3. Von einzelnen Bürgern gratis versprochene 50 Stämme Bauholz sollen geliefert werden.

4. Erforderliche Fuhr- und Handfronen werden kostenlos geleistet.

5. Ersammel'te Gelder und Baumaterialien werden Bossert überlassen.

6. Pfarrer Machtolf übernimmt die Rechnungsführung.

7. Die Akkorde mit den Handwerksleuten werden vom Pfarr- und Schult­heißenamt, unter Zustimmung des Gemeinschaftl. Oberamts abge­schlossen.

Bossert erbaut ein neues zweistöckiges Schulhaus auf dem alten Platz.

8. Das neue Schulhaus wird Eigentum des "Heiligen" (wie bisher).

9. Bossert übernimmt die Bezahlung sämtlicher Baukosten, bei Über­schreitung der vorhandenen Mittel ohne Hoffnung auf einen Ersatz. Zur Sicherheit verpfänden die Bossert'sehen Eheleute zwei Wiesen im Anschlag von 800 f.

Es ist erstaunlich, wie rasch gebaut wurde. Nach knapp 5 Monaten stand das Schulhaus da. Am 27.Sept.1788 wurde es im Anschlag von 1000 f in die Brandversicherung aufgenommen.

In einer Beschreibung des Schulhauses von 1823 heißt es: " Eine zweistöckige Behausung und Schcurlen unter einem Dach". Die Größen- verhältnisse des Bossert'sehen Baus sind in dem bisherigen Lckal der Unterklasse samt dem Hauseingang zu sehen. Dieser war (von Ost nach West) 36 Fuß = 10,30 m lang und 30 Fuß = 8,59 m breit; der Schulraum allein im Ostteil, war 30 Fuß = 8,39 m lang und 20 Fuß " 5,73 m breit und hatte demnach eine Größe von 49,22 qm.

Der Schulmeister Bossert war nebenbei ein tüchtiger Landwirt. Er hatte beim Hausbau, anscheinend um Platz für Stallräume im Erdge­schoß zu gewinnen, die Höhe des Schulzimmers ziemlich niedrig be­messen. Dieser Zustand wurde später beanstandet und darauf gedrungen, daß "zur Besserung des Luftzuges Ventilatoren angebracht werden". Später wurde dann der Fußboden tiefer gelegt und in die gleiche Höhe mit demjenigen der Oberklasse gebracht.

Der Viehstall im Schulhaus wird 1822 erwähnt - also noch zur Amts­zeit des alten Bossert - als der Glasermeister Schüle von Merklingen in demselben ein "Hochlicht" von umgerechnet 86 cm Höhe und 34 cm Breite machen mußte. Mit der Tieferlegung des Bodens 1835 kam auch der Viehstall in Wegfall.

Im zweiten Stock befanden sich die Wohnräume, nicht groß, aber we­nigstens trocken und hell. Bossert heiratete 1797, hach dem Tode seiner ersten Frau, die an der Schwindsucht starb, die einzige Tochter von Pfarrer ^achtolf. Da konnte die nunmehrige Frau Schul- meisterin jederzeit zu ihrem Vater ins Pfarrhaus hinaufgrüßen, denn die heute dazwischen stehende Pfarrscheuer wurde erst nach dem Abbruch der alten gebaut, die auf dem Sahulhausplatze stand, (1853).

Es ist landauf, landab eine-leidige Tatsache, daß die Schulhäuser unerwartet bald zuaklain werden. So drängte 1831 das Gemeinschaftl. Oberamt in Calw auf einen Neubau, in welchem neben einem großen Schulzimmer auch die Gemeinde endlich eine dringend benötigte Rats­stube erhalten sollte. 1833 wurde der Baumeister Back von Calw mit der Ausarbeitung von Bauplänen beauftragt. Eine Verzögerung besonderer Art entstand dadurch, daß sich überraschend Weilderstadt in die Bauangelegenheit einschaltete. In einem Vertrage von 1821