suchen. Und wirklich fand man diese ganz nach des Jägers Bericht. Mit Mühe zog man die Glocke aus dem Schlamm und hängte sic auf den Turm der neuerbauten Kirche zu Sankt Martin in Sindelsingen.
Aus „Schwäbische Lugen, gesammelt von Rudolf Kaps".
Verlegt bei Eugen Dietrichs. Jena.
Das Schloß Calw war ums Jahr 1600 gänzlich zerfallen. Herzog Friedrich I. von Württemberg ließ es abbrechen, um Raum für ein neues großartiges Schloß zu gewinnen, das sein berühmter Baumeister Hans Schickhardt aufführen sollte. Als die Grundmauern erbaut waren, starb der Herzog, und der Weiterbau unterblieb. Im Jahre 1878 ließ die Militärverwaltung auf dem Schloßberg ein massives Dlenstgcbäude für das Calwer Landwehrbczirks- kommando erbauen.
5. Oie Burgen in unserer Heimat.
Als die Besitzungen der Grafen von Calw anwuchsen, konnten sie ihre Dienstleure nicht mehr alle am Herrenhose unterbringen. Die Gefolgsleute, die mit den Grafen in den Krieg zogen, wurden zur Belohnung mit Bauernhöfen,
Di. K?
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Burg Waldeck. mutmaßliche Ansicht.
Zeichnung von Burgenforscher Koch, Söflingen.
befestigten Wohnsitzen, belehnt. Der Umgang mit den adeligen Herren, der Kriegsdienst zu Pferd in glänzender Waffcnrüstung verlieh ihnen mehr Ansehen und Ehre. Man bezeichnet« sie als Ritter und zählte sic zum niederen Adel, obwohl sie meist dem Bauernstand entsprossen waren. Ihre Bcbausung war ur- sprünglich durch Wall, Graben und eingerammte Pfähle geschützt; seit man durch die Kreuzzüge mir dem Quaderbau bekannt wurde, baute man die Burgen aus Stein. Als Verwalter oder Vogt war fast in jedem größeren Dorf ein