Dcitcrrcich-Angarn.

Pest, 8. Juli. Ein furchtbares Gewitter ging in der Kenzyeler Pußta nieder. Eine große Tabakscheuer, wohin 160 Feldarbeiter, Männer und Frauen, sich geflüchtet, stürzte ein. 7 sind tot, 14 tötlich und 34 leicht verwundet.

Schwei?.

Bern, 8. Juli. Sämtliche bei dem Mönchen- steiner Unglücksfall Verwundeten wollen auf Ent­schädigung Anspruch erheben.

Vom nächsten Jahre ab müssen alle Hand­lungsreisenden, die die Schweiz besuchen, um dort Privatkundschaft zu erlangen, eine Ausweiskarte lösen, die jährlich 100 Franken kostet. Handlungsreisende dagegen, die nur mit Wiederverkäufern in Verbindung treten, brauchen keine Taxen zu zahlen.

Italien.

Venedig, 9. Juli. Das Königspaar, der Her­zog von Genua, der Marine- und der Schatzminister wohnten dem Lunch an Bord des brittischen Admi­ralschiffes bei. Gegen Ende desselben brachte der König einen Trinkspruch aus. Er trinke auf die Gesundheit der erhabenen Königin Englands, auf das Wohlergehen des großen englischen Volkes, des Freundes Italiens in schlechten wie in guten Zeiten, sowie auf das Wohl der ruhmreichen mächtigen Flotte. In diesen Gruß stimme das ganze italienische Volk ein. Der Chef des englischen Geschwaders erwiderte, indem er für die außerordentlich freund­lichen Worte und die Gnade des Besuches des Königspaares dankte. Der Name Venedig erinnere an den früheren Ruhm der italienischen Marine. Der glückliche Stapellauf der Sicilia stärke das Vertrauen aus die Erhaltung dieses Ruhmes auch in Zukunft. Die herzlichen und intimen Beziehungen zwischen Italien und England werden in der Zu­kunft fvrtdauern, wie sie in der Vergangenheit gewesen. Abends findet im Palais ein Diner zu Ehren der brittischen und italienischen Offiziere statt. Die Abreise des Königspaares erfolgt morgen früh.

Frankreich.

Paris, 9. Juli. Die hiesige Regierung erhielt die amtliche Anzeige, daß der Paßzwang für die durch Elsaß mit dem Oricntzug Durchreisenden end- giltig aufgehoben ist. Der Figaro will wissen, Bulgarien werde sich binnen eines Monats unab­hängig erklären. Ocstcrcich werde dann ein Bündnis mit ihm schließen und seine Anerkennung seitens des Dreibundes bewirken. (Ist wenig glaublich).

England.

Windsor, 6. Juli. Der Kaiser begab sich heute morgens mit dem Herzog von Connaught und zahlreichen Stabsoffizieren nach Eton College, um die der Freiwilligenabteilung angehörendcn Schüler dieser Anstalt zu inspizieren; nach dem Exerzieren hielt er eine Ansprache an die jungen Leute, worin er sich lobend über ihr Exerzieren aussprach und hinzufügte: Falls die Freiwilligen je berufen seien, das Schwert im Ernstfälle zu ziehen, hoffe er, falls es für eine gute Sache sein würde, so würden sie denselben Mut und Eifer zeigen, welcher die britischen Soldaten stets ausgezeichnet.

Windsor, 8. Juli. Bei dem gestrigen Gala­diner, das bis gegen Mitternacht dauerte, trug der Kaiser die Galauniform des Regimentes Gardes du Korps, die Königin, welche ihre sämtlichen Orden und eine Miniaturdiamantenkrone trug, empfing ihre Gäste im blauen Saale. Nach dem Bankett brachte der Prinz von Wales auf Befehl der Königin einen Toast auf den Kaiser und die Kaiserin aus. Der Kaiser erwiderte mit einem Toast auf die Kö­nigin. Beide Toaste fanden eine enthusiastische Auf­nahme. Nachher wurde die Nationalhymne gespielt.

Windsor, 8. Juti. Der Kaiser schenkte der Königin sein Porträt in Lebensgröße, auf welchem er in englischer Admiralsuniform dargestellt ist.

Zum Kaiserbesuch in England. Die Lon­doner Zeitungen, welche bisher stets hervorhoben, daß der Besuch des deutsche» Kaiserpaares keine be­sondere politische Folgen haben würde, werden nach­gerade etwas anderen Sinnes. So schreiben die

Times", die sonst freilich als recht arge politische Mantelträgerin bekannt:Es besteht kein Zweifel über die Aufrichtigkeit der Empfindungen, welche die große Menge des englischen Volkes anläßlich der sichtbaren Beweise beseelt, daß die Elemente jener großen Allianz, welche vor Dreioicrtel-Jahrhunder- ten Europa befreite, zu bestehen nicht aufgehörr ha­ben. Das englische Volk nimmt nicht ohne Befrie­digung wahr, daß die Elemente dieser Allianz eine Stärkung durch das Band erfahren haben, welches die Herrscherhäuser von Deutschland und England verknüpft. Diese Festigung der teutonischen Staaten birgt keinerlei Bedrohung irgend welcher anderen Macht; dieselbe ist nur eine weitere Sicherung dafür, daß der Welt der Frieden bewahrt bleibt." Das ist auch gerade genug. In Paris wird diese Sprache schon verstanden werden. Auch viele andere britische Zeitungen äußern sich in gleichem Sinne.

U u m änie n.

DerTimes" wird aus Bukarest gemeldet, daß Fräulein Vacaresco sich noch bei der Königin in Sinaia befindet. Prinz Ferdinand erklärt, eher ab­danken, als seinen Heiratsplan aufgebeu zu wollen. Die Kammern gingen mit dem Gedanken um, den Prinzen Karl Anton zum Thronerben zu wählen. (Also doch keine Ente!)_

Kleinere Mitteilungen.

Z Hirschwirt Klein in Nagold erhielt am 9. Juli von einem am I. Juni d. I. abgestoßenen Schwarm einen sog. Jungscrnschwarm, was jedoch Heuer kein besonderes Glück zu nennen ist, da die Honigtracht vollständig aufgehört hat.

Handel und Verkehr.

Stuttgart, 7. Juli. Bei dem Lcdermarkt marcu heute etwa 1200 Ztr. Leder aller Art zugcführt; der Handel ging anfänglich rasch, xkam aber gegen Mittag einiqerniatzen ins Stocken. _

Hiezu das Uuterhaltungsblatt .4-? 28.

Verantwortlicher Redakteur Stein Wandel in Nagold. Druck und Verlag der G- W. Jaiser'ichcn Buchdruckerei.

Amtliche und Privat-Bekanntmachungen.

Revier Hofstctt.

Brennhoh-Kerkäuft.

Am Freitag den 17. Juli, vorm. 11 Uhr,

imLamm" zu Agenbach aus Frohn- wald 42, Burrenmad und Scheidholz der Hut Agenbach: 1 Rm. Eicheu-An- bruch, 3 Rm. buchene Klotzprügel, 17 Rm. dto. Prügel, 1 Rm. birkene Prü­gel, 4 Rm. buchen Anbruch, 8 Rm. Nadelholz-Scheiter, 181 Rm. dto. Prü­gel und 383 dto. Anbruchholz.

Am Samstag den 18. Juli, vorm. 10 Uhr,

in derSonne" zu Aichelberg aus Berg­wald Abt. 42 Husarenweg, 51 Probst- halde, 67 Jägerwegle, 68 Brändlesberg, 69 Schmierofen und Scheidholz der Hut Aichelberg: 6 Rm. Eichen-Anbruch, 1 Rm. buchen Anbruch, 5 Rm. tannene Scheiter, 57 Rm. dto. Prügel und 217 Rm. dto. Anbruchholz._

E b h a u s e n.

Fahrms-Berkauf.

Aus der Verlassenschaft des f Ulrich Hanser, Schlossers, kommt am Montag den 13. d. M., nachm, um 2 Uhr, im Hause desselben zum Verkauf:

1) Eine neue Bohrmaschine mit selbst- thätigem Schaltwerk. (Schwungrad oben). 2) Eine neue Blechscheere mit Hebelübersetzung. 3) Eine kleine Loch­stanze mit Scheere. 4) 1 Ambos, Blasbalg und Feldschmiede, Schraub­stock und kleinerer Handwerkszeug. 5) Eine Partie halbfertige Herdbe- standteile, 1 Strickmaschine und Garu- vorrat.

Ebhausen, 8. Juli 1891.

Teilnngsbehörde:

Borst. Dengler.

l

^UsAmsiris VsrLor§uk§L-^kLta1t Karlsruhe. IiSbsnLver3icIisriul§.

Lnäs 1890: 75 Millionen Mark Vermögen; 857 Millionen Mark versickertes Kapital, keiner 2nxanK tii r 1890: 17 Millionen Mark I-eksnsversicliernnKs-Lapital.

Nisäsrs LsitrLes, Loks Ssviunautsils, günstige Lsäingnngsn.

In XaKolck vertreten cknrck Carl kilomin; Calw: Völker, C., kräMptor; Mord: Hacker, ,7.

Rottenburg a. N

Am Montag den 13. d. I. wird

Markt

abgehalten, wozu Käufer und Verkäufer eingeladcn sind.

Den 6. Juli 1891. Stadtschultheißen-Amt: A.-V. Ledermann.

Jselshaufen, den 10. Juli 1891.

Heute morgen */s9 Uhr verschied sanft zu unserem großen Schmerze

Gottlieb Nauser, Schuhmacher,

im Alter von 75 Jahren, wovon wir Verwandte und Freunde trauernd in Kenntnis setzen.

Die Hinterbliebenen:

Jakob Rauser, Schreiner.

Ros. Schölhammer, geb. Rauser. Marie Mäntele, geb. Rauser. Gottlieb Mast, Müller. Beerdigung Sonntag, nachm. 1 Uhr.

«rorsichtige Haushalter versehen sich rechtzeitig mit Za­charias-Pillen, um für Notfälle sofort ein ausgezeich­netes, nie verderbendes Abführmittel parat zu haben. Preis nur 90 -ei'.pro Dose mit 50 Pillen. Man achte auf den Verschluß­streifen mit der Bezeichnung: Karsntiert ungekälUieh.

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