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Die landesherrlichen Anordnungen, die die Wiederbevölkerung der Gebiete, deren Bevölkerung durch den Krieg starke Verluste erlitten hatte, zum Ziel hatten, erklären jedoch nicht allein die starke Zunahme der Tagelöhneransiedlung auf der Enz -Nagold-Platte. Weitere Gründe waren vor allem die Aufwertung des Waldes in Verbindung mit dem Aufblühen des Flös- sereiwesens und der Aufschwung der Calwer Zeughandelskompanie. Man benötigte nun Waldarbeiter, Holzfäller,Flösser und Weber.
Da die Tagelöhner von ihrem landwirtschaftlichen Besitz nicht leben konnten, suchten sie nach Nebenerwerbsquellen und liessen sich dort nieder, wo ein grosses Angebot an Arbeitsplätzen bestand. Sie bauten ihre Höfe, meist eingeschossige Einhäuser, auf die brachliegenden Hufen und auf die Allmenden, die ihnen zugewiesen wurden. Gewöhnlich erhielten sie 1-3 ha Ackerland und Wiesen und bis zu vier Stück Vieh. Für die Ernährung einer Familie reichte dieser Grundbesitz natürlich nicht aus. Die Tagelöhner arbeiteten als Waldarbeiter oder Flösser und viele fanden auch in der Calwer Zeughandelskompanie Arbeit.
Häufig entstanden auch reine Tagelöhnersiedlungen, so z.B. Zainen, das auf der Gemarkung von Maisenbach etwa 1725 gegründet wurde. Es handelte sich bei dieser Ansiedlung um eine Holzhauerkolonie, die von der württembergischen Forstverwaltung angelegt wurde. Der Grund und Boden blieb bis heute in Staatsbesitz. Die Bewohner dieser Siedlung verdienten sich mühsam ihr Brot als Holzhauer, als Tagelöhner bei den Bauern der Umgebung sowie als Kohlenbrenner und Hersteller von Kienholz zum Anfeuern. Nach 1870 verbesserten sich die Erwerbsmöglichkeiten durch den Bau der Eisenbahnstrecke im Nagoldtal sowie durch das Aufkommen der Pforzheimer Schmuckwarenindustrie, die viele neue Arbeitsplätze schuf. Die ersten Bewohner von Zainen kamen grösstenteils aus der Umgebung. Nach einem anfänglich schnellen Wachstum konnte sich Zainen nicht in gleichem Tempo wie die Tagelöhnersiedlungen auf den Allmenden anderer Bauerndörfer weiterentwickeln und erlangte so auch keinen stärkeren Einfluss auf die Muttergemeinde Maisenbach.