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Amts- und Intelligenz-Blatt für den Obrrsmts-Bezirk Nagold.
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Erscheint wöchentlich 3mal: Dienstag, Donnerstag und Samstag, und kostet vierteljährlich hier (ohne Träqerlohn) 80 Pfg., in dem Bezirk 1 Mk., außerhalb des Bezirks 1 Mk. 20 Pfg. Monats-Abonnement nach Verhältnis.
Dienstag 23. Januar
Jnsertionsgebühr für die Ispaltige Zeile aus gewöhnlicher Schrift bei einmaliger Emrückung o Pfg., bei mehrmaliger je 6 Pfg.
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wollen die Sozialdemokraten die Bauern, Handwerker, Landarbeiter u. s. w. machen durch einen Kalender, den sie in der Mark Brandenburg und wohl auch anderwärts verbreiten. Er führt den Titel „Der märkische Landbote." Wenn die Lügenlehren dieses Heftchens auf dem platten Lande geglaubt und befolgt würden, so könnte es allerdings „hell" werden, aber nicht durch das Licht der Wahrheit, sondern durch Sengen und Brennen. Denn der Zweck des Büchleins ist, die Landbewohner zur wildesten Revolution gegen alles, was besteht, aufzureizen. Diese Absicht wird zwar geleugnet, sie geht aber aus jeder Zeile hervor. Neues steht nicht darin, es sind die alten wahnwitzigen Hetzreden, vermeintlich den ländlichen Verhältnissen angepaßt. Aber nur vermeintlich. Unter den heutigen sozialdemokratischen Agitatoren haben die wenigsten überhaupt gearbeitet, auf dem Lande aber kaum ein einziger. Das merkt man an jeder Stelle des Lügenkatechismus, und schon das Bild auf dem Umschlag zeigt es. Da steht ein Frauenzimmer, das eine Landmagd vorstellen soll, aber so aussieht, als ob sie ihre landwirtschaftliche Vorbereitungspraxis auf der Berliner Friedrichsstraße durchgemacht hätte. Sie trägt feine Strümpfe und sogar Stirnlöckchen. In der einen Hand hat sie einen Rechen und in der andern ein Buch — wahrscheinlich „Bebels Frau", aus dem sie nach dem Wunsche der sozialdemokratischen Führer den Kühen beim Melken vorlesen soll, damit die Kühe auch „hell" werden. Wenn das Frauenzimmer auf dem Lande wäre, sie könnte alles, nur nicht arbeiten.
Freilich die Hetzschrift will auch nicht die Arbeit verherrlichen, sondern das Nichtarbeiten. Vor drei Jahren sagte der „Vorwärts", das sozialdemokratische Hauptblatt, man müsse die Landleute mit den Bedürfnissen der Städter bekannt machen, damit sie auch ihre Bedürfnisse zu steigern wünschen. Nach diesem Rezept ist der ganze „Märkische Landbote" gemacht. Nicht besser gestellt sollen die kleinen Bauern, Handwerker und Landarbeiter, sie sollen nur begehrlicher werden nach Genüssen, die ihnen fremd sind und die sie sich so wenig verschaffen tonnen, wie die meisten Menschen in den Städten. Wer wünscht, was er nicht erreichen kann, der fühlt sich unzufrieden und unglücklich. Die Leute unglücklich zu machen, das ist das Ziel der sozialdemokratischen „Weltbegtücker". Denn aus den Unzufriedenen werden Anhänger und — Steuerzahler der Sozialdemokratie.
Diese Steuern, die „Arbeitergroscheu" für die sozialdemokratischen Kassen, machen sehr viel aus, viel mehr als was der Arbeiter mit seiner Familie für die indirekten Steuern ausgiebt, die in dem Heft die „Vampyre" genannt werden, die den Landbewohnern das Blut aussaugen. Zu den Aussaugern wird auch der Getreidezoll gerechnet — ohne den die Landwirte mit ihren Knechten und Mägden nicht existieren könnten!
'Natürlich kommt auch der Haß der Sozialdemokraten gegen das Sparen in dem Büchlein zum Vorschein. Aber besonders plump. Es heißt da:
„Ein Arbeiter, der wöchentlich einen Thaler sparen kann, ist doch sicherlich gut gestellt. Er gebrauch:, um Millionär zu werden, 19 231 Jahre. Wer 10 Arbeiter beschäftigt, ihnen ö Lohn täglich zahlt, sie aber für sO Arbeit verrichten läßt, spart in der Woche
300 Er hat eine Million Thaler in 10 Jahren erspart."
lieber diese Rechnung können nicht nur die Kuhmägde, sondern beinahe die Kühe selber lachen. Es
ist recht bemerkenswert, daß bei den sozialdemokratischen Führern erst bei dem Besitz von einer Million der „menschenwürdige Zustand" beginnt. Es erklärt sich aber. Die Herren haben, teils von den Arbeitergroscheu, teils aus ihren Fabriken und Geschäften (Hüte, Cigarren u. s. w.), aus denen die „Genossen" ihre Waren beziehen müssen, wenn sic nicht in den Werkstätten und Fabriken von den sozialdemokratischen „Unterführern" gequält werden wollen, solche Einkommen, die den Zinsen von einer Million gar nicht selten nahekommen. Aber auf dem Lande ist die dreistellige Ziffer schon etwas, namentlich, wenn ein junger Mann sich verheiraten und selbständig machen will. Ebenso fein ist die Berechnung , wie die Arbeitgeber Milliönäre werden müssen, sie mögen wollen oder nicht. So ist es nicht in der Industrie und noch weniger in der Landwirtschaft. Wenn die Rechnung, „wer 10 Arbeiter beschäftigt, spart in der Woche 300 M" richtig wäre, so müßte der, der 2 Arbeiter beschäftigt, seine 60 .// in der Woche ersparen. Wer hat das je gesehen? Der Zweck der Lügenrechnung ist, jeden Unternehmer als einen Menschen hinzustellen, der sich auf Kosten der Arbeiter bereichert, namentlich aber das Gesinde gegen die Bauern zu Hetzen.
Das eine Beispiel genügt, um einen Begriff von der „Ehrlichkeit" der Verfasser des „Landboten" zu geben. Ein anderer Satz lautet:
„Sie (die Gegner der Sozialdemokratie) lügen, daß der sozialdemokratische Arbeiter teilen wolle, daß er die Familie zerstören wolle, daß derselbe die Religion abschafsen wolle."
Nun, der sozialdemokratische Arbeiter, d. h. der dressierte „Genosse", will alles, was die Sozialdemokratie, d. h. die Führer, wollen. Und die Sozialdemokratie will allerdings teilen, sie will alles Vermögen (Geld, Grund und Boden, landwirtschaftliche Geräte, Handwerkszeug u. s. w.) den Eigentümern wegnchmen und verspricht, daß dann alles allen zu gleichen Teilen zu gute kommen soll. Das ist glücklicherweise nicht möglich, denn bei der Teilung des Arbeitsverdienstes würden die Besitzer und Nichtbesitzer gleich schlecht wegkommen — die „Führer" und ihre Helfershelfer natürlich ausgenommen. Zunächst denken die Sozialdemokraten nur an das Wegnehmen; wer fragt, was später kommt, der wird von Herrn Liebknecht als „Schwachkops" bezeichnet.
Was die Familie angeht, so will sie die Sozialdemokratie allerdings zerstören. Ohne Ehe keine Familie. Und die Ehe will Herr Bebel so eingerichtet missen, daß jeder Mann von seiner Frau weglaufen und zu einer anderen gehen kann und umgekehrt. Wenn das noch Ehen sind, dann will die Sozialdemokratie allerdings die Familie nicht zerstören.
Und die Religion? Ein sozialdemokratischer Führer in Stuttgart (einer großen Stadt, wo man sich nicht zu genieren braucht, wie vor den „dummen Dorfteuseln") sagte:
„Wir Sozialdemokraten halten (Sott für ein Asyl (Zufluchtsstätte) der Dummheit, wir betrachten Gott als das größte Uebel in der Welt, und darum erklären wir Gott den Krieg."
In einer sozialdemokratischen Zeitung hieß es:
„Jesus von Nazareth ist tot! Es lebe Ferdinand Lasalle!" (So hieß der Begründer der Sozialdemokratie.)
Ju einer anderen sozialdemokratischen Zeitung war zu lesen:
„Christentum und Sozialismus stehen sich gegenüber wie Feuer und Wasser <d. h. der Sozialismus soll das Christentum zum Erlöschen bringen).
Und in einer Berliner Versammlung wurde ge
fordert, daß die Kirchen in sozialdemokratische Ver sammlungshäuser umgewandelt werden würden.
Die sozialdemokratische Schrift, die so die Wahrheit in ihr Gegenteil verkehrt, schließt mit den Worten: „Die Wahrheit, das ist die Sozialdemokratie!"
Eages-Meuigkeilen.
Deutsches Ueich.
Nagold. Physiker G. Dähne hat zur Ab Haltung seiner Experimeutal-Vorträge hier nun endgültig den 7. und 8. Februar gewählt. Eine spezielle Einladung dazu wird unmittelbar vor jenem Termin im Anzeigeteil des Blattes erfolgen, worauf man zu achten bittet.
^Nagold, 21. Jan. In der letzten Versammlung des hiesigen Gemerbevereins im Gasthaus zur Krone wurde der alljährlich an die Handels- und Gewerbekammer abzusendende Jahresbericht pro 1893 unter Anwesenheit mehrerer Mitglieder des Vereins festgestellt. Es wurden viele interessante Punkte über das gewerbliche Leben und Treiben im verflossenen Jahre erörtert und dabei der Hoffnung 'Ausdruck gegeben, daß nach der heutigen schwerbewegten Zeit bald eine bessere eintreten möchte, die das Handwerk nach jeder Richtung kräftigen und vor allem das gegenseitige Vertrauen im Geschäftsleben stärken möge. Nach Erledigung einiger Vereinsangelegenheiten bot ein gemeinsamer Gedankenaustausch über das heutige Erwerbsleben noch manche wichtige Einzelheit, die in gemütlicher Weise erledigt wurde.
? Nagold, 22. Jan. Das gestrige Konzert im Saale des Gasthofs z. Hirsch galt in erster Linie der Einführung unseres neuen städtischen Musikdirektors Hrn. Fehr. In dankenswerter Weise übernahm Hr. Seminaroberlehrer Hegele die Begleitung der Solostücke. Hr. Fehr, der seinen Dienst im Juli vor. Jahres übernahm, bewies durch sein gestriges Auftreten mit seiner Kapelle, daß Fleiß und Hingebung auch unter schwierigen Verhältnissen Schönes zu leisten vermögen. Mit richtigem Takt berücksichtigte er die älteren Kräfte unserer Stadtkapelle. Die jüngeren Kräfte nahm er in tüchtige Schulung und sorgte insbesondere für einen richtigen methodischen Unterbau. So kam es, daß in dieser kurzen Zeit unsere Stadtkapelle wirklich Befriedigendes leistet; auch ist es in sichere Aussicht zu nehmen, daß sie immer mehr vorwärts schreitet. Ein Blick in das Programm zeigte ferner, daß Hr. Fehr der Mann für seinen Posten ist. Klavier, Violine, Flöte, Zither und Piston führte er in besonderen Solo-Nummern seinen Zuhörern vor und zeigte damit, wie er in allen Sätteln „zu sitzen" weiß. Sein Tenorsolo zeigte Verständnis und richtige Auffassung. Auch ein Schüler zeigte in Gemeinschaft mit seinem Lehrer auf der Flöte schöne Leistungen. Daß die hiesige Einwohnerschaft unserer Kapelle reges Interesse entgegenbringt, zeigte die überaus zahlreiche Beteiligung an dem gestrigen Konzert. Zu wünschen wäre, daß die hiesige Bürgerschaft ihren Dank auch in der Weise bekunden würde, daß sie ihre Jugend dem Herrn Musikdirektor zur musikalischen Ausbildung aus irgend einem Instrument in uuter- richtliche Behandlung gäbe; Herr Fehr hat gezeigt, daß er jedem Wunsche Nachkommen kann.
Sulz (Wildberg), 19. Jan. Die hiesige Dampfmolkerei liefert schon zum zweitenmal Süßbutter nach >Keta in Westafrika (Sklavenküste), da die erste I Sendung wohlbehalten dort eingetroffen ist.