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b) Wirtschafts - und Anbauverhältnisse
Der Ackerbau spielte auf der Enz - Nagold - Platte eine untergeordnete Rolle. Die mageren Sandböden, die hohe Lage, die reichen Niederschläge und die langen Winter machten ihn wenig ertragreich. Die grosse Feuchtigkeit förderte dagegen den Graswuchs. Daher nutzten die Bauern ihre Felder nicht intensiv, sondern extensiv. Es herrschte die Feldgraswirtschaft vor, bei der das Grasland überwiegt. Diese Wirtschaftsform ist auf der Enz - Nagold - Platte heute üblich.
Die Wirtschaftsform ist bei der Feldgraswirtschaft willkürlich. Da es früher keinen Kunstdünger gab, wurden nur die besten Äcker in der Nähe des Ortes regelmässig angebaut.
Diese nannte man Mähfelder. Auf den entfernteren Teilen der Markung wurde solange etwas angebaut, bis die Erträge sehr gering wurden. Dannach wurden die Äcker der Selbstberasung überlassen, das heisst, sie wurden als Brache liegen gelassen. Man nennt dies wilde Feldgraswirtschaft im Gegensatz zu der verbesserten, bei welcher der Übergang vom Ackerland zum Grasland durch Einsaat von Klee und Gras herbeigeführt wird.
Das Grasland wird bis heute in Igelsloch und Dobel auch Grasacker oder Wasboden genannt. In Beinberg, Zwerenberg, und Engelsbrand spricht man von Brache, in Aichhalden und Emberg von Wasbrache, in Oberlengenhardt von Kleebrache und in Sommenhardt von Kleegrasland.
Eine Eigentümlichkeit des Schwarzwaldes war das Brennen der Felder. Es wurde beim Übergang vom Grasacker zum angebauten Acker angewandt. Dazu häuften die Bauern Reisig auf und zündeten es zusammen mit den umgebrochenen Grasnarben an. Die Asch- diente als natürlicher Dünger. Diese Äcker nannte man daher auch Kohläcker.
Je kleiner der Besitz eines Bauern war, umso häufiger musste er zwischen Acker- und Grasland wechseln. So wurde ein Acker meist etwa 4 Jahre bebaut und etwa 6 Jahre der Berasung überlassen und als Weideland genutzt. Bei Bauern, die einen grösseren Besitz hatten, wurde das Grasland erst nach 10 bis 15 Jahren umgebrochen. Nach dem Umbruch wurde gewöhnlich eine