stand der Gesellschaft war lange Zeit der Schwiegervater des Dichters Ludwig Ubland, Martin Bischer. (Tochter Emilie Uhland, geborene Bischer, gestorben 15. Juni 1881.) Trotz der bedeutenden Abgaben an den Staat warf das Un­ternehmen einen großen Gewinn ab, oft 20 Prozent auf einen Anteilschein; in 50 Jahren konnten gegen 2 Millionen Gulden an die Teilhaber verteilt werden. Geflößt wurde nicht nur auf der Nagold und der Enz, sondern auch auf der Murg, welche die Calwcr Gesellschaft 1758 im Verein mit dem Pforzheimer Floßverem wieder schiffbar machte. Die für Holland bestimmten Flöße wurden in Mannheim zu Riesenflößen zusammengeftellk. Ein im Jahr 1802 abgelaffener Floß war 210m lang, 21 m breit, hatte einen Wert von 900 000 Mark, verursachte 100 000 Mark Transportkosten und mußte ebensoviel auf 42 Zollstationen be­zahlen. Als Oblast führte er Eichenholz, Salz- und Weinfässer. Einige hundert Ruderknechte, meist Handwerksburschen, ruderten ihn den Rhein hinab. Erst am Anfang dieses Jahrhunderts hörte der Calwer Holzhandel, der fast 100 Jahre von der Firma Stalin und Kompagnie betrieben wurde, auf. Holland erhielt seit dem Aufkommen größerer Schiffe viel Holz aus Norwegen und Amerika. Auch war es entfernteren Waldgegenden durch den Ausbau der Eisenbahnen möglich, ihr Holz nach Holland abzusetzen. So ging der Floßverkehr immer mehr zurück. Zu­letzt wurde er nur noch auf der kleinen Enz bis nach Höfen a. d. E. betrieben und bat setzt ganz aufgehört. Eine andere Firma, an der auch Calwcr beteiligt waren, die Enzscheiterholzgesellschaft, lieferte jährlich 15 000 Klafter Brennholz aus den Herrschaftswaldungen des Wildbader und Altensteiger Forsts in die Holzgärten zu Vaihingen, Bissingen und Bietigheim. Seit 1829 betrieb der Staat das Schciterholzslößen selbst. Der Bau der Eisenbahnen machte ihm ein Ende. Durch die starke Auslaugung im Master verlor das Holz an Brennkraft, auch wurde manches Scheit aus den Flüssen herausgeholt und wanderte in den Ofen armer Leute. Die Flößerei bildete schon 1222 den Gegenstand eines Staatsvertrags zwischen Ulrich von Württemberg und Rudolf II. von Baden. Es wurden Zoll­stationen und Zollverträge festgesetzt und dem Handel Schutz und Sicherheit ver­sprochen. Der Empfänger des Zolls (von einem Wehr 4-10 Heller) sollte dafür Wehren und Schutzbretter im Stand halten.

Aus der bereits erwähnten Familie Stälin gingen 2 ganz bedeutende Män­ner hervor, die nicht nur zu den berühmten Calwern zählen, sondern deren Namen in ganz Württemberg einen guten Klang haben: Christoph Friedrich Stälin, Direktor der Landesbibliothek, und dessen Sohn Paul Friedrich Stälin, Direktor des württembergischen Staatsarchivs. Beide haben sich durch Herausgabe bedeu­tender Geschichtswerke um die Erforschung der württembergischen Landesgeschichte sehr verdient gemacht; Paul Stälin schrieb auch dieGeschichte der Stadt Calw".

III. Der Salzhandel.

Als weiteres sehr einträgliches Handelsgeschäft blühte im 18. Jahrhundert der Salzhandel. Er lag in den Händen einiger Kaufherren, die sich zu einer Salz- handlungskompagnic zusammengeschlossen hatten. Hauptteilnehmer war der Kam-