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Neubulach reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Der Abbau beschränkte sich in seinen Anfängen nur auf das silber- und kupferhaltige Fahlerz und den Kupferkies, später auf Malachit. Die Verhüttung dieser Erze lohnte sich jedoch nicht, und sie wurden deshalb zusammen mit Schwerspat und Quarz auf Halden geworfen. Im Jahr 1920 begann eine Pforzheimer Firma, diese Schutthalden auf Wismut abzubauen. Heute ist der Bergwerks­betrieb gänzlich stillgelegt, da ein weiterer Abbau nicht rentabel ist.**^

b. Industrialisierung

Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts lebte die Bevölkerung der Enz -Nagold-Platte noch vorwiegend von der Landwirtschaft. l8l6 waren nur etwa 10 % in Handel und Gewerbe tätig, Industrie gab es kaum. Erst durch die Einführung der Wollgarnspinnmaschi­nen 1822 in Calw begann sich die Industrie in den Tälern der Enz und Nagold auszubreiten. Auf der Hochfläche der Enz -Na­gold -Platte setzte die Industrialisierung erst nach dem zwei­ten Weltkrieg ein. Zu einer grösseren Industrieansiedlung kam es jedoch nicht, da die Entfernungen zu den Bahnlinien im Enz- und Nagoldtal zu gross und die Strassen nicht ausgebaut waren.

Natürliche Voraussetzungen für die Industrialisierung :

Für die Wahl eines optimalen Standorts für die Ansiedlung von Industrie sind gewöhnlich mehrere Faktoren ausschlaggebend.

So nennt die betriebswirtschaftliche Standortlehre als wesent­liche Bedingungen für die Auswahl eines industriellen Stand-

2 )

orts das Vorhandensein von:

- Rohstoffen

- Arbeitskräften Energie

Verkehrsverbindungen

- Absatzmärkten

1) Vgl. Huttenlocher, F.: Der Schwarzwald, S. 7^5

2) Wöhe, G.: Einführung in die allgemeine Betriebswirtschafts­

lehre, S. 275 f.