lisuunäi" (Holzrecht) der Bewohner der früheren Herrschaft Zavelstein mit Ausnahme von Holzbronn, das auf der Gäufeite liegt. Sie hatten in dem 3400 Morgen großen hirsauischen Klosterwald Weckenhardt Rechte auf Brennholz, Nutzholz, Streu, Weidegang und vor allem auf Bauholz. Einige Häuser in Altburg, Speßhardt, Hofstett und Zwerenberg sind heute noch im Besitz der Rechte. Die meisten Bauern lösten sie im Jahr 1835 ab und erhielten dafür ein gewisses Stück vom StaatSwald, so die 12 nutzungsberechtigten Bürger Zavelsteins 71 Morgen Wald bei Agenbach. Da die Steine bequem und billig zu beschaffen waren und das Holz nichts kostete, so wurden die Gebäude öfters umgebaut; besonders in der Zeit von 1820—35 nützten die Nutznießer des jus li^nuiiäi ihre Rechte noch einmal gehörig aus, da sie fürchteten, sie zu verlieren. Wohl trifft man deshalb keine besonders alten Bauernhäuser an, allein ihre Grundform läßt sich leicht feststellen, da sie meist immer wieder nach dem ursprünglichen Plan erneuert wurden.
Bis zur Zeit der Revolutionskriege hatte sich die ursprüngliche Anlage der Waldhufendörfer wenig verändert, nur einige Taglöhner erbauten sich ihre Häuslein an die Straße, während die Bauernhäuser fast ausnahmslos über dem Wiesentälchen am Ende des Hangs auf der Grenze zwischen Acker und Wiese liegen. Als 1792 der Krieg ausbrach, sannen die Eltern darauf, ihre Söhne vor dem Soldatenstand durch schnelles Heiraten zu sichern. Eine Folge war die Teilung mancher Höfe, die Errichtung neuer Häuser und die Zunahme der Be- völkerung. Die ursprüngliche Anlage ist daher wohl etwas verwischt, läßt sich aber noch leicht erkennen.
Zu den letzten Siedlungen des Bezirks gehören wohl die Niederlassungen im Nagoldtal, weil dieses beinahe keinen Feldbau zuläßt. Die Namen, die eigenartige Anlage und geringe Größe von KohlerStal, Seitzental, Waldeck, Kent- heim, Ernstmühl, Dennjächt und Unterreichenbach deuten auf die Entstehung aus einstigen Gehöften hin; die Zeit der Gründung fällt wohl bei keinem vor das Jahr 1000. Nach diesem Jahre sind sicher erst entstanden die Burgen Liebenzell, Calw, Zavelstein, Waldeck, Hornberg und Fautsberg. Das Stadt- recht, teilweise mit Neubildung der Siedlung, erhielten noch im Mittelalter Calw, Liebcnzell, Neubulach und Zavelstein. Zu letzterem erscheint 1523 Teinack als Vorstadt, es ist aber jedenfalls einige Jahrhunderte älter.
Hat sich der Gang der Besiedlung von Osten nach Westen schon aus dem Namen und der Anlage der Ortschaften ersehen lasten, so zeugt dafür der eigenartige Umstand, daß die Markungen der Ortschaften ihren Kopf d. h. die Wohnstätten, gewöhnlich im Osten haben und daß die Mutterkirchen des Kirchspiels ganz im Osten liegen, so Hirsau, Effringen und Ebhausen, zu dem die Bewohner des 15 km entfernten Aichelberg in religiösen Angelegenheiten zu wandern batten. Die Dörfer nördlich der Tcinach wurden vom Gäu aus besiedelt, Neubulach und die Dörfer seiner Umgebung wurden wohl von Süden her bevölkert, wo die Reihcngräber von Effringen und Pfrondorf auf alamannische Ansiedlungen Hinweisen.