aus denselben Gründen, die manche Ritter zu Stiftungen veranlaßten: Versor­gung einzelner Familienglieder. So kam die Kirche und deren Pfründenutz- nießung von Gechingcn an Stift Baden, Ostelsheim an Stift Herrenberg, Sim- mozheim an die Stiftskirche Stuttgart, später an das Kloster Herrenalb. Die Kirche in Neubulach gehörte zum Kloster Stein am Rhein. Von diesem wurde sie 1579 an Konrad Grückler verkauft, dessen Nachkommen bis I79O Pfarr- berren in Neubulach waren. An die Familie Grückler erinnern noch zahlreiche Grabmale, die in der Neubulacher Kirche ausgestellt sind. Die meisten Kirchen brachte das Kloster Hirsau m seinen Besitz. Die Klöster oder Stifter ließen die

Kirche in Althengstett, früher mit Mauer und Wassergraben befestigt. Zeichnung von K. Mitschele, Rutesheim.

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geistlichen Ämter durch Mönche oder Frühmcsser versehen, die nur einen Teil des Pfründeeinkommens erhielten.

Während Bischöfe und Hauptpfarrer herrlich und in Freuden lebten, konnten sich die Frühmesser nur kümmerlich ernähren. Deshalb wurden die IO Calwer Pfründen zu 6 zusammengeworfen. Die Reformation beseitigte alle übrigen Früh- messereien, Calw behielt nur noch zwei Pfarrer; zudem hatte der 2. Geistliche (Helfer) noch Altburg zu versehen. In alter Zeit wohnte zu Kcntheim der Hauptpfarrer, in der Burgkapelle zu Zavelstein amtete der Frühmesscr; 1455 kam der Priester nach Zavelstein, da es mehr im Mittelpunkt der ausgedehnten Pfarrei lag, und Kentheim mußte sich mit einem Frühmesser begnügen. Die Reformation machte auch ihn überflüssig. Wo in größeren Orten nur ein Früb- messer war, wie in Simmozheim, trat der Pfarrer an seine Stelle. Die übrigen Pfründen wurden teils zur Besoldung der Lehrer verwendet, teils zum Kirchen-