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ausrechnen, welche gewaltigen Eesteinsmassen seither verschwunden sind: 5—600 Meter Jura, über 200 Meter Keuper, in Nagold noch über 200 Meter Muschelkalk, im Hinteren Wald dazu noch Vuntsand- stein, also 800—1000—1300 Meter Gestein!
Aus der Landschastsgeschichte unserer Heimat
1. Bon der Arbeit des Regens
An den Wegrändern im Schwarzwald können wir eigenartige Gebilde beobachten. Kleine Sandkegel erheben sich bis 10 Zentimeter über den Boden. Jeder trägt auf seiner Spitze ein kleines Steinchen
Bild 60: Hangender Stein am rechten Nagoldhang oberhalb Ebhausen. Der Felsblock schützt die weiche Unterlage vor der raschen Zerstörung, ist aber schon stark talwärts geneigt, sodah er früher oder später «brutschen wird.
oder Rindenstückchen. „E r d p y r a m i d e n" nennen's die Geologen. Zu vielen Hunderten stehen sie nebeneinander. Welches sind nun die Zwerge, die sie gebaut haben? Niemand anders als die fallenden Regentropfen. Wo diese den nackten Sandboden treffen, reißen sie beim Aufprall einige Sandkörner los und senden sie damit auf die Wanderschaft. Deshalb wird der Boden überall, wo reiner Sand die Oberfläche bildet, erniedrigt. Vergeblich aber ist alle Mühe der fallenden Tropfen dort, wo sie auf kleine Steinchen oder Rindenstückchen aufprallen. Während rundum Sandkorn um Sandkorn losgeschlagen und weggerissen wird, bleibt das Steinchen unverändert am ulten Fleck. Weil so der Boden rundum abgetragen wird, „wächst" das Steinchen scheinbar über ihn empor. Auf diese Weise entstehen durch die Arbeit vieler Regengüße kleine Erdpyramiden. Ihre Höhe zeigt uns. wieviel Boden mindestens weggeführt worden ist. Doch sind auch die Tage einer Erdpyramide gezählt. Je höher sie wird, desto besser