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Der Gesellschafter.

Amts- und Intelligenz-Blatt für den Overamts-Bezirk Nagold.

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Erscheint wöchentlich 3mal: Dienstag, Donners­tag nnd Samstag, und kostet vierteljährlich hier (ohne Trägerlohn) 80 in dem Bezirk 1 außerhalb des Bezirks 1 20

Monats-Abonnement nach Verhältnis.

Donnerstag 7. Mai

Insertions-Gebühr für die Ispaltige Zeile aus

gewöhnlicher Schrift bei einmaliger Einrückung 9 bei mehrmaliger je 6 Die Inserate müssen spätestens morgens 8 Uhr am Tage vor der Herausgabe des Blattes der Druckerei aufgegeben sein.

1891

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Westellungen

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für die Monate Mai und Juni nimmt jede Poststelle und die Postboten entgegen.

Die erledigte Stelle eines Bahnmeisters in Nagold wurde dem stellvertretenden Bahnmeister Bengel in Ried- linge» übertragen. _

Gestorben den 4. Mai: Ehr. Stöffler, res. Oberamts-

pfleger in Herrenberg, 85 Jahr alt.

Tccges-WeuigkeiLen.

Deutsches Weich.

Nagold, 5. Mai. (Einges.) Heute Abend hielt der hiesigehomöopathische Laien-Verein" im Gasthof zumHirsch" seine Plenar-Versammlung mit Jahres­bericht, Neuwahlen (resp. Wiederwahl des bisherigen Vorstands und Ausschusses) und einem Vortrag des Vereins-Vorstandsp Sem.-Oberlehrers Köbele, über das Buch des Pfarrers Kneipp inWörishofen(Baiern) mit dem Titel:So sollt Ihr leben!" Unser Verein ist nämlich nicht so engherzig, daß er Alles, was nicht ins Gebiet der Homöopathie gehört» vorurteilsvoll zurückwiese. Vielmehr prüft und unterstützt er eventuell alle Bestrebungen, welche unsrem Volke eine ver­nünftigere Lebensweise beizubringcn versuchen. Eine solche lehrt aber gerade auch dieses vortreffliche, auf 30jähriger Erfahrung beruhende, und teilweise auch wissenschaftlich begründete Buch von Kneipp. Der Vereins-Vorstand verstand es auch, einen gediegenen und praktischen Auszug aus diesem Werke zu liefern, und fand daher auch den ungeteilten Beifall und Dank der Versammlung. Das Wertvollste an diesem Vortrag war aber seine poetische Umarbeitung dieser Kneipp'schcn Lehren in humoristische Knittelverse, die eine Bekanntmachung in unfern Tagesblättern wohl verdienten. Nur schade, daß die zum Vortrag mit­eingeladenen Frauen, welche sehr viel für Haushaltung, Kinder- und Kranken-Pflege daraus hätten lernen können, wohl aus Schüchternheit ausgeblieben sind. Vielleicht läßt der sicher auch galante Redner sich bewegen, in einem Frauenkranze diesen seinen gemein­nützigen Vortrag zu wiederholen.

Die dem Stuttgarter Neuen Tagblatt entnom­mene Notiz, wonach in Oberhaugstett zwei Männer von einem tollen Hunde gebissen worden seien, ist laut Mitteilung des K. Oberamts nicht wahr.

Tübingen, 3. Mai. Gestern nachmittag war ein Brand im Schwärzlocherwald ausgebrochen, der sich in kurzer Zeit über eine Fläche von 34 Morgen Waldgras verbreitete, aber nur wenige Bäume beschädigte.

Stuttgart, 1. Mai. (Landtag.) Aus eine Anfrage des Fürsten v. Hohenlohe-Langenburg teilte heute Minister­präsident v. Mittnacht mit, daß der Kohlenbedarf der württ. Eisenbahnen auf längere Zeit gesichert ist, worüber Fürst Langenburg seiner Befriedigung Ausdruck gab. Wenn alle deutsche Bahnen so vorsichtig gewesen wären, so hätten die Kohlenarbeiter wohl nicht gestreikt. Sie würden sich die Sache erst zweimal überlegen, wenn sie wissen, daß durch die Ein­stellung ihrer LMtigkeit die Verkehrsverhältnisse nicht gestört würden. Auf einen ebenfalls vom Fürsten Langenburg vor­getragenen Wunsch, es möge auch auf den württ. Bahnen, wie auf de» Preußischen, 25 Kilogramm Freigepäck gewährt werden, äußerte sich der Minister nicht, dagegen teilte er mit, daß in den Hauptverkehrsmonaten Heuer erstmals auf dem Bodensee zwischen Friedrichshafen-Rorschach und FriedrichS- Hafen-Lindau eigene Dampfer für den Gütertransport laufen sollen. Die Passagiere 2. Klasse auf den Dampfern würden

durch das Verladen der Stückgüter sehr belästigt. Am 27. Mai wird voraussichtlich der Landtag geschlossen werden; die erst gehegte Absicht, dies schon vor Pfingsten zu thun, ließ sich wegen der großen Geschäftslast, die noch zu bewäl­tigen ist, nicht durchführen.

Stuttgart, 1. Mai. Unter dem Vorsitz des Fabrikanten Pöppel-Reutlingen tagte heute Nachmit­tag im Beethovensaal der Liederhalle die Landesver­sammlung der württ. Orts- und Fabrik-Krankenkassen. Als Vertreter der König!. Regierung war Ober­regierungsrat Schicker erschienen, welcher im Anstrag des Ministers v. Schmid mitteilte, die Regierung lasse in Würdigung der Bedeutung des Kranken- kaffen-Verbandes den Verhandlungen derselben besten Erfolg wünschen. Der Regierungsvertreter verbrei­tete sich im Laufe der Versammlung in sehr eingehen­der Weise über die Stellung der Regierung zu dem Verbände und kam zu dem Schlüsse, daß man die Errichtung der örtlichen Krankenkassen als die Grunde lagen der gesamten sozialpolitischen Gesetzgebung betrachten dürfe. Verbesserungen werden ja wohl im Laufe der Zeit nach den gemachten Erfahrungen einzutragen haben und die Reichstagskommission habe sich bereits mit den vom württ. Landesverband ge­sammelten Verbesserungsvorschlägen eingehend befaßt. Ob die Novelle zum Krankenversicherungsgesetz noch in der gegenwärtigen Session im Plenum des Reichs­tags zur Verhandlung kommt, scheint dem Redner fraglich. Als wichtigster Beschluß aus der vorge­nommenen Statutenänderung des Verbands ist die Erhöhung des Mitgliederbeitrags von 2 auf 5 ^ zu erwähnen.

Stuttgart, 4. Mai. Die Feier des 3. Mai seitens der sozialdemokratischen Vereine hat in der Umgebung der Hauptstadt schon am Samstag den 2. Mai abends begonnen. In Feuerbach, Gaisburg, Gablenberg hielten Kloß und Jöhler Festreden über den 8stündigen Arbeitstag. Die Hauptfeier in Stutt­gart selbst fand gestern in der Arbeiterhalle statt, deren untere Räume samt Gallerie dicht besetzt waren. Musik, Gesang, auch Deklamationen wechselten ab. Der Hauptmoment bildete die Festrede von Karl Kloß, der die Notwendigkeit des 8stündigen Arbeits- tages darzulegen suchte, wenn der Arbeiter ein men­schenwürdiges Dasein führen, wenn seine Kinder zu tüchtigen, gesunden Menschen heranwachsen sollen. Redner schloß mit einem dreifachen Hoch auf den Geist der Emanzipation.

Stuttgart, 4. Mai. Zur Erbauung von Ar­beiterwohnungen in hiesiger Stadt sind bis jetzt 400 000 ^ zusammengeschossen worden. Se. Maj. der König hat sich die Konkurrenzpläne, nachdem dieselben längere Zeit öffentlich ausgestellt waren, vorlegen lassen. Auch auswärts zeigte man großes Interesse für dieselben. So hat z. B. die bayerische Regierung einen Rat, sowie die Stadt München einen Stadtverordneten zum Studium der Pläne nach Stuttgart geschickt.

Stuttgart, 5. Mai. Der ehemalige lang- jährige Abgeordnete von Gerabronn, Egelhaaf, ist gestorben.

Reutlingen, 2. Mai. Das Oberschützenmeister­amt der hiesigen Schützengilde schreibt für das vom 19. bis 22. Juli hier stattfindende Württ. Landes­schießen die notwendig werdenden Arbeiten für Zimmer-, Dachdecker- und Grab arbeiten, sowie für Telegraphen- und Telefonanlagen aus.

Eine Aenderung betreffs der militärischen Kon- trolversammlungen steht nach den Meldungen meh­rerer Blätter bevor oder ist teilweise schon eingeführt

worden. Die Pflicht der Reservisten und Landwehr­leute zum Erscheinen bei der jährlich zweimal statt­findenden Kontrolversammlungen ist von den iudu- striellen Arbeitern, sowie deren Arbeitgebern als lästig empfunden worden, da sie die Leute auf einen hal­ben oder manchmal ganzen Tag aus ihrem Berufe herausreißt. Mehrere größere rheinische Werke hat­ten sich deshalb an die zuständigen Bezirskomman- dos gewandt und ersucht, die in ihren Betrieben beschäftigten Arbeiter und Beamten vom Erscheinen zu entbinden, wogegen die Uebernehmer von der An­wesenheit der Kontrolpflichtigen Kenntnis zu geben hätten. Nachdem zunächst die betreffenden Komman­dos dem Ersuchen der Industriellen entsprochen ha­ben, wird demnächst die gleiche Erleichterung allge­mein Eingang finden, da man sich sagt, was dem Einen recht, dem andern billig sein müsse.

Brandfälle: Den 3. Mai in Steinheim a. d. Murr das Doppelhaus und Scheuer der Gebrüder Zwink; den 3. Mai in Fischbach am Bodensee das erst vor 6 Jahren neu erbaute Haus des Land­wirts Rauscher; den 1. Mai in Kaisersbach (Welz­heim) 1 Scheune und 2 Wohnungen.

Heidelberg, 2. Mai. Eine gestern abend statt- -gefundene Versammlung beschloß die Errichtung einer Verbrennungshalle. Der Stadtrat hat dazu den Raum auf dem Friedhofe bewilligt und das nötige Kapital ist auch zum größten Teil bereits aufgebracht, so daß die Ausführung nicht lange auf sich warten lassen dürfte.

Potsdam, 4. Mai. Der Kaiser trat gestern Abend 11 Uhr seine Reise nach Düsseldorf an.

Düsseldorf, 5. Mai. Bei dem Fest der Provinziallandstände brachte der Fürst von Wied nach seiner Begrüßungsansprache auf den Kaiser ein begeistert aufgenommenes Hoch aus. Der Kaiser erwiderte in längerer Rede; er gedachte seiner Stu­dienjahre in Bonn, seines Großvaters und Vaters und seiner Beziehungen zu der Rheinprovinz. Die von dem Fürsten von Wied erwähnten friedlichen Bestrebungen seien eine Pflicht seiner Stellung; er werde sich freuen, wenn er, durch des Himmels Gnade unterstützt, den europäischen Frieden in der Hand halten könne; er wollte dann dafür sorgen, daß er nie gestört würde; er werde jedenfalls nichts unversucht lassen, daß die Segnungen des Friedens erhalten werden. Auch im Innern gestalten sich die Verhältnisse allmählich fester, ihm sei keine Mühe zu groß, dafür zu sorgen, daß die Industrie zu ihrem Rechte komme, sowohl die Arbeitgeber wie die Ar­beitnehmer. Er könne mitteilen, daß gestern der österreichische Handelsvertrag paragraphiert worden sei; woraus ein Nutzen für das Land ersprießen werde. Der Kaiser ist fest überzeugt, daß das Heil im Zusammenwirken aller liege. Schließlich trank der Kaiser auf das Wohl der Provinz.

Köln, 5. Mai. Der Kaiser traf Hierselbst gestern abend um 10 Uhr 35 Min. ein. Erwürbe mit 33 Salutschüssen empfangen und auf dem nicht abge­sperrten Bahnhof von der Volksmenge jubelnd be­grüßt. Bei der Kaiserfahrt durch die Stadt wurden die Glocken geläutet, darunter die Kaiserglocke. Der Kaiser begrüßte den Oberbürgermeister und sagte, er freue sich, nach Köln zu kommen, das ihm noch aus seiner Studienzeit bekannt sei.

Colmar i. E., 2. Mai. Im Dorfe Muffig zerstörte eine vom Wind an gefachte Feuersbrunst von 155 Wohnhäusern 100; auch die Kirche und das Gemeindehaus sind niedergebrannt.