Nachfolger genannt ist, werden von unterrichteter Seite als unbegründet erklärt.
Frankreich.
Paris, 4. Jan. Der Südbahnskandal nimmt größere Ausdehnungen an. Die Verhaftung eines in dieser Angelegenheit kompromittierten Senators steht bevor. Gestern wurden zahlreiche Haussuchungen bei politischen Persönlichkeiten vorgenommen.
Kleinere Mitteilungen.
Stuttgart, 3. Jan. Eine einzige Eierhandlung in Stuttgart verdiente, wie der „Staatsanzeiger" bemerkte, in den letzten 8 Tagen nicht weniger als 5000 DaL sollte doch ein Fingerzeig für den Bauernstand sein, daß aus der vermehrten Geflügelhaltung reichlicher Nutzen gezogen werven lann. wie Zentralstelle für Landwirt; chafl läßt zurzeit Vorträge über Geflügelzucht durch Kollaborator Daiber aus Laupheim halten.
Stuttgart, 4. Jan. Die HH. Hermann und Otto Marquardt beabsichtigen, den an der Ecke der Schlotz- und Königsstraße stehenden älteren Teil ihres Hotels abbrechen und an dieser Stelle einen stattlichen Neubau errichten zu lassen. Gestern hat man nun mit der Berüstung des Hauses für die notwendigen Vermessungsarbeiten begonnen; mit dem Abbruche selbst soll im nächsten Monat — bei Eintritt besserer Witterung — der Anfang gemacht - werden. Die Bauleitung liegt in den Händen der Architekten Eisenlohr L Weigle.
Eglosheim b. Ludwigsburg, 3. Jan. Ein trauriges Beispiel der Verrohung unserer heutigen Jugend lieferten an den Weihnachtsfeiertagen hier mehrere kaum aus der Schule entwachsene Bürschchen, welche in der Kirche während des Gottesdienstes die Cigarre anzündeten, rauchten und dabei den Schnapspudel kreisen ließen. Wegen Unfugs wurde den Burschen sine Geldstrafe von >e 3 polizeilich auferlegt.
Heilbronn, 4. Jan. Ein eigentümlicher Fund wurde am Neujahrsfest in: Neckar gemacht. An dem Rechen einer Fabrik hat man ein Paket aus dem Wasser gezogen, das aus Briefen für den unteren Teil der hiesigen Stadt bestimmt, bestand. Dieselben scheinen von einem Postunterbediensteten, der sich das Austragen ersparen wollte, dem Neckar übergeben worden zu sein. Die Briefschaften wurden dem Postamt wieder zugestellt, welches dafür sorgen wird, daß dem ungetreuen Bediensteten die ihm gebührende Neujahrsgabe zukommt.
In Köln versuchten zwei Arbeiter auf der Schiffbrücke einen Raubmord. Sie überfielen eine arglos einherschreitende Person, verletzten sie durch mehrere Messerstiche lebensgefährlich und bemühten sich alsdann, den Verwundeten im Rhein zu ertränken. Die Polizei überraschte die Verbrecher und verhaftete ste.
In Paris ist, wie den „M. N. N." gemeldet wird, der Träger eines berühmten.Namens, der Chordirektor der Kirche St. Pierre du Gros-Caillon, Friedrich Schubert, 48 Jahre alt, gestorben. Fr. Schubert war ein Großneffe des deutschen Tondichters.
Budapest, 5. Jan. Bei der Station Veleite wurden 7 Bahnarbeiter, welche auf der Strecke Schnee beseitigten, von einem heranbrausenden Zuge überfahren. Fünf wurden gelötet, zwei schwer verletzt.
London, 5. Jan. Man vermutet, daß 200 Fischer ans Hüll und Grimsby bei dem letzten Meersturm umkamen.
Landwirtschaftliches. Im landw. Wochenblatt Nro. 57 v. I. wird in einem sehr beachtenswerten Artikel unter der Aufschrift: „Vorsicht beim Bezug von Thomasmehl", darauf hingewiesen, wie nachteilig es ist für den Käufer, wenn bei Ankauf von Thomasmehl nur nach dem Gesamtgehalt der Phosphorsäure und dem Prozentgehalt an Feinmehl gefragt wird. Nach genauem Versuchen von Prof. Dr. Wagner in Darmstadt ist erwiesen, daß die Wirksamkeit eines Thomasmehls hauptsächlich von der Löslichkeit der Phosphorsänre abhängt. Die wirksame Phosphorsäure einer Thomasschlacke löst sich in einer schwachsauren Lösung von Ammoniumcitrat, während eine unwirksame Phosphorsäure ungelöst bleibt. Versuche haben nun ergeben, daß die Citratlöslichkeit eines Thomasmehls um so größer, je höher prozentig dasselbe ist. Während z. B. von 21 —22 °/o Thomasmehl 80—90 P« löslich sind, also ff'ü—''/io, enthält das 14 Pa Thomasmehl nur etwa 37—40 P« lösliche Phosphorsäure, also nur Ps. Die Lösung der Phosphorsäure im Thomasmehl steigt somit mit dem Phosphorsäuregehalt der Schlacke. Es wurde bisher angenommen wenn z. B. 21 Pg Thomasmehl 2 10 ^ per Ztr. kostete, so sei
14 P» im Verhältnis des Gehalts 1 ^ 40 F wert, dieser ist aber total falsch, sondern nur 70 F, es sind mithin 3 Ztr. 14 P» nicht mehr wert als 1 Ztr. 21 Thomasmehl, kosten aber nochmal so viel im Handel. Um seinen Vorteil zu waren, ist es daher zu empfehlen nur hochprozentiges Thomasmehl mit großer Citratlöslichkeit zu kaufen. Da in un- unserem Bezirk die Vermittlung des Ankaufs von Thomasmehl zu einem großen Teil durch den Ausschuß des landw. Vereins geschieht, so muß von demselben, wenn er die Mitglieder und sonstige Abnehmer vor Schaden hüten will, was eigentlich die schöne Aufgabe des Vereins sein soll, in der uneigennützigsten Weise, bei Abschluß des Kaufvertrags mit dem Lieferanten, daran festgehalten werden, nnr hochprozentiges Thomasmehl mit minoestens 80 PP Citratlösung anzukaufen. Auch den Darlehenskassen, welche ihren Mitgliedern den Ankauf von Thomasmehl vermitteln ist das Gleiche zu empfehlen. Denjenigen Ausschußmitgliedern des landwirtschaftlichen Vereins, welche bei der Haiterbacher Plenarversammlung behaupteten, es gebe kein 18 PP Thomasmehl möchte ich angeführten Artikel genannten landwirtschaftlichen Wochenblattes zur besonder» Beachtung empfehlen. Den Landwirten aber rate ich vorsichtig im Ankauf zu sein, hütet euch vor Schaden dadurch, daß ihr beim Ankauf schriftlich Garantie verlangt: u) für Gesamtgehali. an Phosphorsäure 20—22 °P b) für Citratlöslichkeit derselben mit 80—90 P» e) für hohen Feinmehlgehalt mit 75—80 PP und lasse es in Hohenheim chemisch untersuchen, denn nur dadurch werdet ihr vor Betrug geschützt, denn heutzutage heißt es: „entweder die Augen auf oder den Geldbeutel." Link. Tröllenshof.
Redaktion, Druck und Vertag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold.
Druck-Arbeiten
fertigt schnell u. billig G. W. Zaiser, Nagold
Revier Wildberg.
Verkauf von UadelholKauM.
Am Mittwoch den 9. d. Mts., vormittags 9 Uhr,
wird auf der Revieramtskanzlei der mutmaßliche Anfall von Nadelholzstangen des Reviers vom Jahr 1895 in einem Los und nach Prozenten des 1895er Revierpreises, im mündlichen Aufstreich verkauft. Dem Revieramt unbekannte Steigerer haben sich mit Vermögenszeugnissen zu versehen.
Revier Hofstett.
Stangenverkauf.
Am Samstag den 12 . Januar, vormittags 11 Uhr, im „Lamm" in Agenbach aus I. Frohn- wald Abt. 22 , Blaichwald, 23, Dürrebuch, 29, Schleehwald, 52, Staatsgut;
II. Bergwald, Abt. 33 Peterschechen, 69 Fuchshalde, 67 Jägerwegle, 7lProbst- halde, und zwar aus I. 22, 23, 29 tan- nene Derbstangen: 155 I., 70 II., 10
III. Claffe; aus I. 23, 29, 52, II. 33, 59, 67, 71 zusammen 1575 Hopfen- und Reisstangen, gemischt, ca. hälftig rot- und weißtannen;
aus I. 52 (qm Wurzbachersträßle nächst Agenbach) rein rottannene Hopfenstangen 1320 I., 1450 II., 4130
IV. , 2540 V. Klasse.
Nagold.
5ÜMis6MM.
hat in einem oder mehreren Posten auszuleihen — wer? sagt die Red .
Riliovr
!ÜIün8l8rbau-t.o8s
» 3 Aktorlr,
6 . HV. ^r» 8 «r.
Amtliche und Mval-MmnutmuüMMu.
K. Gerichtsnotariat Nagold.
Gläubiger-Ausruf.
Im verflossenen Monat Dezember d. I. sind im diesseitigen Notariatsbezirk nachfolgende Teilungsgeschäste angefallen und zwar in:
Nagold
Emmingen
Haiterbach
Pfrondorf Sulz
Eventualteilung.
Realteilung.
Eventualteilung.
Realteilung.
Weimer, Ferdinand, Steinhauer.
Junger, Elisabeths Katharine, ledig Seeger, Joh. Gottlieb, Fuhrmann . .
Klink, Joh. Ulrich, Bierbrauers Witwe Weber, Christian, Straßenwärters Eheleute .Vermög.Uebergabe.
Breitenstein, Paul, Kutschers deserta . Realteilung.
Kaupp, Michael, Schneidermeister . . Eventualteilung.
Fessele, Johannes, Bauer u. Gemeinderat Eventualteilung. Brücker, Jakob, Schuhmacher
Unterthalheim Zimmermann, Agatha, ledig
Realteilung.
Realteilung.
Wildberg Göttisheim, Gg. Fried. Schneiders Witwe Realteilung.
„ Treiber, Karl Schneiders Ehefrau . . Realteilung.
„ Hezel, Joseph Friedrich, Bauer . . . Realteilung.
„ Burger, Maria Dorothea, ledig. . . Realteilung.
„ Proß, Jakob Friedrich, Bauer . . . Eventualteilung.
Die Gläubiger werden aufgefordert, ihre Ansprüche binnen 8 Tage» Unterzeichneter Stelle zur Berücksichtigung anzumelden.
Den 3. Januar 1895. K. Gerichtsnotariat:
Herrgott.
Vergebung von Steintieferungen.
Die Lieferung der zur Unterhaltung der unten aufgeführten Staatsstraßen - strecken erforderlichen Muschelkalksteine wird in nachstehender Weise im öffentlichen Abstreich auf dem Rathaus vergeben.
Am kommenden Samstag den 12. Januar d. I.. vormittags '/r 10 Uhr in Gbhanfen
für die Straße Nr. 99 Stuttgart—Freudenstadt Strecke von Icm 51,800 bis Irin 55,308 Markung Rohrdorf und Ebhausen, „ „ „ 55,529 „ „ 58,900 „ Ebhausen und Ebershardt,
„ „ „ 58,900 „ „ 62,109 „ Ebershardt, Mohnhardt,
Berneck und Altensteig.
Tüchtige Akkordsliebhaber werden hiezu eingeladen, den 5. Januar 1895.
K. Straßenbau-Inspektion:
—_ Fleischha uer. _
AH Kalender pro 1895 K
in den verschiedenen Ausgaben empfiehlt
1». HV. Lk»8«r.
Horb^
Lang- n.
Verkauf.
Aus dem Spitalwald bei Salzstetten kommen am
^ Donnerstag den 10. Jan. 180k». ! vorm. IO Uhr,
im „Engel" in Salzstettcn zum Verl
n) Kangholz:
10 Stämme I.Kl. m. zus. 30,28 Fm.
44
o H' „ „ „
81,37
160
,, III. „ ,, „
160,09
291
IV.
148,21
119
I V. " "
35,48
b) Sägholz:
2 Klötze I. Kl. mit zus. 1,93 Fm.
9 „ II. „ „ „ 3,69 „
18 „ III. „ „ „ 7,24 „
Den 4. Januar 1895.
Stiftungsverwaltung:
Schanz.
Danksagung.
Für die Heil- und Pfleganstalt Mariaberg sind dem Unterzeichneten nachstehende Weihnachtsgaben zugekommen:
Von Rektor Dr. Brügel2 Prof. Wetzet 2 N. N. 1 Stadtpsarrer Dieterle 1 Amtmann Schüller 1 Stadtpfleger Kapp 1 OA.-Tierarzt Wallraff 1 Stadtschultheiß Brodbeck 2 Commerzienrat Sannwald 3 ^, Kaufmann Schiler 2 durch Stadtschultheiß Mutschler in Wildberg 8 ^ SO P, OA.- Pfleger Maulbetsch 2 Frau OA.-Pfl. B. S zus. 31 ^ SO I, welche an den Rechner der Anstalt abgesandt worden sind.
Herzlichen Dank den verehrl. Gebern und der verehrl. Redaktion d. Bl. Nagold, den 6 . Januar 1895.
Oberamtmann Bogt.
Nagold.
9 Stück schöne
Milch schweine
verkauft am Samstag den 12 . Januar, vorm. 10 Uhr,
Gottt. Kehre? Bäcker.
bei