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ersten Anfänge des Erabfeldes von Gültlingen. Damals entstanden die meisten unserer heutigen Dörfer. Es sind Neugründungen der stppen- und familienweise das Land besetzenden Alemannen. Daß euch der Dorschwarzwald, das Nagoldgebiet, gleich damals besiedelt wurde, ver­dankt es der durch die Römer geleisteten Arbeit. Das gutgepflegte Ackerland und die Wege und Straßen der Vorgänger wurden von den Alemannen gerne übernommen. Das zeigt sich gerade in unserem Be­zirk sehr deutlich. Die Ortschaften liegen immer in der Nähe der römi­schen Eutshöfe. Den Trümmerstätten der verfallenden oder nieder­gebrannten römischen Eutshöfe selbst aber hielten sich die neuen Dör­fer nach Möglichkeit fern. Es sind besonders die Orte mit Namen auf -ingen und -heim, die in jener Zeit germanischer Landnahme gegrün­det wurden. Da die Alemannen Ackerbauern waren, besiedelten sie nur das schon von den Römern bebaute Muschelkalkgebiet. Die Karte zeigt, daß weiter westwärts im Buntsandsteingebiet ganz anders gear­tete Ortsnamen, solche auf -weiler, -berg und -bach, erscheinen. Das sind alles spätere Gründungen aus der Rodungszeit des Mittelalters. Bestätigt wird dies durch die Funde der alemannischen Reihengräber­felder. Solche sind bisher bekannt geworden von Hochdorf, Baisingen, Mötzingen, Emmingen, Sulz, Gültlingen, Salzstetten, Altnuifra, Eün- dringen, Nagold, Oberschwandorf, Ebhausen, Wöllhausen, Pfrondorf. In anderen Orten wie Schietingen, Beihingen, Vöfingen, Effringen können die alten Skelettgräber bei der nächsten Kellergrabung ans Tageslicht kommen.

Die Friedhöfe jener Zeit lagen ähnlich wie heute nahe dem Dorfe, meist oberhalb. Bekannt ist von den Reihengräbern des Nagolder Be­zirks bisher folgendes:

Hochdorf: 1. Ein Grabfeld östlich vom Ort.

2. Reihengräber im Steinachtal beim nördlichen Eingang des Hochdorfer Tunnels, gefunden beim Bahnbau.

Bai sin gen: Ein Gräberfeld am Südrand vom Ort.

Mötzingen: Reihengräber an der Westseite des Dorfes.

Emmingen: Beim Eisenbahnbau im Juli 1869 stieß man in der Flur Haslach" 1 Kilometer nördlich vom Ort auf einen alemannischen Begräb­nisplatz. Die Gräber lagen in 1 Meter Tiefe. An Beigaben fanden sich zwei Langschwerter, 5 einseitige Hiebschwerter, 1 Lanze, 1 Messer, 2 bronzene Schnällchen und 2 bronzene Riemenzungen mit eingepunzten Dreiecken. A.S. Ino. 1095. Bei einem Grad fiel ein großer Steinblock auf. Dieser Friedhof kann nicht zum heutigen Dorf Emmingen, von dem es zu weit ent­fernt ist, gehört haben. Es mutz in der Flur Haslach eine Siedlung bestanden haben,die längst verschwunden ist. Schon ehe die Gräber bekannt wurden, wußte die Volkssage von einem abgegangenen Ort. Nach der O.A.B. Seite 167 stieß man hierlchon auf Mauerreste (römische?).

Sulz: Beim Straßenbau im Jahre 1893 wurde ein alemannisches Grab aufgedeckt. Es enthielt als Beigaben eine Halsperlenkette, war also ein Frauengrab. Schädel und 6 kleine Perlen, davon eine aus Bernstein, in Privatbesitz. F.B. N.F. I. 113.

Gültlingen: 1. die O.A.B. vom Jahre 1862 berichtet: Westlich vom Ort, unter dem Wohnhaus des Schultheißen Haug, wurden Reihengräber, welche alte Waffen enthielten, aufgefunden, und unter der Wagenremise des Ratschreibers Widmann ist ein altgermanisches Gefäß ausgegraben worden.

2. 1861 traf man südöstlich vom Ort beim Umbrechen von Hopfenäckern auf mehrere Reihengräber mit Waffen.