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Amts- und Intelligenz-Blatt für den Oberamts-Bezirk Nagold.

Erscheint wöchentlich 3mal: Dienstag, Donners­tag und Samstag, und kostet vierteljährlich hier (ohne Trägerlohn) 80 Pfg., in dem Bezirk 1 Mk., außerhalb des Bezirks 1 Mk. 20 Pfg. Monats-Abonnement nach Verhältnis.

Donnerstag 5. Juki

Jnsertionsgebühr für die Ispaltige Heile aus gewöhnlicher Schrift bei einmaliger Emrückung 9 Pfg., bei mehrmaliger je 6 Pfg.

1894.

Amtliches.

An die Schnltheiszenämter.

Nach dem vorläufigen Ergebnis der Untersuchung der aus den Oberämtern Urach und Nürtingen an das Medizinalkollegium, tierärztliche Abteilung, ein­gesandten Eingeweide von zwei verendeten, von dem Schweinehändler Ott aus Oberlußstadt erkauften Schweinen liegt dringender Verdacht vor, daß es sich in den genannten Oberämtern um den Ausbruch der bis jetzt in Süddeutschland nicht beobachteten Schweinepest handelt. Ferner ist die Vermutung begründet, daß auch die neuerdings in den Obe>- ämtern Münsingen und Oberndorf in größerer Zahl aufgetretenen Sterbefälle höchst wahrscheinlich der Schweinepest angehören.

Da die Verhütung der Weiterverbreitung dieser gefährlichen Seuche dringend geboten ist, so werden hiemit die Schultheißenämter zufolge Erlasses des K. Medizinal-Kollegiums, tierärztliche Abteilung, auf den bestehenden Verdacht aufmerksam gemacht und angewiesen, auf den Gesundheitszustand des Schweine­bestandes ihrer Gemeinde ein ganz besonderes Augen­merk zu richten, von etwaigen Verdachtsfällen unge­säumt an das Oberamr Anzeige zu erstatten, sowie beim ersten Ausbruch eines Seuchenverdachts wo­möglich die Eingeweide des betreffenden Tieres an das K. Medizinalkolleginm, tierärztliche Abteilung, in Stuttgart zu senden. Die Verpackung hat der­art zu geschehen, daß Lunge, Leber, Milz. Nieren und etwa erkrankte Hautstücke zusammen in ein mit Branntwein nngeseuchtetes Tuch eingeschlagen und der entleerte, aber nicht geöffnete Magen, sowie des­gleichen die Gedärme in ein zweites Tuch gewickelt und beide Pakete dann in ein mit Sägmehl gefüll­tes Kistchen eingebettet werden. Der Sendung ist ein kurzer Begleitbericht beizugeben, aus dem das Alter des gefallenen Schweines, die Dauer der Er­krankung und außerdem zu ersehen ist, ob das be­treffende Tier schon länger in.der Gemeinde gehalten oder erst eingesührt wurde und letzterenfalls woher?

'Nagold, 30. Juni 1894. _ K. Oberamt. Vogt.

Nagold.

Die Gels Vorsteher

werden vorsorglich an die Einsendung der Sportel- Verzeichnisse bezw. Fehlurkunden pro ult, Juni d. I. erinnert.

Den 2. Juli 1894.

_ K. Oberamt. V ogt.

Die Gemeindebehörden

werden veranlaßt, die Nachweisungen über die Aus­führung von Regiehochbauarbeiten und getrennt von diesen über Rcgicticfbanarüciten im abgelaufenen Quartal spätestens bis 7. ds. Mts. hieher einzusenden.

Nagold, den 2. Juli 1894. _ K. Oberamt. Vogt.

Die Grtsvorsteher "

derjenigen Gemeinden, in welchen seit 25 Jahren freiwillige Feuerwehren im Sinne des Art. 4 Ziff. 1 der Landesfeuerlöschordnung oder gemischte Feuer­wehren bestehen, werden beauftragt, bis 15. ds. Mts. Verzeichnisse derjenigen Feuerwehrmitglieder hieher vorzulegen, bei welchen die Voraussetzungen für die Verleihung des Fenermehrdienstehrenzeichens (tz 1 Abs. 1 des Statuts, Reg.-Bl. 1885, S. 540) zu­treffen.

Der Ministerial-Erlaß vom 12. Januar 1886 (Min.-Amtsbl. S. 5) ist genau zu beachten.

Nagold, den 2. Juli 1894.

K. Oberamt. Vogt.

Nagold. Dekanirimachnng,

betr. Straßensperre.

Die Vicinalstraße Deckenpfronn-Gültlingen ist auf der Markung Deckenpfronn wegen der Korrek­tionsarbeiten an dieser Straße von Montag den 9. Juli an bis auf Weiteres gesperrt.

Den 4. Juli 1894.

_ 51. Oberamt. Vogt.

Nagold.

Bekanntmachung, betreffend Floßsperre.

Behufs Umbaues der Floßgasse in Hirsau ist von der K. Kreisregierung in Reutlingen unterm 23 d. Mts. eine Floßsperre für die Nagold von Hirsau aufwärts vom 23. Juli bis 2. September d. Js. angeordnet worden.

Den 4. Juli 1894.

__K. Oberamt. Vogt.

Gestorben in Amerika. Friedrich Geltenbort aus Unterjettingen, OA. Herrenberg, in La Porte, 73 I.. Frau Katharine Fauser, geb. Büchsenstein, ans Gültstein, OA. Herrenberg, in Waterloo, Jackson Co., 62 I., Charles Pfeiffer a. Freudenstadt, in New-Hork.

Die Beisetzung Garnols.

Paris, 1. Juli. Die Truppen stellten sich 8',4 Uhr in den vom Trauerzug zu passierenden Straßen auf. Leute mit Kränzen gehen ununter­brochen zum Elysee. Die Fenster und Dächer sind ;von Schaulustigen völlig besetzt, überhaupt ist das i Menschengedränge besorgniserregend, da drückende l Hitze herrscht. Die Vertreter der fremden Mächte, l besonders Deutschlands, Englands und Italiens ! wurden bei dem Eintreffen von der Menge begrüßt.

! Die Truppen präsentierten, die Menge begrüßte den ! Leichenzug in tiefster Ergriffenheit. Dem Zuge schritt die berittene «lurcle-Uepnliiieuino voran, dann kam der Kranz ZPeriers, die Wagen der Geistlichkeit; der Leichenwagen war von sechs Pferden gezogen und von Tricoloren eingehüllt, dann kamen Offiziere mit den Orden Carnots, die drei Söhne desselben, ferner Perier an der Spitze der Inhaber des Großordens der Ehrenlegion, die Präsidenten des Senats und !der Deputiertenkammer, die höchsten Beamten, die Veileidsdeputierten. Um 11 Uhr 20 Min. verließ der Zug das Elysee.

Dupuy hielt vor dem Sarg eine Rede, worin er sagte:Carnot hat sein Leben für das Land hingegeben, er ist gestorben für Frankreich und die Republik; getroffen von der wilden Rache einer Sekte, welche eine Vereinigung der Völker unschäd­lich zu machen wissen wird, fiel er wie ein Soldat auf dein Felde der Ehre. Carnot hatte bereits von der Stunde seiner Ruhe gesprochen, denn er dachte nicht daran, sich um eine Wiederwahl zu bewerben, welche er dem Geiste der Verfassung znwiderlaufend erachtete. Von der Aufgabe eines Präsidenten hatte Carnot einen hohen Begriff, er hatte es verstanden, sich überall Sympathie zu erwecken. Frankreich und das Ausland im Schmerze geeint, bringen Beweise ihrer Sympathie für den Menschen, den Bürger, das Staatsoberhaupt, namentlich aber den Freund des Friedens, dar, dem er seine Kräfte geweiht hat. Immer verherrlicht wird er im Pantheon seine Ruhe­stätte finden, neben seinem Großvater, dem Organi­sator des Sieges. Der Tod wird ein Genie des Krieges und ein Genie des Friedens neben einander bergen.

Der Senatspräsident Challemel-Lacour erinnerte an die Ueberführung der sterblichen Ueberreste Lazare Carnots nach dem Pantheon im Jahre 1889. Der

Schlag, der uns in Lyon getroffen, findet seinen Widerhall in den Zeugnissen der Sympathie, wo­raus wir mit Recht Kraft und Stolz schöpfen können. Challemel-Lacour hält in bewegten Worten eine Lobrede auf Carnot, dessen Leben jedermann Ach­tung, Bewunderung und Liebe einflößen mußte, nie­mals habe Carnot sich von der staatsmännischen Ruhe und Würde entfernt. Möge diese Ruhe uns in dieser schweren Stunde treu bleiben, in dieser von dunklen Problemen erfüllten Zeit. Wir können nichts besseres thun, als dem Lichte zu folgen, das Carnots Leben durchleuchtete, der tiefen Vater­landsliebe und der unverbrüchlichen Verehrung der Gesetze.

Die Rede des Kammerpräsidenten Mahy erin­nerte an die hohen Eigenschaften und die seltene Bescheidenheit Carnots. Niemals habe der Tod eines Staatsoberhauptes eine tiefere Empfindung einmütiger und wahrer Trauer hervorgerufen. Mahy gab einen Lebensabriß Carnots und fügte hinzu, es könne nicht von einem Mörder abhängen, Frank­reich in Trostlosigkeit zu stürzen und um seine Fassung zu bringen. Attentate werden das Parlament nicht ablenken von dem Werke des Fortschritts. Das Parlament werde die notwendigen Reformen ins Werk setzen und sich hierin eins wissen mit dem Willen des Volkes, welches den internationalen Kos­mopolitismus verwerfe.

Als Perier im Zuge vorüberschritt, erhob sich eine große Bewegung. Sehr bemerkt wurden die Kränze des deutschen Kaisers, der Kaiser von Oester­reich und Rußland. Gegen Mittag traf der Zug in der Kirche von Notredame ein und ging um 2'/4l1hr in größter Ordnung auseinander. Irgend­welche Zwischenfälle sind nicht vorgekommen, abge­sehen von einigen durch die Hitze und durch Un­vorsichtigkeit herbeigeführten Unfällen. Bei der Ankunft des Zuges in Notredame stellte sich General Saussier mit dem Generalstab links und grüßte ehr­erbietig mit dem Degen den Leichenwagen. Die Hornisten bliesen, die Tambours schlugen, sämtliche Glocken ertönten im Trauergeläut. Kardinal Richard, assistiert von dem gesamten Klerus, empfing die Leiche am Portal. Die Ausschmückung der Kathedrale rief eine großartige Wirkung hervor. Vor der Absolu- tionserteilung sprach der Kardinal in einer Alloku- tion den Wunsch aus, das Leben Carnots, das der Pflicht geweiht war, möge eine große Lehre sein für die Einigung aller Kinder des französischen Vaterlandes und auch ein Bündnis des Patriotismus mit dem Glauben.

Zahlreiche, aber unbedeutende Unfälle kamen in der Kirche durch die Hitze vor. Die Zeremonie en­dete um 2 Uhr. Der Zug bewegte sich hierauf nach dem Pantheon, wo er um 3 Uhr eintraf. Die an­dachtsvolle Haltung der Menge dauerte auf dem ganzen Wege fort. Jedoch bricht zeitweise die Menge in Beifall aus, besonders beim Vorbeischreiten Pe- riers. Bewegung und Neugierde zeigte sich bei dem Passieren der Botschafter in großer Uniform. Die Zahl der getragenen und gefahrenen Kränze war unzählig. Der Sarg wurde ins Pantheon getragen, wo die gemeldeten Reden gehalten wurden, während der Zug vorbeizieht.

Nach der Rede des Generals Andre und nach­dem der Vorbeimarsch des Zuges und der Truppen beendet war, wurde der Sarg in das Grabgewölbe hinabgelassen. Die Menge zerstreute sich langsam. Die Zahl der während des Zuges Erkrankten er reicht mehrere Hundert. Trauerfeierlichkeiten fanden in mehreren Städten statt.