Nagold.
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welchen von der Stadt ein schön angelegter Weg führt. Der Botaniker findet auf demselben reiche Ausbeute. Die Burg war durch einen Graben in die Vorburg und innere Burg getheilt. Die ehemalige Vorburg wird jetzt als Ackerland benützt. Von hier führt ein Erddamm (einst eine Zugbrücke) zu der inneren Burg. Der Burghof, mit rundbogigem Eingang, bildet beinahe ein gleichschenkliges Dreieck und ist init einer starken Mauer umgeben. An der Südseite steht ein runder, 70' hoher Thurm. An der Erdfläche ist die 7' dicke Mauer durchbrochen, daß man in denselben hineingehen kann. An der nordwestlichen Ecke steht ein weiterer, runder, 50' hoher Thurm, an dessen oberem Rande ein romanisches Rund- bogcnfries herumläuft; im untern Stockwerk enthält er ein hohes Gewölbe. An der Ostseite der Burg stehen die Reste des Wasserthurmes, in dessen Mitte sich ein tiefer, jetzt größtenteils verschütteter Brunnen befindet, aus welchem das Wasser mit einem Tretrade geschöpft wurde.
Von den mancherlei Spuren römischer Niederlassungen nennen wir den Krautbühl, ursprünglich Heidenbühl, einen etwa 30' hohen und 160' im Durchmesser haltenden, künstlich aufgeworfenen Hügel in der Thalebene, südwestlich von der Stadt. Er scheint ein römischer Wachhügel zur Deckung der Nagoldstraße gewesen zu sein. Es wurden auf demselben Bruchstücke von römischen Gefäßen gefunden.
Der Bau der Schwarzwaldbahn.
Der Bau wurde in Angriff genommen in Folge des Gesetzes vom 13. August 1865. Zweimal erlitt der Bau Unterbrechung beim Ausbruch der beiden Kriege im Jahr 1866 und 1870. Oberingeuieur war Oberbaurath v. Abel. Bezirksingenieure waren die Bauinspektoren: Hevgelin in Leonberg, Hennings in Weil der Stadt gegen Leonberg, Daser in Weil der Stadt gegen Althengstett, Sapper und Bock in Calw, Hermann in Nagold. Die Hochbauten von Zuffenhausen bis Calw wurden von Bauinspektor Schurr, von Calw bis Nagold von Bauinspektor Krauß ausgeführt.