angekommen uno anno 1785 im Mai lebendig wieder verreiset." Nachgcriihmt werden den Teinacher Quellen schon seit Jahrhunderten Heilerfolge bei erschöpften, bleichsüchtigen, blutarmen und nervösen Personen; auch bei Frauenkrankheiten und Störungen der Atmungs- und Verdauungsorgane werden sie mit Erfolg gebraucht. Zu den Besuchern der heilsamen Quellen und ihrer belebenden Umgebung zählten Grafen, Herzöge, Könige, Bischöfe, Geistliche und Gelehrte, die selbst aus weiter Ferne kamen.
Uber die Gründung von Teinach wissen wir nichts geschichtlich Verbürgtes. Die älteste Ansiedlung mag wohl ein Jagdhaus der mächtigen Grafen von Calw
gewesen sein. Nach einer alten Sage soll ein Jäger die Quelle entdeckt haben, als er einen Hirsch verfolgte. Die erste geschichtliche Urkunde stammt aus dem Jahr 1Z45. Eberhard II. („derRausche- bart") und sein Bruder Ulrich II. erwarben die Hälfte der Grafschaft Calw mit Stadt und Burg Zavelstein von dem Pfalzgrafen Wilhelm von Tübingen. Wir werden wohl annchmen dürfen, daß sich der Überfall Eberhards durch die Schlegler im Jahre 1567 im „Wildbade an der Teinach" abspielte, zumal da der von Uh- land besungene Überfall im Wild- bad an der Enz nicht geschichtlich verbürgt ist. Im Jahr 1475 weilte eine erlauchte Gesellschaft in Teinach: Graf Eberhard im Bart, sein Vetter Eberhard der Jüngere, der Herzog Ludwig von Bayern, die Bischöfe von Speier, Worms und Eichstädt und der Pfalzgraf Friedrich vom Rhein. Im Jahre 1617 kaufte Herzog Johann Friedrich die Badherberge und den Sauerbrunnen und schickte seinen berühmten Baumeister Heinrich Schickhardt zur besseren Fassung der Quellen und zur Erbauung eines Brunnenhauses nach Teinach. Alle seine Nachfolger bis auf König Friedrich waren Gönner und Besucher des Bades. Eberhard III. verhaft der Gemeinde zu einem Gotteshaus, das 1662 bis 1665 erbaut und durch die Stiftung seiner Schwester mit der Inrris geschmückt wurde. Der prachtliebcnd« Herzog Eberhard
Ludwig kam fast jedes Jahr mit großem Gefolge (meist gegen hundert Per- sonen) nach Teinach. Das einfach« Herrschaftsgebäude genügte ihm nicht; er ließ es samt der danebenstehenden Mühle abreißen und ein größeres Gebäude, das
Brunnen vor der Kirche in Teinach. früher Kloster- orunnen in Hirsau.
Aufnahme von Fabrikant Zöllner, Kusel, Pfalz.