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gemacht worden. Gleichzeitig wurden in dankenswerter Weise die Reste der übrigen Umfassungsmauern bloßgelegt und der Burggraben von Schult und Geröll geräumt, so daß man heute ein gutes Bild der zwar nicht großen, aber originellen Burganlage gewinnt. Interessant sind vor allem der mächtige Hals­graben, der die Burg von der Bergwand trennt, sowie die Reste der Schild- mauer und der vor die Ringmauer geschobene, eingewölbte Turm (Bergfried). Wir finden vom ll. bis weit ins 1Z. Jahrhundert hinein in dieser Gegend die mächtigen Grafen von Calw begütert. Zu ihren Dienstleuten zählten auch die Herren von Vogtsberg, ein Rittergeschlecht, welchem wir erstmals im l Z. und in der Folge auch im 14. Jahrhundert begegnen. Zu Vogtsberg gehörten da­mals außer den Bergorten Aichelberg, Hühncrberg, Kälbermühle, Meistern und der unterhalb der Burg an der kleinen Enz gelegenen Rehmühle noch Neu­weiler mit Hofstett, Aichhalden und Wenden (letzteres im O.-A. Nagold). Diese Orte bildeten später die nach der Burg benannte Herrschaft Vogtsberg, welche in württembergischer Zeit von Vögten, die auf der Burg ihren Sitz hatten, verwaltet wurde. Im l?. Jahrhundert gründete ein Zweig der Vogieberger auf einem vorspringenden Bergrücken bei dem heutigen Dorse gleichen Namens die Burg Hornberg, nach welcher er sich fortan benannte. (Bei Güterteilungen usw. in Herrcnfamilien war es natürlich, daß, während der ältere Bruder nach der Hauptburg hieß, der jüngere nach einem anderen Hauebesitz sich nannte).

verkauften die Brüder Heinrich, Berchtold, Volmar und Dietrich von Hornberg um 30O Pfd. Heller die halbe Burg Fautsberg und Rechte an das von den Hornberger« gestiftete Enzklösterle an den Grafen Eberhard von Württemberg. Die andere Hälfte der Burg, welche in den Händen der LehenS- yerren, der Grafen von Calw bezw. deren Nachkommen und Erbnachsolger, der Pfalzgrasen von Tübingen, befand, scheint erst später, etwa um 1?45, zugleich mit Calw an das Haus Württemberg gekommen zu sein.

Die Herren von Vogtsberg treten wenig in der Geschichte hervor; sie scheinen sparsame Haushalter und auf die Mehrung ihres Besitzes bedacht ge­wesen zu sein, wozu sich bei den Wirren der damaligen Zeit und der Ver­schwendungssucht des Hochadels öfters Gelegenheit geboten haben mag. Dagegen scheint ihr Hornberger Zweig das gegenteilige Prinzip vertreten zu haben, wie wir aus dem Verkaufe der Rechte aus Vogtsberg usw. ersehen. Wir finden sie des öfteren als Begleiter der Grafen von Calw aus deren mannigfachen Fehde­zügen und Reisen; später wurden sie durch Verleihung des Truchseßenamts aus­gezeichnet. Im Jahre 1369 übertrug Graf Eberhard von Württemberg einem Volmar von Hornberg die sehr einträgliche Herrschaft Zavelstein als Lehen mit der Bedingung, dem Lehensherrn eine jährliche Abgabe zu entrichten.

Die Ritter von Hornberg starben im Jahre 1399 aus; über den Besitz ihrer Burg Hornberg verglichen sich Württemberg und Baden im darauf­folgenden Jahre. Ihre Rechte an der Burg hatten diese Häuser schon vorher von den Hornbergern erworben. Nach dem Übergange Vogtsbergs an Würt­temberg bezogen württembergische Vögte das Schloß und nahmen die Verwal­tung der zugehörigen Güter und Gefälle in ihre Hand. Das Gebiet wurde unter