und allein in ganz Wildbad die Orte zu sein, an denen das Thermalwasser im Augenblick seines Er­scheinens aus der Erdtiefe und genau so wie es da dem Boden entströmt, als Bad gegeben und genommen werden kann. Dieses Thermalwasser wird nämlich zu­vor weder gekühlt noch erwärmt, noch sonst irgend­wie seiner natürlichen Reize beraubt. Ununterbrochen wirft es sich vom warmen Busen der Mutter Erde weg in die weitgeöffneten Arme der Badezellen. Weder Hahnen noch Sammelbecken hemmen oder dämmen dabei seinen munteren Lauf. Selbst während des Bades ruht es nicht. Fortwährend läuft Wasser zu, rauscht Wasser ab; man badet in der fließenden Quelle mit ihrer ureigenen, natürlichen, gleichbleibenden Wärme.

Der Mittelpunkt von Wildbad ist der Kurplatz. An ihm steht das Hauptsächlichste der Badegebäude, das Graf Eberhardsbad. Es ist ein gedrungenes Gebäude aus roten Sandsteinquadern, mit rundbogigen Fen­stern und Türen in schlichten Linien. Der ernste Ein­druck seines in sich geschlossenen Äußeren macht freudiger Stimmung Platz, sobald man ins Innere, in den maurischen Lichthof, eintritt, in welchem schlanke, helle Säulen mit bunten Friesen ein schillerndes Glas­dach tragen. In der Mitte des Lichthofs steht ein ewig plaudernder Marmorspringbrunnen, mit grünen Was­serpflanzen und glänzenden Goldfischen darin. Breit­fächerige Palmen und weichgepolsterte Diwane stehen darum auf dem vielfarbigen Mosaiksteinboden der Halle. Die Nähe der Thermalquellen läßt eine mollige, laue Luft in die hohen Räume hereinfluten. Ein Stück Orient mitten in den Schwarzwald verpflanzt! In die-

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