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gewerblicher Berufschulverband gegründet und 1954 in den ' Floschen ' ein Stadion angelegt. 1959 wurde ein neues Kran­kenhaus, sowie ein Altenheim und 1962 ein Freibad im Waldteil Winterhalde gebaut.

Auch auf kulturellem Gebiet besitzt Sindelfingen unterdessen ein grosses Angebot. 1954 wurde ein Kulturamt gegründet und 1957 wurden das alte Rathaus und das sogenannte Salzhaus um­gebaut und der Öffentlichkeit für kulturelle Zwecke zur Ver­fügung gestellt. Neben einer Stadtbücherei, einem Heimatmuseum und dem Kulturamt, befinden sich in den Gebäuden die Volkshoch­schule Sindelfingen - Böblingen, sowie mehrere Vortrags - und Hörsäle in denen häufig Kunstausstellungen stattfinden. Seit

der Gründung eines Konzertringes 1957 finden darin auch regel-

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mässig Konzerte statt.

c. Funktion

Mit der Industrialisierung entfaltete sich Sindelfingen von einer Ackerbürgerstadt zu einer Industriestadt mit weltweitem Export. Heute hat Sindelfingen zusammen mit den Stadtteilen Darmsheim und Maichingen, die 1971 in die Stadt eingegliedert wurden, 5400 Einwohner und zählt somit zu den Mittelstädten. Bereits 1962 wurde Sindelfingen zur grossen Kreisstadt erhoben.

Neben der Funktion als Industriestadt besitzt Sindelfingen aufgrund eines grossen städtischen Wald - und Erholungsge- gebietes rings um die Stadt einen hohen Freizeitwert. Durch die verkehrliche Erschliessung und die Günstige Lage in unmit­telbarer Nähe der Autobahn Stuttgart - Singen und des Flug­hafens Echterdingen, ist Sindelfingen ausserdem ein günstiger Standort für Messen, Ausstellungen und kulturelle Treffpunkte.

d. Struktur der Stadt

Wie schon unter Kapitel VIII,l.,d. erwähnt, kennzeichnen die Anzahl und die Anordnung der Viertel die räumliche Struktur einer Stadt. Die einzelnen Viertel ergeben sich dadurch, dass Wohnen und Arbeiten streng getrennt sind, wobei die Anordnung

1) Vgl.: Weisert, H.: Geschichte der Stadt Sindelfingen, S.371