Da ritt er hin und fragte:Was schaffst du Alte da ?

Du spinnst dir wohl ein Brauthemd?" Da sprach die Elfin:Za, Ein Brautbemd und ein Totenhemd, Herr Vogt, wenn Ihr

erlaubt."

Der Alachs ist schön, den bast du wohl mir vom Aelde geraubt?"

Nicht also", sprach die Alte,gewachsen ist er dort,

Wo Ihr begraben liestet daS ärmste paar im Ort."

Nicht weiter mocht er fragen / die Antwort klang so schlimm,

Er sorgt, eS würde schlimmer: da ritt er heimwärts im Grimm.

Wohl riet ihm auch die Sorge: Lenk ein, eh dkch'S gereut,

Last Stolz und Härte fahren, ich mahne dich noch heut!

Doch immer widersprachen ihm Hochmut und Beidrust:

Er schwankte hin und wieder und kam zu keinem Entschlust.

Daraus ain andern Morgen, als er beim Deckelglas,

Den Unmut scheuchen wollte, der ihm im Nacken säst,

Wer trat da in die Türe? Schön Klärchen ist'S fürwahr,

Die Hemden in den Händen, auS Nesseln zierlich und klar.

Da ward ihm schwer im Herzen und dunkel vor dem Blick,

Doch hofft er wegzuscherzen daS dräuende Geschick:

Hör, Klärchen, ich gedachte dich immer selbst zu frcin,

Zu alt ist dir der Buhle: so will ich Brautführer sein.

Und morgen ist die Hochzeit." Und als der Morgen kam,

Die Braut zur Kirche führte der frohe Bräutigam,

Oer Segen ward gesprochen da scholl es dumpf und bang:

DaS war die Totenglocke, die für den Burgvogt erklang.

Anorr

Im unteren Murgtal ging früher ein Geist um, der im Bolke Knorr kiest und dessen Erscheinen ein fruchtbares Jahr versprach.

Bei seinen Lebzeiten war Knorr Zollbeamter im badischen Murgtal, wo er einen Koben Zoll aus die Arucbt legte und dadurch die Leute