beigaben der in ein Tuch gewickelten Leiche einen Helm aus einem Gerüst von vergoldeten Kupferbändern, dessen Zwischenräume durch Eisenplatten gefüllt sind. Die Wangenplatten hängen am Stirnreif, dessen Kupferblechstreifen mit getriebenem Goldblech bedeckt ist. Dieser zeigt Weinranken mit Vögeln (Tafel V). Man kennt erst etwa 10 solcher Helme. Sie sind in der Gegend nördlich vom Schwarzen Meer, also im heutigen Südrutzland, gefertigt worden und kamen wohl während der Völkerwanderungen in
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