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Amts- und Intelligenz-Blatt für den Obrramts -Bezirk Nagold.

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Samstag 5. Januar

aus

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1895 .

Amtliches.

Nagold.

Den Ortsbehörden für die Arbeiter- Versicherung bzw. den Herren Verwaltungs-Aktuaren

sind heute Formulare zu den pro 1894 aufzustellenden Kataster-Nachweisungen für die landwirtschaft­liche Berufsgenossenschaft, zum Teil unter Anschluß der Listen über fingierte Steuerkapitale zugegangen.

Die Kataster-Nachweisungen, bezüglich deren Auf­stellung auf die 16 und 17 der Minist.-Verfgg. vom 18. Juni 1891 (Reg.-Bl. S. 160162) hin- gewiefen wird, find nebst Beilagen

spätestens bis zum 1. Februar d. Js. an das Oberamt einzusenden.

Den 3. Januar 1895.

K. Oberamt. Vogt.

Bekanntmachung.

In Nothfelden ist die Maul- und Klauen­seuche wieder ausgebrochen.

Das bereits für die Gemeinden Gültlingen, Sulz, Wildberg und Effringen bestehende Verbot des Treibens von Rindvieh, Schafen und Schweinen außerhalb der Markungsgrenzen ist nunmehr auch für die Gemeinde Nothfelden verfügt worden.

Nagold, den 3. Jan. 1895.

K. Oberamt. Vo g t.

zierung der Beiträge vom 1. Januar 1896 ab m Aussicht genommen werden. Als zweiter Punkt stand auf der Tagesordnung die Ergänzungswahl des Vorstands. Hiebei wurde trotz wiederholter Bitte des bisherigen verehrten Vorsitzenden Herrn Klingler, von seiner Wiederwahl als Vertreter der Arbeitgeber aus gesundheitlichen und anderen Rücksichten absehen zu wollen, dieser auf mehrseitigen Vorschlag per Acclamation einstimmig wiedergewählt. Mit Dankes­worten für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und mit dem Versprechen, das ihm übertragene Ehren­amt auch fernerhin treu und gewissenhaft versehen zu wollen, erklärte sich schließlich der Herr Vorsitzende zur Wiederannahme der Wahl bereit. Als Arbeiter­vertreter erhielten in geheimer Wahl die meisten Stimmen und sind als gewählt zu betrachten: alt Konrad Deuble, Oeler, bisheriges Vorstandsmitglied, Karl Harr, Spinner und Gottlieb Hertkorn, Maurer, sämtliche hier. Ueber den etwas difficilen dritten Gegenstand der Tagesordnung, Nachlaßgesuch eines

Gestorben.

Präsident Friede, v. Rüdinger, Stuttgart. Wilhelm v. Schittenhel m, Oberregierungsrat, Stuttgart. Sophie Engelfried, Rottenburg. Johann Locher, Bondorf.

Tages-Memgiieilen.

Deutsches Ueich.

Nagold. Der am letzten Sonntag im Gasthof zumHirsch" dahier stattgefundenen Generalver­sammlung derBezirkskrankenkasse Nagold" wohnten ca. 40 Personen an. Der Vorsitzende des Vorstands, Herr Elektrizitätswerkbesitzer Klingler hier, eröffnete die Versammlung mit einer kurzen Ansprache und erteilte hierauf sofort dem Kassier Lenz zur Pu­blikation des Rechenschaftsberichts pro 1893 das Wort. Diesem Bericht ist folgendes zu entnehmen: Es be­trugen die Einnahmen 10 764 54 Z, die Aus­gaben 10 676 93 Z und demnach der Kassen­

bestand am 31. Dezember 1893 87 ^ 61 Z. Das Vermögen der Krankenkasse setzt sich zusammen aus diesem Kassenbestand, einer Sparkasseneinlage mit 1000 und zweier ausständiger Ersatzforderungen mit 94 ^ 82 Z, so daß am Schlüsse des Rech­nungsjahres ein Aktiv-Vermögen vorhanden war von 1182 .4^ 43 Z, dem keine Passiven gegenüberstehen. Aus der vom Kassier publizierten Uebersicht über die Mitglieder, die Krankheits- und Sterbefälle für das Jahr 1893 mag hervorgehoben werden, daß sich die Zahlder männlichen und weiblichen Mitglieder zwischen 600 und 800 bewegte, die Zahl der Erkrankungs­fälle 295, der Krankheitstage 5098 und der Sterbe- sälle 9 betragen hat. Der Vorsitzende machte als­dann die erfreuliche Mitteilung, daß das Kassen­vermögen im Laufe des Jahres 1894 noch bedeu­tenden Zuwachs erhalten habe, welcher Umstand einer­seits den sehr günstigen Gesundheitsverhältnissen und der durch Hoch- und Straßenbauten eingetretenen großen Mitgliederzahl, andererseits aber z. Teil sparsamer lNedicin-Ordinatiou zu verdanken feie. Dadurch sei es ermöglicht worden, mit Ansammlung ernes Reservefonds zu beginnen und vorausgesetzt, kommenden Jahre nicht ganz ungünstige -Verhältnisse zu gewärtigen habe, könne eine Redu­

erstatter rücksichtshalber Weggehen. Zum vierten Punkt etwaige Besprechungen" meldete sich Herr Bau­unternehmer Johs. Kaupp von Haiterbach, welcher den Antrag stellte, dieEintrittsgelder", welche in verschiedenen anderen Bezirken bereits abgeschafft seien und eine schwere Belastung gewisser Arbeiter­klassen bilden, aufzuheben. Nachdem der Vorsitzende mit Bezug auf die Bestimmung des letzten Absatzes des H 55 des Kassenstatuts auf zuvoriges Befragen der Versammlung konstatieren konnte, daß kein Wider­spruch gegen Zulassung dieses nicht auf der Tages­ordnung gestandenen Antrags zur Verhandlung und Beschlußfassung geltend gemacht wird, wurde der­selbe diskutiert und nach Beleuchtung der Gründe, welche die Aufhebung des Eintrittsgeldes angezeigt erscheinen lassen, einstimmig dem Anträge gemäß be­schlossen, vom 1. Januar 1895 ab keine Eintritts­gelder mehr zur Erhebung zu bringen. Ein weiterer vonseiten eines Arbeiters eingebrachter Antrag auf Aushebung der Karenzzeit mußte auf die nächste Ge­neralversammlung verschoben werden. Daraufhin erklärte der Vorsitzende die Versammlung für ge­schlossen, dankte den Anwesenden für ihr Erscheinen und ersuchte sie, auch bei künftigen Generalversamm­lungen auf dem Platze zu sein. L.

? Nagold, 3. Januar. In einigen Blättern unseres Landes war in letzter Zeit viel davon die Rede, daß eine Mißstimmung bestehe zwischen dem König von Württemberg u. Kaiser Wilhelm. Alle diejenigen, welche seit 25 Jahren der Einigung unter Kaiser und ReiH sich im Interesse der Sicher­heit und Wohlfahrt auch unseres engeren Vaterlandes erfreuten und getrösteten, alle diejenigen, welche im Wirrwarr des Parteigezänks gerade im festen, treuen Zusammenstehen des Kaisers und der Bundesfürsten die beste Stütze der Einheit unseres Vaterlandes er­blickten, sie hörten erschreckt und betrübt auf die bedrohlichen Stimmen, als wäre der Zusammenhalt der Fürsten gelockert, als gälte es wieder in den alten Streitruf einzustimmen:Hie Welf hie Waiblingen!" Nun ist all' dieser Geschichtenträgerei, dieserPreußenhetze", die erschreckend ähnlich sieht, dem was wir unmittelbar vor Ausbruch des Krieges von 1870 gelesen und erlebt haben, ein jähes und er­freuliches Ende bereitet durch Austausch nachstehender

Glückwünsche sende, ist es mir Bedürfnis, Dir noch­mals meinen wärmsten Dank auszusprechen für die unvergeßlich schönen Tage, welche ich in dem abge­laufenen Jahre bei dem Manöver in Ost- und West­preußen durch Deine Güte verleben durfte. Möge das anbrechende Jahr Dir und dem gesamten Vater­lande nur gute und segensreiche Tage bescheiden, möge es mir wiederum die Freude erneuter persönlicher Begegnung bringen. Wilhelm." Und die Antwort des Kaisers:Empfange meinen aufrichtigsten Dank für Dein freundliches Telegramm, dessen Inhalt mich mit wahrhafter Freude erfüllt. Don ganzem Herzen erwidere ich Deine guten Wünsche für das kommende Jahr. Unvergeßlich sind auch mir die Tage, die es uns vergönnt war, in treuer Kameradschaft zu­sammen zu verleben, und mit Dir hoffe ich auf ein frohes Wiedersehen im neuen Jahre, das mit Gottes Hilfe Dir und Deinem schönen Lande reichen Segen bringen möge. Wilhelm."

Ebhausen, 3. Jan. Zu dem bereits im

regreßpflichtigen Arbeitgebers betr., will der Bericht-^ ^heutigen Blatt mitgeteilten Bericht über das Brand­

unglück am Neujahrsabend ist noch zu bemerken, daß bei der Wucht, mit welcher sich der in der dem Doppelhaus angebauten Scheune ausgebrochene Brand verbreitete, in dem engen Zwinge! der Brunngasse die Gefahr für die Nachbarhäuser eine sehr große war. Der hiesigen Feuerwehr darf darum alle An­erkennung ausgesprochen werden für ihre aufopfernde Thätigkeit, der sie sich unterzog, bis es gelang, die Gefahr für die benachbarten Häuser zu bewältigen, ehe von Rohrdorfern und Mindersbachern die hies. ermüdeten Leute in der aufreibenden Arbeit abgelöst werden konnten. Auch die eifrige Thätigkeit der hies. Mädchen und Frauen, die trotz der Kälte un­ermüdlich Wasser herbeitrugen, verdient alles Lob. Die Aufstellung eines zweiten großen eisernen Brun­nentrogs, die im letzten Sommer erfolgte, im obern Dorf beim Hirsch, hat sich bei diesem Brandunglück auch trefflich bewährt. Es reichte doch das Wasser so lange hinlänglich, bis von Wöllhausen aus der Leitung des H. Mechaniker Dengler noch weiteres herbeigeführt werden konnte. Wer heute den Brand­platz betritt, muß sich sagen, daß es eine große Ar- deit war, dem weiteren Umsichgreifen der Flammen Einhalt zu thun.

t. Nothfelden, 3. Jan. Heute erfolgte die Amtsübergabe an unfern neugewählten H. Schult­heißen Bühler durch Herrn Oberamtmann Vogt. Nach derselben fand ein gemeinschaftliches Essen im Gasthaus z. Löwen hier statt, an welchem der Ge­meinderat und Bürgerausschuß, sowie der hiesige Ortsgeistliche teilnahmen.

Horb, 2. Jan. Letzter Tage war der Stations­kommandant Kromer von Herrenberg in Oberthal­heim und stellte fest, daß die beiden Pferde, welche kürzlich im Oberamt Herrenberg gestohlen worden sind, dorthin zur Schlachtung verkauft wurden. Leider war an beiden Pferden das Todesurteil schon vollzogen, so daß die Besitzer nur noch die Häute zurückbekommen. Der Gauner, der beide Diebstähle und kürzlich noch einen dritten verübte, ist verhaftet.

Stuttgart, 1. Jan. Auf dem Pragfriedhofe wurde am Sylvester unter sehr großer Beteiligung die Leiche des Oberregierungsrates Schittenhelm beerdigt. Nach der Leichenrede des Prälaten Dr. Burk legten Kränze nieder: Regierungsrat Krais

Neujahrswünsche zwischen unserem allverehrten und' für die Zentralstelle der Landwirtschaft, Professor von seinem Volk treu geliebten König und demWeemann, Tübingen, für den Verband der württb. deutschen Kaiser. Das Telegramm König Wilhelms ^ landwirtschaftlichen Kreditgenossenschaften und für lautet:Beim bevorstehenden Jahreswechsel, zr^die Zentralkasse derselben, Direktor v. Vosseler für welchem ich Dir meine innigsten und herzlichsten Hohenheim und ein Studierender der Landesuniver-