schwer bedrückte. Zur Strafe dafür mutzte er nacb feinem Tode um­gehen, besonders zu Gernsbach in seinem Hause, in der daran- stossenden Gasse und auf der Murgbrücke. Er zeigte fick vom Abend­geläute bis zur Frühglocke in allerlei Gestalten: als Zager, als altes Weib mit langen, herabhängenden Haaren, als Bär, Stier, Pferd, Esel, Schwein, Bock, weisse Ziege, Schaf, Katze, Gans, grosse Schlange und Wergbund. Die Leute zu foppen, war seine Gewohn­heit/ daher tat man am besten, stillschweigend an ihm vorbeizugehen, damit er keine Gewalt über einen bekam.

Eine GernSbacher Frau, der er sich als Esel über einen Waldpfad legte, wollte ihn schimpfend mit den Füssen wegstossen. Da sprang er ihr auf den Nücken und lies; sich von ihr in die Stadt tragen.

Beim Heimgehen nach dem Ausrufen sah einmal der Weitzenbacher Nachtwächter am Pfarrhaus ein Gebund Werg liegen. Er hob es auf und wollte es unter seinen Nock stecken. Da bemerkte er, das; das Werg ein Paar Augen bekam. Nun war ihm klar, dass er den Knorr in Händen hatte, und eilig warf er das Gebund weg.

Bor manchen ist er auch schon im Zickzack hergelaufen, viele sind von ihm irregeführt, mehrere geokrfeigt und andere mit Gewalt in die Murg gestellt worden. Ra» Raavar.

Umgehende Feldmesser

Zm Albtale geht in den heiligen Nächten ein Geisterzug von Marxzell bis zur Wattmühle hin und her. Bier Männer, deren jeder ein Licht trägt, führen in ihrer Mitte einen nackten Mann, aus dessen Leib vom Hals bis zu den Fützen Feuer hervorscheint, besonders an den Nippen. Ein sechster Mann schreitet in kleiner Entfernung neben her,- er trägt ein blaues Licht und kann erlöst werden. Die fünf andern sind unter sich in grossem Streit begriffen und schlagen heftig aus­einander los, vornehmlich auf den Mann, der in ihrer Mitte geht. Sie waren bei ihren Lebzeiten betrügerische Feldmesser und der Nackte ihr Anstifter, weshalb die andern ihm nun Borwürfe machen und Nacht an ihm nehmen. Ra» B. Ba«d--r.

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