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in der Linken einen Bogen. Rohe Arbeit. Im Lapidarium in Stuttgart. Haug-Sixt 109. Unweit davon fand sich im Gemeindewalo ein Säulenkapitell mit Schaftstück aus grobkörnigem Sandstein.
Stammheim: Ueber das vorzüglich erhaltene römische Wohnhaus auf den Mühläckern siehe Paret in „Stachle, Die Urgeschichte des Enzgebiets", Seite 125 ff. mit Bild.
Westlich Steinach/Nagoldtal:
Haiterbach: Die Flur „Mauren" 1 Kilometer östlich vom Ort erinnert vielleicht an hier gefundene Baureste.
O b e r s ch w a n d o r f: Die OAB. meldet: „In den */, Stunde nordwestlich vom Ort gelegenen Lohnwiesen soll ein Bad gestanden sein; man fand daselbst schon Grundmauern und Eebäudeschutt". Römische Herkunft ist wohl möglich.
Nagold: 1. Flur „Hinter Oberkirch" beim Friedhof. Römischer Guts- Hof, siehe Seite 188.
2. Paulus (Alt. 64) spricht von Bruchstücken römischer Gefäße, darunter einem von Ziegelerde mit Töpferstempel, die beim Krautbühl gesunden worden sind. Leider fehlt eine genauere Angabe. Vielleicht handelt es sich um Beigaben einer römischen Nachbestattung in dem großen Grabhügel. Ebenda spricht er von römischen Münzen, die in der Stadt und auf dem Schloßberg gesunden worden seien. Bekannt ist eine Münze von Augustus (verschollen) und eine große Bronzemünze des Kaisers Philippus II. vom Jahr 248 lNestle, Funde antiker Münzen in Württemberg) und eine unbestimmbare große Bronzemünze (F.B. N.F. II. 37). 3. Eine 1908 im Seminarhof gefundene Bronzemünze des Kaisers Hadrian (geprägt 119 n. Ehr.) ist ein „sekundärer" Fund, da sie mit Porphyrjchotter aus Schenkenzell hieher kam.
4. Eutshof in Flur Hesel, siehe Seite 190.
Ebhausen: Flur Mauren nördlich vom Ort birgt vielleicht römische Reste.
Mindersbach: Auf den Fluren Zimmeler 1 Kilometer südwestlich und auf Mauren 0,5 Kilometer nördlich vom Ort Spuren von Gebäuden, die nach Paulus (Alt. 64) wohl den Römern zuzuschreiben sind.
Pfrondorf: 1. Paulus (Alt. 64) sagt: Oestlich vom Ort römische Mauerreste und Münzen. — Heute weiß man an Ort und Stelle, daß man in den Baumgärten hinter den Wirtshäusern zum Adler und zum Hirsch beim Baumsetzen auf Ziegel und Schutt gestoßen ist. Der O.A.B. 1862 war dies noch nicht bekannt. Sie nennt nur römische Münzen, die auf den Feldern gefunden wurden.
2. Bei der Mündung des Schwarzenbachs in die Nagold, 1,5 Kilometer nördlich vom Ort, wurde 1868 ein römischer Gesichtshelm gefunden. Tafel III. Der achtzigjährige Baumwart Simon Braun von Pfrondorf, der einst bei der Auffindung zugegen war, konnte März 1925 noch folgende nähere Angaben machen:
„Anläßlich des Eisenbahnbaues wurden am Fuße des Hanges, da wo die Markungsgrenze Pfrondorf—Rotfelden hinausläust, gegenüber dem Bettenberg Steine gebrochen. Als man etwas weiter oben den Fuß von zwei größeren Felsen, die eine Art Nische bildeten, bloßlegte, stieß man auf den wohlerhaltenen Helm gleich unter der Moosdecke. Sonst fand sich garnichts. — Die Fundstelle ist etwa 10 Meter von der Rotfelder Markungsgrenze entfernt und 30 Meter von der Straße gegen den Hang, wo heute die Höhlung des alten Steinbruchs ist. Der Geschäftsführer nahm den Helm nach Wildberg." Da er von dort aus nach Stuttgart kam, ist er unter dem Namen Helm von Wildberg bekannt geworden.
Der Helm ist aus dünnem Kupferblech in drei durch Scharniere und Stifte verbundenen Stücken hergestellt und stark versilbert; Äugen, Nasenlöcher und Mundspalte sind durchbrochen. Höhe 23 Zentimeter. Das Gesicht ist ohne Bart dargestellt, was auf die Zeit vor Kaiser Hadrianus (117—138 n. Ehr.) hinweist. Aus dem Haar über der Stirn tritt ein Adler mit ausgebreiteten Schwingen hervor. Wahrscheinlich gehörte der Helm einem römischen Ossi-