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Versorgung ist es so rein, daß es den Zementglattstrich der Hochbehälter und die Wasserleitungsröhren angreift. Man leitet es daher an der Kälbermühle vorher über Kalksteine (aus dem Jura von Lonsee bei Ulm, Größe wie Stratzenschotter), von denen jährlich etwa ein Kubik­meter aufgelöst wird. Weil das weiche Wasser fast keinen Kalk ent­hält, auch die Nahrung im Schwarzwald sehr kalkarm ist (die Pflanzen finden wenig Kalk im Boden), wird dem Körper zu wenig Kalk zu­geführt. Schlechte Zähne sind daher hier viel häufiger als im Gäu. Die sehr schnell wachsenden Tiere (Schweine, Kälber) können ihre Kno­chen nicht genügend aufbauen, so daß mit Futterkalk nachgeholfen wer­den mutz.

Die Gesteine unserer Heimat

1. Gips und Salz

Gips ist bei uns nicht häufig. Nur selten findet man Eipsbrocken an der Erdoberfläche. Um Gips zu gewinnen, werden daher Stollen in den Berg Hineingetrieben. So wird bei ELndringen und Talheim Eipsbergbau betrieben, früher auch bei Jselshausen. Der Gips kommt vor in schönen klaren Kristallen (Marienglas), die bei Jselshausen zu schönen Strahlensonnen zusammengesetzt waren (Bild 5), aber auch in feinen dünnen Kristallnadeln, zu Tausenden dicht nebeneinander-

Bild 5. Gips von Jselshausen. Etwa '/- natürlicher Grütze.

Bild 6. Zellendolomit vom Egenhäuser Kaps. Etwa '/- nat. Gr. (S. 31.)

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gereiht als weißer Fasergips (Eündringen), meist jedoch durch Ton verunreinigt, grau oder schwarz. Er wird deshalb, in der Eipsmühle gemahlen, nur als Düngegips verwendet. Man kann den Gips mit dem Fingernagel ritzen; denn er ist sehr weich, auch leichter als unsere Kalksteine.