nur zum Metallwert eingelöst. Bei dem überschicktc» Stück liegt keine gewaltsame Beschädigung vor; jenes Gold, aus dem derartige Stücke geprägt sind, war etwas zu spröde, deshalb haben manche Stücke schon unter dem Prägestempel Schaden genommen, werden anfänglich infolge eines verbor­genen Risses klanglos und brechen früher oder später. Kgl. Württcmbergische Münzkasse. ^ .

Frankfurt a. M. 2. August. In Wimpfen an der Bergstraße kam kürzlich in dem Stalle eines dortigen Oeko- nomen ein Kalb von der seltsamsten Beschaffenheit auf die Welt. Das merkwürdige Tierchen hat zwar nur einen Kopf und einen Oberkiefer, aber 3 Unterkiefer mit 3 Zungen, wo­von die dritte, unterste Zunge vollständig bis zur Spitze an­gewachsen ist. Im übrigen ist das Kälbchen normal gebaut, gesund und munter.

Berlin, 29. Juli. Einen seltsamen Selbstmord be­ging ein Apotheker Hierselbst. Er wurde Freitag abend in seiner Wohnung tot vorgefunden. Augenscheinlich hat er Pe­troleum auf die Dielen gegossen, sich unbekleidet auf einen Stuhl darüber gesetzt und das Petroleum durch die herabge­worfene brennende Lampe in Brand gesetzt. In dem so ent­standenen Qualm ist er erstickt.

Paris, 1. Aug. In Lille tötete ein 83jäh- riger Mann seine beiden unverheirateten Töchter mit einem Schürhaken, mit dem er solange auf sie ein­schlug, bis sie den Geist aufgegeben hatten.

Aus Rom wird geschrieben: Unter den Hochzeitsge­schenken, die Exkaiserin Engenie ihrer Nichte, der Prinzessin Lätitia Bonaparte, geben wird, befindet sich auch ein pracht­voller Fächer im Wert von über MO 000 Franken. Die Kaiserin hatte den Fächer zu ihrem 50. Geburtstage von ihrem Sohne als Geschenk erhalten.

Eigentümliche Wirkung des Blitzes. Ein eigentümlicher Fall von einer Wirkung des Blitzes wird der Times" aus Wolverhampton mitgeteikt. Ein Kohlengräber, welcher infolge eines Unfalles das Augenlicht verloren hatte, ging während eines Gewitters nach Hause, als ein Blitzstrahl auf der Brille, welche er zur Verdeckung der Verunstaltung trug, reflektiert wurde. Der Mann beschwerte sich sogleich über Kopfweh, bemerkte aber im nächsten Augenblick zu seinem nicht geringen Erstaunen, daß er das Augenlicht wieder er­langt hatte.

Einen rührenden Aufruf an heiratslustige Männer hat eine Amerikanerin, Miß Gcorgina Mac Clarnau, in eine Zeitung einrücken lassen:Mitbürger, solltet Ihr gleichgiltig bleiben, wenn eine Landsmännin, jung, schön, gut erzogen, kunstbegabt, musikalisch, kurz, ein Wesen, das alles besitzt, was einem Manne Liebe einflößen, was ihn glücklich machen kann, zu den Zeitungen ihre Zuflucht nehmen muß, um einen Mann zu bekommen?.-- Auf, säumet nicht länger. Eure Losung sei fortan: Vorwärts, Heirat oder Tod! Nur ja nicht ängstlich! Seit die Welt steht, hat noch nie ein schüch­ternes Herz eine- Schöne erobert!

Hanvel «L Verkehr.

Tettnang, 29. Juli. (Hopfen). In Betreff der Preise hört man, daß ein Produzent den ersten zu liefernden Zentner um 135 Verkauft hat; einem andern sind für die ersten 4 Ztr. je 130 geboten worden Der Anflug bei den Späthopfcn hat sich in manchen Gärten noch erheblich gebessert, so daß der Ertrag hierin durchaus nicht so gering ausfallen wird, als man noch vor kurzem geglaubt hat.

Konkurseröffnungen. Wcndelin Graf, Schenkwirt in Schcmmerbcrg (Biberach). Jakob Dobler, Bauer und früherer Gemeinderat in Pflugfelden (Ludwigsburg). Josef Laternser, Bauer in Goppertsweiler, Gcmd. Flunau (Tettnang). ch Johann Georg Koch, Schusters und Leichensägers Ver­lassenschaft in Mezingen (Urach.)

Stadt Augsburg. 7 fl.-Loose vom Jahre 1864

Ziehung am 1. August 1888. Gezogene Serien: Nro. 100.. 117. 504. 718. 728. 837. 1293. 1417. 1519. 1548. 1601.

! 1633. 2030. Die Prämienzichmig sinket am 1. SePt- statt.

^ Ein Wettlims aus Schlittschuhen.

Aus den Erinnerungen eines Beamten der Londoner Kriminalpolizei.

(Fortsetzung.)

Ich war eine ziemliche Strecke über den Ort hinausgerutscht, wo ich gefallen war. Gequetscht und verletzt, raffte ich mit Mühe halb betäubt vom Eise auf, als gerade die Alarmglocke vom Gefängnisse in die stille kalte Nachtluft hinaustönte. Man hatte dort die beiden Pistolenschüsse gehört und vermutlich i geglaubt, irgend ein Gefangener wolle entwischen.

! Dies war jedoch nicht der Fall, sondern diesmal verkündete die Lärmglocke eher die Gefangennehmung eines Verbrechers. Ein Blick zeigte mir, daß wir ! uns der Einmündung eines kleinen Baches gegen­über befanden, welcher die warmen Quellen von Wiscott aufnimmt, und der schmale Kanal, welchen dieselben in dem Flußbett bildeten, erklärten das Vorhandensein dieser gefährlichen Fallei- in deren Bereich Tupley nun wieder emporgetaucht war, und von.der Strömung nach der untern Seite der Lücke im Eise hingetragen wurde, wo er sich mit den Hän­den am Eis hielt, aber vergebliche Versuche machte, auf das dünne Eis herauszusteigen, welches unter der Last seines Oberkörpers einbrach.

Halt still!" rief ich;dort drüben stehen Schaf- ! Hürden, ich will eine davon herbeiholen!"

^ Dies that ich denn und kehrte schon mit meinem ^ Rettungsinstrumcnt zurück, als mir beifie!, die ob- ! waltenden Umstände dürften den Abschluß günstiger Bedingungen mit Freund John sehr erleichtern, da er nun gewissermaßen mir auf Gnade oder Ungnade , ergeben war. Ich machte also Halt und redete ihn folgendermaßen an:

Ihr seid Tupley, nicht wahr?"

,Allerdings."

'Wollt Ihr wohl die Tratten von Drymeat,

> Killem und Comp, einlösen, wenn ich Euch heraus- j helfe?"

! Er antwortete ausweichend und mit einigen

! Verwünschungen, die sehr von kaltem Blute zeugten, denn er war am Ende kaum mehr im Stande, vor Frost und Zähneklappern zu rufen:O! wollt Ihr j denn einen Mann vor Euren Augen ertrinken lassen? j Schiebt mir doch die Hürde herein" und mit einer wütenden Anstrengung suchte er sich aufs Eis zu schwingen und verursachte ein gewaltiges Geplätscher Das Eis brach aber noch mehr unter ihm und er ^ ward schon etwas steif und betäubt, weil er den Kopf einigemal unter Wasser gebracht hatte. Ich ' war mit seinen ausweichenden Antworten nicht zu­frieden und wiederholte meine Aufforderung:Willigt ein, jene Wechsel zum vollen Betrag mit Zinsen zu

bezahlen, und ich biete Euch die Hürde berein. Wo nicht, so müßt Ihr Euch eben selber heraushelfen. > Sputet Euch, denn ich kann nicht den ganzen Abend hier warten, ich habe noch Geschäfte in H. ! Damit raffte ich die Hürde wieder auf, und schickte mich an,

^ sie ans Ufer zu tragen.

Natürlich war es nicht meine Absicht, den Schuft . ertrinken zu lassen, sondern ich wollte ihm nur bange machen. So ging er denn sehr ungern auf meine Bedingungen ein, worauf ich ihm die Hürde zuschob, . und mich flach auf dem Eis niederwerfend, zu ihm ! hinauskroch, bis ich ihn erreichen konnte, worauf ich - ihm heraushalf. Als er wieder festes Eis unter sich hatte, war die Kälte so groß, daß seine Handschuhe oder Knie, welche von Wasser trieften, alsbald an­froren und ich ihn gleichsam losreißen mußte; und als er endlich mit meiner Hilfe wieder auf den Bei­nen stand, konnte er kaum mehr gehen. Ich mußte ihn beinahe tragen, und seine Kleider waren scheitstarr gefroren, bis wir das Ufer erreichten. Er wäre sehr gerne,, niedergesessen, allein dann wohl nie wieder aufgestanden, und nur mit Bitten und Drohen und unter Zerren und Schleppen gelang es mir, ihn bis zur nächsten Thüre des nächsten Hauses bringen, wo wir auf unser Pochen gastliche Aufnahme fanden u. bald vor einem guten Feuer saßen. Die gutmütige Frau und der Herr vom Hause waren mit mir ein­verstanden, daß Tupley sogleich zu Bette gehen müsse, denn er war sprach- und beinahe bewußtlos. Als jedoch Mr. Allan (unser Wirt) und ich ihn entkleiden wollten, versuchte er beinahe Widerstand; wir kehr­ten uns aber nicht daran und hatten ihm bald seine eisige Rüstung abgestreift, und nun erklärte sich sein Widerstreben: er trug nämlich auf dem Leib einen ledernen Gürtel, worin eine bedeutende Summe in Gold eingenäht war. Wir entkleideten ihn nun ganz, rieben ihn mit warmen Tüchern und gaben ihm ein tüchtiges Glas heißen Grog, worauf er bald einschlief. Als ich seine Taschen leerte, um die Kleider zum trocknen wegzugeben, nahm ich mir die Freiheit, einen Blick in seine Brieftasche zu werfen, worin ich wie ich erwartet hatte, eine Summe von beiläufig fünf­tausend Pfund in Banknoten fand. Hiervon eignete ich mir den Betrag an, worüber ich mit ihm kontra­hiert hatte, steckte denselben zu meinem eigenen bis­chen Geld in meine Brieftasche und legte mich nun ebenfalls schlafen, allerdings sehr ermüdet, aber mit frohestem Herzen. (Forts, folgt.)

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Den 4. Aug. 1888.

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