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c. Allerheiligen
Nördlich von Oppenau bei Lierbach lag rechts der Rehch das Prämonstratenserkloster Allerheiligen, das 1192 von der Gräfin Uta von Schauenburg gestiftet wurde.
Von der gotischen Kirche und den ehemaligen Klostergebäuden existieren heute nur noch Trümmer, da Allerheiligen mehrmals abbrannte ( 1470, 1555 und 1803 ) und im dreissigjährigen Krieg und in den Kriegen Ludwigs XIV. mehrfach völlig ausgeplündert wurde. Seit 1803 ist das Kloster eine Ruine.
Seine Blüte erlebte das Kloster unter seinen ersten Pröbsten in der Zeit nach der Gründung. Der ursprüngliche Besitzstand, der auf der Stiftungsurkunde beruhte, wurde durch Schenkungen, Vermächtnisse oder Kauf schnell erweitert, so dass das Kloster im 14. Jahrhundert im Gebiet vom Murg- und Bühlertal bis oberhalb der Kinzig sowie in der Rheinebene bis ins Eisass Güter besass.
Für die Besiedlung und die politische Entwicklung seiner Zeit war das kleine Kloster, das erst 1657 zur Abtei erhoben wurde, von geringer Bedeutung. Heute ist Allerheiligen ein beliebtes Naherholungsziel und dementsprechend auf den Fremdenverkehr eingerichtet.
1) Fecht, K. G.: Das Kloster Allerheiligen,
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