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Wildberg: Am Steilhang der Flur Erlach östlich der Nagold, 2,5 Kilometer nördlich Emmingen, wurden über den mächtigen Kalktuffterrassen, die 1911 eine Schuttschicht aus keltischer Zeit ergaben (s. S. 184), vor Jahren 3 römische Münzen gefunden. Es find 3 Bronzemünzen mittlerer Größe (Mittelbronzen), 2 vom Kaiser Hadrian (118—137) und eine von Markus Äure- lius (161—180). Jetzt im Münzkabinett in Stuttgart. F.B. 1911, 10 und 137. Es hat hier ein keltisches Gehöft gestanden, aus der Keramik zu schließen aber kaum mehr in spätkeltischer Zeit. Die Münzen weisen darauf hin, daß die Römer hier Tuffstein geholt haben, der in den Ruinen ihrer Bauten (z. B. in der vill» auf der Rötenhühe und bei der Friedhofskirche von Nagold) häufig sich findet. Wir dürfen hier eine Hütte und Schuppen für die Steinbrucharbeiter ansetzen.
Sulz: Auf den Fluren Weiler und Kalkofen 1 Kilometer nordöstlich vom Ort lag wahrscheinlich ein römischer Wohnplatz. Paulus Alt. 65.
Bild 185: Reste von einem römischen Wohngebäude bei Gültlingen. Grundriß.
Eültlingen: In der Flur „Breite" 0,5 Kilometer westlich vom Ort stieß man bei einer Feldwegregulierung im Frühjahr 1913 auf Reste eines römischen Gebäudes. Freigelegt wurde ein Gelaß von 5,40 : 3,60 Meter, an das 2 Räume mit Estrichboden anschlossen (Bild 185). Vermutlich waren der eine Raum ein Heizraum, die anschließenden Räume Baderäume, worauf auch die Abwasserleitung schließen läßt. Ein mehrräumiges Bad Lehörte zu jedem römischen Gutshos. Ein solcher lag in Flur Breite. Wurm, Aus dem Schwarzwald 1913, 149 ff. F.B. 1913, 56.
Holzbronn: In der Flur „Uff der Burg" 1 Kilometer südlich vom Ort und westlich der Gültlinger villa wurde 1861 ein Reliefbild (Grabmal?) aus Buntsandstein, 0,79 Meter hoch, gefunden. Dargestellt ist eine männliche Gestalt von vorn, mit anliegenden Armen, bekleidet mit langem Untergewand und Koller auf Schulter und Brust. In der Rechten hält sie einen Pfeil (?),