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Von unseligen Geistern und !
gekannten Schätzen !
Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln aus Erven, Da sie die Motten unv der Rost fresse»
Und da die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel,
Da sie weder Motten noch Rost fressen
Und da die Diebe nicht nachgraben noch stehlen!
Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz!
Rockertweible und Rockenweibchen
Unter diesen Rainen gehen im Murgtal zwei Sagenwesen, die ursprünglich nichts miteinander gemein hatten. Die erste der folgenden Sagen hat als Kern den falschen Eidschwur einer eberstein i sch en Gräfin, in der zweiten haben sich letzte Spuren alten Götterglaubens erhalten: Anklänge an Frau Holle, der Spinnerinnen freundlich-gestrenge Herrin. Als sic später das „Rockcnwcib- chen" ward und mehr und mehr in den Kreis des Menschlichen hinabsank, lag es nahe, dast die umgehende Gräfin im Glauben des Volkes mit jener älteren Gestalt verschmolz, wobei ibre ursprünglich menschenfreundlichen Züge schwanden. Der Umstand, daß man Frau Holle früher nicht selten auch mit dem wilden Heer umziehen liest, mag diesen Vorgang begünstigt lind unterstützt haben.
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Zn Loffenau, Reichental, Gernsbach und noch weiter hinaus im Murgtal weist man nichts vom ewigen Zäger,- dagegen spricht man hier um so mehr von dem Rocke rtweible, das von dem Walde „Rockerl" seinen Rainen hat. Dieser liegt auf dem rechten Murgtal- bang unterhalb der Teufelsmühle, zwischen Reichental und Lantenbach. Wenn das Rockertweible durch den Forst geht, macht es ein Geräusch,
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