wurden unsere bisherigen auswärtigen Stammholzkäufer wie auch die Bauholzbedürftigen der Nachbarschaft nicht bloß von dem Verkaufstermin. sondern auch von der Qualität der Ware speziell in Kenntnis gesetzt. Dessenungeachtet erschienen, wie seit Jahren, wieder keine Vertreter von Floßholzhandlungen mehr, wohl aber Vertreter auswärtiger Sägwerke, auswärtige Zimmerleute, sowie selbstverständlich unsere ^ hiesigen Sägwerkbesitzer. Möbelschreiner und Zimmerleute. Der Erlös war im Hinblick auf die allgemeinen Mehranfälle von Nutzholz durch die Schneebrüche, auf die bisherigen Stammholzerlöse in den benachbarten Waldungen und auf die, überwiegend den schwächeren Stammholzklasfen zugehörige Ware, ein für die Stadtkasse sehr günstiger, nemlich im Gesamtdurchschnitt nahezu 4. in den Distrikten Bühl und Mittlerbergle sogar bis zu 15 Prozent über den Revierpreis. Durch rechtzeitige Benützung der Bauholznachfrage aus der Nachbarschaft wie durch Bildung besonderer, auch für Meubles- Schreiner passender Verkaufslose gelang es, die augenscheinlich von den Sägwerkbesitzern projektierte gemeinschaftliche Herabdrückung der Preise zu vereiteln. In letzter Instanz hal man freilich das für die Stadtkasfe so günstige Ergebnis dem Umstand zu verdanken, daß der Alp der Kriegsbefürchtung wenigstens für die nächste Zeit aus der Geschäftswelt gewichen zu sein scheint. Diese Rücksicht war auch für den bisherigen Aufschub unseres Stammholzverkaufs
mitentscheideiid. Es fragt nun aber wohl der eine oder andere Nagolder: wann und wie werden denn wir Bürger schließlich in unserer Jahresrechnung die seit 3 Jahren wieder gestiegenen Einnahmen aus dem Stadtwald verspüren? Eine freilich unmaßgebliche Antwort auf diese Frage will der Einsender dieses nicht schuldig bleiben. Im Hinblick auf den seit 2 Jahren erheblich gebesserten Stand unserer Stadtkasse darf unsere Bürgerschaft allerdings auf eine baldige und nachhaltige Wiederaufbesserung der so empfindlich gesunkenen Bürgernutzung sich feste Hoffnung machen, jedoch blos unter folgenden 3 Voraussetzungen: 1) Wenn wir den Frieden behalten, dessen Dauer freilich dem Einsender noch immer an einem Faden — vielleicht an dem Lcbensfaden des deulschcn und russischen Kaisers — zu hängen scheint, oder wenn uns im Kriegsfälle Gott abermals rasche entscheidende Siege verleiht, welchen ein Wiederauf- ! leben des Vertrauens in der Geschäftwelt bald folgen ^ würde; 2) wenn die Reichsgesetzgebung durch verschärfte Holz-, Frucht-, Mehl- und andere Schutzzölle, sowie durch einheitliche Herabsetzung der Eisenbahn- i frachten für deutsche Natur- und Industrie-Erzeugnisse ^ der bedrängten Landwirtschaft und Industrie, namentlich auch unserer Holz-Industrie, zu Hilfe käme, und neue Reichseinnahmen (durch Tabaks- u. Branntwein-Monopol, Wehr- und Hagestolzen-Steuer) ein- führen würde, um einen Teil der immer drückender ^ auf den Gemeinden lastenden Armen- und Schul-
Lasten auf die Staatskasse abwälzen zu können: 3) wenn die etwa weiter erforderlichen bedeutenderen außerordentlichen städtischen Ausgaben in Zukunft nicht wieder aus den laufenden ordentlichen Einnahmen bestritten, sondern in der Hauptsache auf unsere Nachkommen übertragen werden. Dürfen sich doch die letztem einer Reihe kostspieliger, aber auch höchst wertvoller Neu-Einrichtungen und rationeller Verbesserungen unserer öffentlichen Anstalten erfreuen, während die jetzt lebende Generation bereits durch Zahlung städtischer Kapital-Abzahlungen und Verzinsungen wahrlich genug belastet erscheint. —
Frankfurter Ledermesse. Die dort erzielten Preise stellten sich zwar teilweise etwas, niedriger als in voriger Herbstmesse, doch war der Abschlag namentlich in Anbetracht der minder guten Trocknung wenig erheblich. Zahmsohlleder hat etwas angezogen.
Neueste s.
Stuttgart, 18. Apr. (Privattelegr. des Gesellschafters.) Der englische Dampfer „Ajaccio" ist vergangene Nacht mit 150 Passagieren umveitchem Hafen Bonisacio umgestürzt.
Verantwortlicher Redakteur S t e in rv a n d e l m Nazold. — Druck und _Verlag der K. W. Aa iser'schen BuLbandlun- in Nazold.
Amtliche und Arioal-Aekanutmachungen.
Revier Altensteig.
Stangen-Verkaus.
. . Am Freitag
den 22. April, vorm. 11 Uhr,
werden im Stern zu Altensteig aus dem Staatswald Neubann, Nonnenwald, Hafnerwald, Schornzhardt und Verlorenholz an 'rottannenen Stangen verkauft: 989 St. Baustangen I. Kl., 287 dto. II. Kl., 4945 St. Hopfenstangen I. Kl.. 750 dto. II. Kl. u. 455 dto. III.—V. Klasse. _
Revier Altensteig.
Holz-Verkauf.
Am Montag DSW den 25. April,
vorm. 10 Uhr,
auf dem Rathaus zu Bösingen aus Eichhalde und Glashardt: Nadelholz- Scheidholz : 77 Derb-, 350 Hopfen- u. 50 Reisstangen, 12 Rm. Scheiter, 328 Rm. Prügel, 170 Rm. Anbruchholz,
sowie 820 Rm. Reis. _
Revier Altensteig.
Stammholz-
Verkauf.
> Am Dienstag
^ den 26. April,
vorm. 11 Uhr,
in der Traube zu Altensteig aus Buhler Abt. 16, Neubann 8, Grashardt 5 und Eichhalde 4, 7 u. 8: 2554 Stück Nadelh.-Lang- u. Sägholz mit 2716 Fm. (worunter 224 Forchen-Lanqholz mit 326 Fm.). _
Revier Pfalzgrafenweiler.
Holz-Verkauf.
Am Samstag den 23. April, vorm. 10 Uhr,
auf dem Rathaus zu Pfalzgrafenweiler aus Weilerbühl Abt. 6, Leimenmiß 12, Leimenwald 13, Renzwies 25, Gutwöhr 66, Schernbachersteg 67, Reutplatzstube 68, Härenwies 69 , Eschenrain 121 u. Erzbühl 131: 135 Buchen mit 91 Fm., 295 Rm. buch. u. 305 Rm. Nadelh.- Scheiter, jPrügel u. Anbruch, 6 Rm. 2 m u. 76,5 Rm. 4,5 m lange Rundlinge, 401 Gerüst- u. 166 Hopfenstangen.
Revier Stammheim u. Wildberg.
Stammholz- Verkauf.
Am Montag den 25. April, vorm. 10 Uhr,
werden aus dem Revier Stammheim, StaatswaldungenDickemerwald,Stamm- heimermark, Lerchenhäule u. Waffer- baum 2137 St. Nadelholz-Langholz
I. —IV. Kl. u. Sägholz I.—III. Kl. mit zus. 810 Fm. u. 856 St. Langholz V. Kl. mit 115 Fm.; nachmittags 1 Uhr aus dem Revier Wildberg, Staatswaldungen Abtswald, Dennach u. Gais- burg Abt. Talberg 373 St. Nadelholz- Langholz mit 2 Fm. I. Kl., 14 Fm.
II. Kl., 81 Fm. III. Kl., 135 Fm. IV. Kl. (meist Forchen), sowie 120 St. Sägholz mit 14 Fm. I. Kl., 28 Fm. II. Kl., 17 Fm. III. Kl. verkauft.
Zusammenkunft auf dem Rathaus in Calw. _
G ü l l l i n g e n. ,
Stammholz-
Verkauf.
Freitag den 22. April d. I., von vormittags 9 Uhr an,
aus dem Ge- ^ meindewald Oberholz: 19 Siück Sägklötze mit 13 u. 41 Stück Langholz I mit 41 Fm., aus Holensteinberg und Schleifberg: 307 Stück Langholz mit 132 u. 96 Stück Sügklötze mit 44 Fm. Das Holz wird teils einzeln, teils in Losen verkauft.
Zusammenkunft um 9 Uhr beim Rat- ! Haus.
Den 15. April 1887. j
Schultheißenamt. ! W u r st. !
H o ch d o r f.
Abbitte.
Den von mir dem Unterzeichneten j am 2. April d. I. gemachten ehrenrüh- ^ rigen und beleidigenden Ausdruck gegen ! die beiden HH. Lehrer in Hochdorf! nehme ich hiemit reumütig zurück und; leiste öffentliche Abbitte.
Sebastian Katz.
Die Unterschrift beglaubigt
Hochdorf, den 15. April 1887.
!_ t. Schulth. A.-V. Frank.
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