dem Namen der „Herrschaft Vogteberg" vereinigt. Im Laufe der Zeit suchte Württemberg die Burg Vogteberg mebrfach als Lehen zu verwerten; doch schlugen diese Versuche gewöhnlich fehl, da sich unter dem Adel der Umgegend niemand gern auf der weltabgeschiedenen Burg festsetzen wollte.
Im Jahre 1476 diente die damals noch gut erhaltene Burg Vogtsberg dem Straßburger Domdechanten Graf Johann von Helfenstein als Aufenthalt. Der Genannte geriet mit dem damaligen Bischof von Slraßburg, Rupprechi von Bayern, in Streit. Graf Johann brachte sich jedoch rechtzeitig in Sicherheit und wählte, um auch den Freunden des Straßburger Bischofs zu entgehen, die ihm vom verwandten württembergischen Hause als Zufluchtsort angetragene versteckt liegende Burg Vogtsberg. Wie lange er auf dieser geweilt, ist nicht genau bekannt; doch dürfte dem im „wunderschönen Straßburg" ziemlich verwöhnt gewordenen geistlichen Herrn der Aufenthalt an der einsamen Stätte nicht allzu sehr behagt haben, besonders wenn im kalten Winter Füchse und Wölfe das Schloß umkreisten und letztere mit heiserem Geheul ihre Anwesenheit kund gaben. (Daß es deren noch 1525 und später im Schwarzwald gab, bezeugt u. a. der Geschichtsschreiber Martin CrusiuS. Der letzte Wolf wurde 1802 bei Wildbad erlegt.)
Nicht ganz 100 Jahre später — 1561 — wird unsere Burg, die damals schon arg im Verfall war, samt Gefällen dem großen württembergischen Reformator Johannes Brenz um 250 Gulden als Lehen gegeben. Wahrscheinlich wurde er während seines mutmaßlichen Aufenthalts auf der benachbarten Burg Hornberg, zu dem er infolge der Nachstellungen seiner Feinde genötigt worden sein soll, auf seinen Wanderungen mit dem freundlichen Tal der kleinen Enz und der Vogtsburg bekannt, deren Lage und Örtlichkeit ihm wohl gefallen mochte. Das Gut hielt damals außer dem alten verfallenen Schloß und den Waldungen 2 Morgen Gärten, 7 Tagewerk Ackerfeld und 17 Tagewerk Wiesen. Wenige Monate vor seinem Tode wurde Brenz die Burg auf sein Verlangen gegen andere Entschädigung wieder abgenommen. Nach Brenz' Tode wird Vogtsberg, das wohl weniger der Wut des Bauernkrieges als dem Zahn der Zeit zum Öpfer fiel, wohl nur noch den in dieser Gegend beschäftigten Waldknechten ein zeitweiliges Unterkommen geboten haben. 1582 ging es ab; doch bewohnte die Behausung dann noch 1604 der Forstknecht der Neuweiler Hut.
Später befand sich Vogtsberg als Lehen im Besitze eines Forstmeisters in Wildbad und ging dann in die Hände der Rehmüller über, welche die verfallenen Burganlagen zum Wiederaufbau ihrer durch mehrfache Brände zerstörten Mühle als Steinbruch benutzten.
In den inneren Raum der ehemaligen Burg waren früher in Kriegszeiten die sog. Fautsbergorte (Hübnerberg, Meistern, Rehmüble und Hofstett) ihr Vieh und ihre Habe zu flüchten berechtigt. Heute noch besteht für diese Orte eine Fautsbergstiftung mit einem Kapital von 1600 Mark.
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Krslssrekiv