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Amts- und Intelligenz-Blatt flir den Obrrsmts-Bezirk Nagold.

57.

Erscheint wöchentlich 3mal: Dienstag, Donners­tag und Samstag, und kostet vierteljährlich hier (ohne Trägerlohn) 80 Pfg., in dem Bezirk 1 Mk., außerhalb des Bezirks 1 Mk. 20 Pfg. Monats-Abonnement nach Verhältnis.

Samstag 19. Mai

Jnsertionsgebühr für die Ispaltige Zeile aus gewöhnlicher Schrift bei einmaliger Einrückung 9 Pfg., bei mehrmaliger je 6 Pfg.

1894.

Amtliches.

Bekanntmachung.

Nachdem die Maul- und Klauenseuche in

Sulz erloschen ist, sind die angeordneten Schutz­maßregeln aufgehoben worden.

Der Oberamtsbezirk Nagold ist z. Zt. senchen- srei.

Nagold, den 17. Mai 1894.

K. Oberamt. Voll mar, Amtm.

Hages-Weuigkeiten.

Deutsches Reich.

Herrenberg, 16. Mai. Vergangene Nacht wurde im hiesigen Wald eine ruchlose That verübt, indem einem von Sr. Majestät dem König dort an­gesiedelten prächtigen ungarischen Hirsch, welcher in seiner Umzäunung durch sein zahmes Wesen Alt und Jung manche Freude bereitete, ein Schuß in den Kopf beigebracht wurde, so daß dem halbtoten Tier vol­lends der Todesstoß gegeben werden mußte. Auf die Ermittlung des Thäters ist bereits eine hohe Be­lohnung ausgesetzt.

Stuttgart, 15. Mai. (64. Sitzung der Kammer der Abgeordneten.) Präsident v. Hohl eröffnet die Sitzung um 41-4 Uhr. Der Ministertisch ist unbesetzt. Präsident v. Hohl gedenkt in warmen Worten des ff Abg. der Stadt Stuttgart, Kommerzienrats Stälin, zu dessen ehrendem Andenken sich die Abg. von ihren Sitzen erheben. Tr. v. Göz berichtet namens der Legitimationskommission über die Wahl eiyes Abg. der Stadt Ulm und beantragt, den Eintritt des. Komm.-Rats Mayser in das Haus nicht zu beanstanden. Dieser wird eingeführt und beeidigt. Der Präsident verliest eine Einladung des Ausschusses des deutschen Lehrertags zur Teilnahme an den Verhandlungen des letzteren. Der Schriftführer verliest sodann die Einläufe. Darunter befindet sich eine Eingabe des württ. Pfarr- vereins zu der Volksschulgesetznovelle. Der Präsident giebt eine Uebersicht über die zu beratenden Gesetzentwürfe (Ver­fassungsrevision mit einigen damit zusammenhängenden Gesetzentwürfen, Novelle zum Volksschulgesetz und einige andere) und den Stand der Geschäfte überhaupt. Abg. Egger wünscht die Angelegenheit des Wahlkouverts er­ledigt zu sehen, dieselbe dürfe nicht auf die lange Bank geschoben werden. Abg. Sch ad von Mittelbiberach betont, daß der Bericht hierüber längst erstattet sei. Haußmann (Gerabronn) unterstützt den Antrag Egger. Der Präsident wird auf die Angelegenheit in den nächsten Tagen zurück­kommen. Nächste Sitzung Mittwoch > ,io Uhr. Tages­ordnung : Volksschulgesetznovelle.

Stuttgart, 16. Mai. (Abgeordnetenkammer.) Bei überfüllten Tribünen begann heute in der Kammer der Abgeordneten die Beratung des Gesetzentwurfs, betreffend die Rechtsverhältnisse der Volksschullehrer. Die General­debatte wird von dem Referenten, Prälat v. Sandberger, eingeleitet, welcher sich über die verschiedenen Punkte der Weiterbildung unseres Volksschulwesens verbreitet, wie sie von verschiedenen Seiten angeregt wurde, und der Verall­gemeinerung der Sonntagsschule warm das Wort redet. Eggmann will für die bäuerlichen Gemeinden jedenfalls an der Sonntagsschule festhalten, indem er dabei das sittlich- religiöse Moment hervorhebt. Egger giebt zu, daß unter gewissen Verhältnissen die Sonntagsschule schon eine Plage für Lehrer und Schüler geworden ist, tritt aber auch für die bäuerlichen Gemeinden für die Beibehaltung des Sonn­tagsunterrichts ein; man möge nicht die Erziehung vom Unterricht trennen. Auf dem gleichen Standpunkt stehen Dekan Kollmann und Deutler, während Wendler glaubt, daß auch in den Landgemeinden die Verlegung des Fort­bildungsunterrichts wohl angängig sei. 17. Mai. Die Kammer der Abgeordneten setzte heute die allgemeine Be- über den Gesetzentwurf, betreffend die Rechtsver- yalkmste der Volksschullehrer, fort. Die Tribünen sind nnever ebenso überfüllt wie gestern. Zuerst kommt Nuß- vaumer zum Wort, welcher ganz auf dem Boden der Kom­mis stonsantrage steht. Schnaidt steht auf demselben Stand­st"""' er meint, daß Religion unserer Jugend not-

Mst ^ dürfe nicht mehr beten als arbeiten. Das

nur noch, daß wir bei einem Fortbildungsschulgesetz zum Büttel der Kirche machen. Weiter betont Notwendigkeit der Einführung der Fach- aussicyl. Munster v. Sarwey wendet sich gegen die Kom- mrsstonsantrage und sagt, daß er denselben nicht von vorn­

herein beitreten kann. Wenn wir den Entwurf annehmen,

so werden wir jedenfalls einen großen Schritt in der Fort­bildung unserer Heranwachsenden Jugend gethan haben. Frhr. H. v. Ow spricht für die Kommissionsann äge.

König Wilhelm von Württemberg und die Jesuiten. Der König von Württemberg hat einer Deputation von Synodalversammlungen gegenüber am Pfingstmontag die Ueberzeugung ausgesprochen, der Bundesrat werde die Jesuiten nicht zulassen. Diese Haltung entspreche sowohl seiner persönlichen Anschauung, wie auch der der Regierung.

Brandfall: In Oeschingen das Doppel­haus des Schuhmachers Walter und Küfers Frei.

Augsburg, 17. Mai. Heute wurde hier die dritte deutsche Taubstummenlehrer-Versammlung er­öffnet. Teilnehmer sind es 161 aus allen Teilen Deutschlands und Oesterreichs. Vorträge halten Vatter aus Frankfurt über die Lautsprachmethode, Hermes von Bensheim über die Hörempfindungen der Taubstummen, Streich von Bönnigheim über die Erziehung der Taubstummen zur Religiosität, Roentgens aus Aachen über die Trennung der taubstummen Schüler nach ihrer geistigen Befähi­gung. Außerdem wird eine Lehrprobe in der hie­sigen Taubstummenanstalt gehalten.

München, 15. Mai. (Neuer Dowe-Panzer.) Nach dem Kemptener Anz.-Blatt will ein Einwohner von Kempten einen neuen Dowe-Panzer erfunden haben. Auf der Schieß­stätte bei Kempten haben bereits Versuche stattgefunden und die auf den Panzer abgegebenen Schüsse seien wirkungslos abgeprallt.

Frankfurt a. M., 16. Mai. In Mainz hat eine Militärpatrouille mehrere Personen, angeblich Franzosen, wegen Verdachts der Spionage verhaftet. Dieselben sollen betroffen worden sein, wie sie Zeich­nungen von den Festungswerken von Gustavsburg machten.

Am Pfingst-Montag ist in Colmar im Elsaß das elsaß-lothringische Sängerbundfest begangen worden und hat einen glänzenden Verlauf genommen. 110 Vereine mit mehr als 2000 Sängern waren anwesend. Dem persönlich an dem Fest teilnehmenden Statthalter Fürsten zu Hohenlohe sind große Ova­tionen dargebracht worden.

Ausdehnung der Jnvaliditäts- u. Alters­versicherung. Anfangs Juli werden die vom Bundesrat erlassenen Bestimmungen über die Ein­beziehung von Hausgewerbetreibenden der Textilin­dustrie in die Jnvalidiläts- und Altersversicherung in Kraft treten. Die Versicherungsanstalten, in deren Bezirken der hausgewerbliche Betrieb der Textil­industrie besonders stark entwickelt ist, sind gegen­wärtig damit beschäftigt, umfassende Vorbereitungen zu treffen, damit die Neuerung ohne Schwierigkeiten zur Einführung gelangen kann.

In Schlesien haben in diesen Tagen folgen­schwere Gewitter gewütet, die zum Teil recht erheb­lichen Schaden angerichtet haben. Auch mehrere Menschen sind getötet worden. Von der Univer­sität Warthau sind wegen der Demonstrationen eine große Zahl Studenten entfernt worden.

Herr von Schlözer. ff. Der vor einem Jahre aus dem diplomatischen Dienste geschiedene langjährige Gesandte Preußens beim Vatikan, Herr von Schlözer, ist gestorben. Als sein Rücktritt mit seiner schwachen Gesundheit motiviert wurde, begegnete dies Zweifeln. Heute kommt der Beweis dafür. Seit der Wieder­anknüpfung diplomatischer Beziehungen zwischen der Berliner Regierung und dem Vatikan hat Herr v. Schlözer in Rom seines Amtes gewaltet.

Berlin, 16. Mai. Nach dem Beschlüsse des

Brauervereins werden heute etwa 1600 Brauerei­arbeiter entlassen. Die Zahl der ausständigen Bött­cher beträgt 296. Die Gewerkschaftskommission be­absichtigt Volksversammlungen gegen die Brauer­eien einzuberufen.

Oest erreich-U ng arn.

Bei dem blutigen Zusammenstoß zwischen den Streikenden und der Gendarmerie in Polnisch- Ostrau ist die Wirkung der neuen kleinkalibrigen Gewehre in erschreckender Weise in Erscheinung ge­treten. Die Waffe, mit der die österreichische Gen­darmerie ausgerüstet ist, ist System Mannlicher, jedoch kürzer, als das Jnfanteriegewehr. Von 23 Schüssen, die im Ganzen abgegeben worden waren, sind nicht weniger als 43 Personen getroffen worden. Daraus geht hervor, daß fast jeder Schuß zwei hintereinander stehende Personen getroffen hat, in­dem die Kugel aus dem Körper des Vornestehenden in den des Rückwärtsstehenden ihren Weg genommen hat.

Der ungarische Premierminister Wekerle hat nach der Ablehnung des neuen Civilehegesetzes durch das Oberhaus des ungarischen Reichstages sofort seine Schritte beim Kaiser Franz Joseph gethan. Der Minister hat aus einer Unterredung mit dem Monarchen die Ueberzeugung gewonnen, daß der letztere die Ueberzeugung hinsichtlich des Civilehe­gesetzes nicht geändert hat und die Politik des Mi­nisteriums durchaus billigt. Minister Wekerle wird nun das Gesetz sofort zum zweiten Male im unga­rischen Reichstage einbringen und bei dieser zweiten Abstimmung im Oberhause wird dann dafür ge­sorgt werden, daß die Hofwürdenträger, welche gegen die Vorlage stimmten, der Verhandlung fern bleiben.

Bezüglich der Lage in Ungarn gehen die meisten Ansichten dahin, daß das Kabinett Wekerle auf seinem Platze bleiben und das Magnatenhaus schließlich nachgeben wird. Es wird allgemein be­stätigt, daß die Audienz Wekerles beim Kaiser die Lage geklärt habe und keine Kabinettskrise bestehe. Der Sektionschef des Ministeriums des Aeußern, Gras Cziraky, welcher im Oberhause gegen das Ehe­gesetz stimmte, soll demnächst demissionieren. Es ver­lautet, daß das ungarische Abgeordnetenhaus sich am 17., das Magnatenhaus am 20. d. M. wieder mit dem Ehegesetz befassen wird. Ministerpräsident Wekerle hat auch mit dem Finanzminister Plener und mit dem Gras Kalnoky konferiert. Nach der neuer­lichen Verhandlung über das Ehegesetz im ungarischen Abgeorgnetenhause wird Wekerle abermals beim Kaiser Audienz haben, warauf dann die Entscheidung des Magnatenhauses fallen wird.

Eine in Pest abgehaltene Versammlung von etwa 800 Studenten nahm mit großer Mehrheit zwei Be­schlüsse an, worin die Versammelten ihr tiefes Be­dauern über die Ablehnung der Zivilehe durch das Magnatenhaus ausdrücken und eine Umbil­dung des Magnatenhauses auf demokratischer Grund­lage verlangen. Die Versammlung beschloß ferner die Absendung eines Huldigungs-Telegramms an den Kaiser.

Frankreich.

Der Urheber der jüngsten Explosion in Paris (Rue Kleber) ist in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag in der Person des Kellners oder Kammer­dieners Toraincy verhaftet worden. Derselbe war schon einmal als Anarchist in Haft genommen. Die Sorge wegen der anarchistischen Gefahr in Frank­reich ist wieder recht deutlich in einer Rede zum Ausdruck gekommen, die der Unterrichtsminister Spuller am Sonnabend beim Empfang der Stadt-