sen Lichthof, der als Wartehalle dient, münden die langen Gänge, die zu den Badezellen führen. Die Bä­der werden teils in Einzelkabinen, teils in gemein­samen Räumen, den sogenannten Gesellschaftsbädern, genommen. Sich gemeinsam zu baden ist ein uralter Brauch. In der freien Natur sind die Flüsse und Seen von jeher Gesellschaftsbäder gewesen. In den Trüm­mern der Thermalanlagen aus der Römerzeit und auf den noch erhaltenen Bildern der mittelalterlichen Badeeinrichtungen findet man fast nur die gemein­samen Baderäume. Die Einzelkabinen gehören der Neuzeit an, in der sie sich allerdings rasch zunehmen­der Beliebtheit und Verbreitung erfreuen. In vielen Badeorten ist man ganz dazu übergegangen. Wildbad dagegen hat nicht mit der Vergangenheit gebrochen. Es gibt da Einzelbäder und Gesellschaftsbäder neben­einander. Ihre Heilkraft ist die gleiche. Der Kurgast kann nach Belieben im einen oder andern baden. Die Gesellschaftsbäder sind nicht etwa Schwimmbäder, sie sind nur 50 cm tief. Es wird darin auch nicht geplät­schert oder gelärmt, und Kinder haben keinen Zutritt. Die Gesellschaftsbäder sind für Männer und Frauen getrennt. Jeder Besucher bekommt einen gesonderten An- und Auskleideraum. Die Badekleidung, ebenso wie warme Trockentücher stellt die Badverwaltung für jedermann zur Verfügung. Neben dem Graf-Eberhards- Bad talaufwärts steht das Katharinenstift, ein statt­licher Bau mit vornehmer Schauseite und einem klei­nen Ziergärtchen davor. Die Bäder befinden sich im Grundgeschoß, die Stockwerke darüber dienen als Ho­spital zur Aufnahme armer oder wenig bemittelter