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Genie wiederzusinden beginnt und endlich erkennt, wo das wahre Heil ihr blüht. i
Paris, 1. März. Der Minister des Innern ! wird heute von der Kammer einen außerordentlichen Kredit von einer Million zur Leistung der dringend- . sten Hilfe an die durch das Erdbeben in Südfrankreich Beschädigten verlangen. Der Arbeitsminister Millaud begibt sich heute behufs Prüfung der Sachlage nach Südfrankreich.
Paris, 2. März. Die France richtet im, Auftrag eines Dritten folgende Anfrage an den De-! putierten Cordier: „Ist es wahr, daß er zu einem! Präfekten gesagt, ich bin zwar nicht reich, würde ' aber gern 20 000 Francs demjenigen geben, deist etwas Gift in die Tasse Thee thäte, die General! Boulanger heute abend nehmen wird?" Wenn i dieser Vorschlag wahr ist — sagt das Blatt weiter — ! und wir können die Echtheit verbürgen, so ist dies! eine traurige Ansicht über den Deputierten, der von! den Wählern des Grenzdepartements gewählt wurde. > Paris, 2. März. Nach hier eingegangenen! Nachrichten ist der Dampfer „Valparaiso" , welcher , auf der Fahrt nach Brasilien begriffen war, bei der! Einfahrt in den Hafen von Vigo untergegangen. Die! Passagiere sowie das Gepäck und die Postsachen sind geborgen. ^
Die Krisis in Frankreich verläuft vielleicht rascher und gefährlicher, als man bis jetzt noch in Deutschland anzunehmen geneigt ist. Dem Ministerium wird Boulanger unbequem und dieser, um! seine Popularität nicht aufs Spiel zu setzen, muß i früher oder später „etwas thun", feine radikalen! Freunde erwarten das von ihm im stillen. Die in-!
neren Händel sind schon im vollen Ausbruche begriffen. So fordern die Blätter Jntransigeant und Lanterne, welchen beiden man Beziehungen zu Boulanger nachsagt, unter unziemlichsten Angriffen auf Frau Flourenz den Rücktritt des Ministers des Auswärtigen, den sie beschuldigen, aus Feindschaft gegen Boulanger durch seine Gattin in den Botschaftersalons Geschichten wie die von Boulangers Brief an den Zaren verbreiten zu lassen. Das scheint eine heillose Wirtschaft zu werden, aus welcher dann schließlich, wie zu fürchten steht, als Rettung einzelner der Revancheschrei heraustönt!
Der Pariser „Figaro" bringt einen unverschämten Artitel gegen Deutschland, in welchem zu lesen, der deutsche Landwehrmann denke mit Bedauern daran, daß noch Wein in den französischen Kellern liege und noch manche schöne Pendülen auf dem Kamin stehen. Dagegen werde Frankreich, wenn es zum Kriege kommen sollte, keinen Krieg barbarischer Revanche , sondern des Rechtes und der Gerechtigkeit führen. — Mehrere Pariser Blätter protestieren mit Nachdruck gegen den Vorschlag einer Neutralisierung „Elsaß-Lothringens". Ein solcher Schritt würde eine schmachvolle Kapitulation sein. Wir denken auch nicht daran.
In der Pariser Kammer ist bestätigt, daß der bonapartistische Putsch auf der Insel Korsika vorüber ist. Die kleine Bande von Aufrührern ist beim ersten Anrücken der französischen Truppen auseinandergelaufen.
Belgien.
In der belgischen Kammer wird die Befestigung v^Lütüch undNamurin den nächsten Tagen
zu großen parlamentarischen Debatten führen. Die Negierung verlangt diese Arbeiten, während der Führer der Linken, Fröre Orbane, dieselben unnütz und sogar gefährlich findet.
England.
Zn England und Amerika tauchen immer neue Sekten auf. Die neueste in England nennt sich „das neue und jüngste Haus Israel". Sie glaubt an eine natürliche (?) Unsterblichkeit.
Bulgarien.
Sofia, 2. März. Der Belagerungszustand ist über die Donaustädte verhängt. Eine Erhebung in Silistria ist bereits unterdrückt. Man hegt Besorgnisse wegen Widdins.
Afrika.
Aus dem Kongostaat. Belgische Offiziere bilden jetzt am Kongo eine Neger-Armee, haben jedoch mit den schwarzen Rekruten ihre liebe Not, da denselben keine Disziplin beizubringen ist. Auf den Märschen stehle n und plündern sie w ie die Teufel.
Kandel K U er kehr.
—s Nagold, 3. Marz. Der heutige Viehmarkt war stark befahren, aber von den Händlern wurde nicht viel gekauft. Mit der Bahn sind nur 4 resp. 8 Wagenladungen abgcgangcn. (Näherer Bericht folgt.)
Calw, 2. März. Der heutige Viehmarkt war befahren mit S79 Stück Rindvieh, darunter sehr schöne Ochsen, 136 Pferden und 50 Körben Schweinen. Der Handel in fetten und Arbeitsochsen war stockend, Preise gedrückt. Hochträchtige und neumelkige Kühe gesucht und gut bezahlt. Schweineferkel per Paar 20— 25 stt — Ein Kalb aus Zavel- stein, 3Hz Wochen alt, 197 Pfd. schwer, wurde gestern sür 70 verkauft. _ (Calw. Hausse.)
(Hiezu das Unterhaltungsblatt ^ 14.)
Verantwortlicher Redakteur Steinwandel in Nagold. — Druck und Berlaq der G. W. Zai ier'schen Buchhandlung in Nagold.
Amllicke und MivaL-I5ekmmLmachungen.
Stadt-Gemeinde Nagold.
Brennholz-Verkauf.
Im Distrikt Bühl, dlbt. Wäsle und sowie
Heerstraßen- und
Steinhaufen- Ebene, Schlagwiedenberg, Kapf und Streitacker kommen am Dienstag den 8. März 400 Rm. Nadelholz-Scheiter u. Prügel zur Versteigerung.
Zusammenkunft morgens 8 Uhr beim Schlag Wäsle auf der alten Heerstraße am vordem Fcldeck.
Gemeinderat.
O b e r s ch w a n d o r f.
Lang- L Klotzholz- Verkauf.
Am Dienstag den 8. März d. I., vormittags 10 Uhr,
kommt auf dem Rathaus hier zum
^ _ Verkauf:
550 Stück mit 428 Fm.. worunter eine größere Partie sehr schönes Bauholz,
38 Stück rottannenc Gerüststangcn schöner Qualität.
_ Gemeindcrat.
E b h a u s e n.
Holz-Verkauf.
Am Mittwoch den 9. d. Mts., nachmittags 1 Uhr,
kommen 368 Stück Lang- u.
Klotzholz mit i380 Fm. ans ^den Gemeinde- Waldungen Hardt u. Reute auf dem Rathaus zum Verkauf.
Den 2. März 1887.
Schulth. Riethmüller.
Stadt-Gemeinde Nagold.
Der Holz-Verkauf
(am 2. d. M.) voni Distrikt Lemberg ist genehmigt.
Gemcinderat.
-L-M
E f f r i n g e n.
Hbstbäume-
Werkcnrf.
70 Stück junge Apfelbäume schönster Qualität hat zu verkaufen
Gemeindebaumwart Sattlcr's Witwe.
Nagold.
Futter-Verlauf.
100 Ztr. gut eingebrachtes Klee-Heu und Qehmd verkauft
Seeg er, Metzger.
N a g o l d.
Md-Wllmf
Einen 7jährigen
Krallil-Wallachku,
sehr gutes Zugpferd,
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