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1. Zuffenhausen bis Weil der Stadt.
in schönen Fialen (Spitzsäulen) aus. Zwischen den Strebepfeilern sind ziemlich breite spitzbogige Fenster mit neuen runden Scheiben. Der südliche Eingang, die sogenannte Ehethüre, bildet eine Vorhalle mit schönem Netzgewölbe; am Portal selbst ist zu beiden Seiten Petrus und Paulus als Brustbild in Stein ausgehauen. Neben dem Portal die Inschrift: clom. 1492 Iimoeentio noiio, summo pontiües, kriäeriso äucs ^.ustrias Komano Imperators st Naxiwilian ölio sjus sorun- 6sm rsZs, sscunüa tsria post Invocavit bnsns eeolssiae rsnovatas primus lapis positus sst. Der Hauptthurm, welcher an der Westseite an eine schmale Straße stößt, ist in seinen vier unteren Stockwerken ohne allen architektonischen Schmuck, auf den oberen Ecken stehen Fialen. An der Südseite des Thurms steht in Mannshöhe eine Inschrift in gothi- schen Minuskeln: Heinrich von Heimheim leit den ersten Stain an diesen Thurm und sin Sun den andern Stain. Die beiden kleineren Thürme zu beiden Seiten des Chors rühren noch von der früheren Kirche her und sind im romanischen Stile des 12. Jahrhunderts. Sie haben äußerst schmale, gedrückt spitzbogige Fenster und rings unter dem Dach umlaufende Rundbogenfriese. Das Innere der Kirche wurde neuestens von Oberbaurath v. Egle restaurirt. Je drei glatte neue Säulen trennen das Hauptschiff von den Seitenschiffen. Die Decke, welche ursprünglich spitzbogig gewölbt, später flach getäfert war, hat nun wieder ein schönes Gewölbe bekommen. Unter den Grabsteinen, welche bisher in der Kirche waren, jetzt außen, ist merkwürdig einer mit der Umschrift: ckom. 1388 am
St. Bartholomäi Abend ist Anshelm Reinhardt in dem Streit vor Töffingen erschlagen worden, deß Husfraw war Adelheit Schultheißen. Auf dem Wappen sind drei Helme. — Die andere Kirche, die Spitalkirche, an der östlichen Stadtmauer, ist von keiner architektonischen Bedeutung. — Das ehemalige Augustinerkloster auf dem höchsten Punkte der Stadt, ist seit 1815 zu Wohnungen für den Stadtpfarrer und einige Lehrer, sowie zu Schulen eingerichtet. Das frühere Kapnzinerkloster, unterhalb desselben, ist in Privathänden.
Aus der Geschichte führen wir an: im 30jährigen Kriege wurde die Stadt am 14. Februar 1641 von den Weimar'schen Truppen unter Oberstlieutenant von Rosen eingenommen, da-