Die Straße von Calw nach Teinach wurde zwar im Jahr 1786 mit Hilfe der Salzkaffe des Aavelsteiner Amtes erbreitert und verbessert, kam aber durch die schwere Steuerbelastung der Gemeinden infolge der Revolutionskriege und Napo- leonischen Kriege so herunter, daß König Friedrich mit seinem Gefolge fast stecken blieb, als er 18 IO nach Bad Teinach und Jagdschloß Naislach bei Würzbach reiste, obwohl er vorher den Schultheißen befohlen hatte, „die besten Pferde ohne Rücksicht auszuheben." Im Zorn hierüber strafte er den Kreishauptmann Calw um 2O Reichstaler „wegen der ihm zur Last gelegten Sorglosigkeit". König Friedrich befahl nun, auch den Weg von Teinach nach Wildbad herzurichten. Es wurde deshalb eine neue Strecke von Rötenbach über den Zettelberg gebaut, die 1550 in lang war und 1O8O Gulden kostete.
Vom Jahr 1858 — 184O wurde an Stelle der alten „Badstraße" Hirsau, Oberkollbach, Calmbach die neue Staatsstraße Hirsau, Oberreichenbach, Calmbach erstellt. Dabei waren gegen hundert italienische Arbeiter beschäftigt, die ersten in Württemberg. Man wollte durch die neue Straße nicht nur eine bessere Verbindung des Nagoldtales mit dem Enztal Herstellen, sondern erhoffte auch durch den besseren Anschluß an Baden eine Steigerung von Handel und Verkehr. Leider sind diese Wünsche nicht in Erfüllung gegangen. Als dritte Staatsstraße folgte im Jahr 1845 die Straße von Calw nach Hcrrenberg zum Teil an Stelle eines uralten Wegs. 1855 wurde auch die Nagoldtalstraße vom Staat übernommen und in den nächsten Jahren umgebaut, „da sie die steilsten Partien und sogar oft gefährliche und im Winter unfahrbare Steigungen darbot".
Am 15. Juni 1857 wurde sie feierlich eingeweiht und erhielt den Namen Wilhelmsstraße. Erst in den letzten Jahren wurden die letzten Stiche beseitigt und ihr die fetzige Führung gegeben. Eine Staatsstraße führt auch von Station Teinach nach Bad Teinach. In den letzten Jahrzehnten wurden folgende alte Steigen, die vom Tal der Nagold und der Teinach und Enz auf den Calwer Wald führten, durch neue Straßen ersetzt: 1896 von Station Teinach nach Alt- und Neubulach (Notstandearbeit für die Hagelgeschädigten von Holzbronn, Alt- und Neubulach, Kosten 85 OOO ^fl), in demselben Jahr von Bad Teinach nach Zavelstein und Rötenbach, 1902 von Calw nach Altburg, 19O5 von Bad Teinach nach Oberkollwangen und Schmieh, I9O8 vom Kollbachtal nach Hornberg, 1911 von Bad Teinach nach Emberg, 1912 von Station Teinach nach Sommen- hardt, 1925 vom Bahnhof Berneck nach Hornberg —Aichhalden und 1924 von Wildbad nach Aichelberg und Dachtel nach Deckenpfronn. Zwischen Calw und Stuttgart bestand feit dem Dreißigjährigen Krieg eine Postverbindung. Die Poststraße führte bis 1848 über Ostelsheim, Schafhausen und Magstadt, nach 1848 über Ostelsheim, Döffingen, Böblingen nach Stuttgart. Im Jahre 1848 bezahlte man 2O —25 Kreuzer für die Meile; dafür wurden auch noch 4O Pfund Frei gepäck befördert.
Auch für den Wanderer, der sich fernab von der staubigen Landstraße im kühlschattigen Walde ergehen will, ist gesorgt: der württembergische Schwarzwaldverein hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1884 das Ziel gesetzt, den an Natur- schönheiten so reichen Schwarzwald zu erschließen durch Wegbauten, Wegbezeich-