den Bäumen frische Bächlein rauschen, weichen die Alltagssorgen, die auf der Seele lasten. Nur gute Gei­ster hausen hier und spenden göttlichen Frieden. Man spürt die heilende Kraft, wenn das jauchzende Lied der rauschenden Wipfel an unser Ohr dringt. Wie ein Choral klingt es durch den Dom. Ein zweiter Heilquell sprudelt dort, der Seelenwunden mit kühlendem Bal­sam lindert und heilt. Ruhe atmet ringsum der Wald und bricht der Müdigkeit Bann. Ein Raunen und Rau­schen zieht durch die Gipfel, im kranken Herzen neuen Lebensmut weckend. Das heimliche Singen und Klin­gen, wie macht es die Seele frei! Mit Adlerschwingen erhebt sie sich ins lichte Sonnenreich. In bunter Man­nigfaltigkeit wechseln die Bilder. Der Weg führt bald in geheimnisvolles Waldesdunkel, wo dichtes Nadel­holz steht, bald sind es lichte Föhren oder leuchtende Buchen, die uns freundlich grüßen. Und mitten im dichtverworrenen Forst taucht eine grüne Waldwiese auf, mit Blümlein bunt besät, jbrombeerenumrankt. Überall in dieser Herrlichkeit herrscht hehres Schwei­gen. Nur das heitere Spiel der Sonnenstrahlen belebt die Wildnis, und vom Winde leis bewegt flüstern die Waldesriesen zu süßem Schlummer ihr Abendlied. Welch ein seliges Rasten in dieser großen Einsamkeit, die uns voll Andacht stimmt!

Doch welche Wonne und Lust erst, hier oben zu wan­dern, wenn der Wald seine balsamischen Düfte aus­haucht und kühle Labung spendet! Meilen und Meilen legen wir auf dieser wundersamen Hochebene zurück und werden nicht müde, zu schauen und zu staunen. Wer aber wahre Erholung auf diesen ausgedehnten

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