Der Gesellschafter.
Amts- und Intelligenz-Blatt für den Oberamts-Bezirk Nagold.
! Erscheint wöchentlich 3 mal: Dienstag, Donners-; , ^ l jag und Samstag, und kostet vierteljährlich hier ;
/Vv (ohne Trägerlohn) 80 -t, in dem Bezirk 1 ^ — -rl, ,
^ ! außerhalb des Bezirks 1 20 4. Monats- ^
abonnement nach Verhältnis.
Donnerstag den 6. Januar.
I Jnsertionsgebühr für die Ispaltige Zeile aus ge- j wöhnlicher Schrift bei einmaliger Einrückung 9 4, !bei mehrmaliger je 6 4. Die Inserate müssen ! spätestens morgens 8 Uhr am Tage vor der Herausgabe des Blattes der Druckerei aufgegeben sein.
1887.
Bestellungen
aus den
können fortwährend gemacht werden bei jedem Postamt, bezw. bei den — den Ort begehenden Postboten.
Amtliches.
Nagold.
An die K. Standesämter.
Unter Hinweisung auf tz 5 dcr.K. Verordnung vom 4 Oktober 1876, Reggsbl. S. 283, werden die Standesbeamten erinnert, ihre Kostenzettel mit den Standes-Nebenregistern zur Dekrctur hieher vvrzu- legen.
Den 4. Januar 1887.
K. Oberamt. Güntner.
Denn glücklicherweise steht cs oft Jahrzehnte an, ^ B Alten steig, 2. Jan. Unter überaus star- bis ein solcher Schaden wieder vorkommt. Etwa i ker Beteiligung wurde gestern im Gasthof zum „grü-
16 Baumwärter folgten der Einladung. Hr. Bihler fand es für angezeigt, seinem Bortrag eine praktische Demonstration vorangeheu zu lassen. Es wurde zu
nen Baum" die Christbaumseicr des Krieger-Vereins und des Liederkranzes abgehalten. Eingeleitct wurde die Feier durch trefflich vorgetragene Chöre des Lie-
diesem Zweck ein Apfelbaum (Linke) mit etwa 20 . derkranzes. In einer einstündigen Pause fand die ein Stammdurchmesser, an der Nagold-Calwer Staats- ! Verlosung statt, wobei der schelmische Glücksgott straße, der durch die Schneelast umgedrückt war, ei-! manchem begierigen Losbesitzer ein kleines Schnipp- ner Behandlung unterworfen. Zuerst wurde der ! chen schlug, aber auch manche Gabe an den rechten Baum bezüglich der noch vorhandenen Bewurzlnng ! Mann kam. Nun folgte Klavierspiel, Gesang und untersucht, und viele Wurzeln lecks abgerissen, teils! Deklamation in bunter Abwechslung, so daß der abgeknickt gefunden, und sodann die Aeste entsprechend ! Abend sich zu einein äußerst angenehmen und heite
Nagold.
Die Drtsvorstcher
werden hiemit angewiesen, sich bei der Ausstellung von Zeugnissen für Personen, welche um Wandergewerbescheine nachsuchcn, nach den Bestimmungen des H. 64 und 67 der Vollz.-Berf. zur Reichsge- vom 9. Nov. 1883 — Rcg.-Bl.
zurückgeschnitten. Hierauf wurde das Baumloch genügend erweitert und ausgegraben und etwas feine Komposterde nachgegebcn. Der Baum selbst wurde vermittelst eines Seils mit Sorgfalt aufgerichtet und in seine frühere Stellung gebracht, in der er durch angebrachte Stützen gehalten wird. Es ist anzuneh- l men, daß, wenn nicht besonders ungünstige Umstände im Frühjahr eintreten, der Baum gerettet werden wird. In dem Bortrag, den der Hr. O.-A.-Baum- wart nachher im Gasthaus z. Stern hielt, betonte er hauptsächlich, daß inan, obwohl gegenwärtig bei dem tiefen Schnee nicht viel zu machen sei, besonders darauf sehen müsse, daß die zu Tage liegenden saftigen
ren gestaltete. — Die ausgezeichnete Schlittenbahn wird seit einigen Tagen ausgiebigst benützt und wünschen wir nur, daß dieselbe bei jetziger mäßiger Kälte noch längeren Bestand haben möge.
Stuttgart, 3. Jan. Ihre K. Hol), die Prinzessin Marie befindet sich seit langer Zeit in leidendem Zustand und hat ihren Palast seit Jahren nicht mehr verlassen. Das Brustübel war aber mehr schleichend und lästig, als bedenklich und all diese Jahre über hat die zum Wohlthun stets geöffnete Hand nimmer geruht. Seit gestern hat das Uebel einen ernsteren Charakter angenommen; seit . heute Nacht 3 Uhr sind die Acrzte am Bette der
S 234 sa — zu achten ^ Wurzelli vor etwa eintrcteader Kälte möglichst bald gx^ußtlosen hohen Kranken versammelt und heute
W. ^ z« durch Bedeckung zu ichutzen jcien, da jomt alle spa-^ ^ - --- -
Hwnach i,l namentlich zu beurkunden, daß w>t a'„g,wandte Mühe vergeblich sein würde. Wegen
Ausstellung des früheren Zeugnisses keine Aende- rungen der in Betracht kommenden thatsächlichen Verhältnisse bei dem Gesuchsteller eingetreten seien und wenn der Wohnort des letzteren nicht zugleich sein Geburtsort ist, ist daneben die Bestätigung der das Strafregister des Geburtsorts führenden Behörde beizubringen , daß der Gesuchstellcr in den vorange- gangcnen 3 Jahren eine Bestrafung nicht erlitten hat.
am frühen Morgen haben sich die Mitglieder der k. , . , , Familie eingefunden. Prinzessin Marie ist die
welkerer Behandlung der durch s-chneedruck bejchadtg-; A Tochter des Königs Wilhelm, aus seiner Ehe ten Baume macht der Redner auf einen Artikel von! ^ der Großfürstin Katharina Paulowna. Sie ist Fntzgartner in der Monatschrisi sur Pomologie au - ^ öorm am 30. Okt. 1816, geht also ins 71. Jahr, merksam und wünscht da,; diese Belehrung auch Auf- ; Erheiratet war die Prinzessin mit dem Grafen Alfred nähme in den verschiedenen Bezirksblattern finden ^ Neivvera
möge. So lobenswert der Gedanke ist. bei ähnlichen 6^3- . ---
Anlässen durch Zusammenkünfte ein gemeinsames Vor- Stuttgart, 4. ^an.
gehen ins Werk zu setzen, so ist es immerhin für! Marie starb heute nacht 1 /z Uhr, ohne daß
Ferner ist zu beurkunden, daß die Nachsuchen- ^,7 ci,,^nm'Banmwütter'mü Zeitverlüst^u/Kosten - das seit gestern früh entschwundene Bewußtsein zurück-
^ ^ verbunden, und wurde deshalb auch jedem Anwesen- ^ kehrte. Die Beisetzung findet voraussichtlich in der
den eine Reisekostenentschädigung von 1 ,36 vermilligt. ! Stistskirchengruft statt.
Da jedoch die Gemeindebaumwärtcr nur im Interesse Stuttgart, 4. Jan. Die Darstellung des
und zum Wohl der betr. Gemeinden handeln, so: Finanzministers für die Ständekammer, betreffend wäre es wohl nicht unbillig, wenn die Gemcindever- den Staatshaushalt von 1887/89, ist heute ausgege- waltnngeu diese Entschädigungen aus sich nehmen ! ben und steht bei Ausgaben und Einnahmen in der
würden, da der Stand der Bcreiuskasse ein sehr be-; Höhe von 57 Millionen Mark jährlich. Für Ma-
schcidener ist. Zum Schlüsse ermahnt der Redner" trikularbeiträge sind 9 970 000 36 vorgesehen, vor-
die Anwesenden, bei bevorstehendem Frühjahrs-Baum-! behältlich einer Nachtragsforderung, welche in Folge
! satz dahin wirken zu wollen, daß nur gesunde und; Erhöhung des Reichshaushalts für 1887/88 nö- ' kräftige Bäume verwendet werden sollen. ! tig wird, wenn die Hceresvorlage bereits am 1.
ildberg, 3. Jan. (Eingesendet.) Gestern! April in Kraft tritt. Von einer Steuererhöhung ist
den in die Ortsgewcrbekataster bezw. Gewerbeve zcichnisse als Wandergewerbetrcibendc ausgenommen u. mit keiner Wandergewekbkstenrr im Rückstände sind.
Die Benützung von Kvhlhammer'schcn Formularen wird dringend empfohlen.
Den 4. Januar 1887.
K. Oberamt. Güntner.
Tages-Neuigkeiten.
Deutsches Ncick.
** Nagold, 5. Jan. Wenn wir einen kurzen Rückblick auf das kirchliche Leben unserer Stadt , im verflossenen Jahre werfen, so crgiebt sich folgen- habend feierte der hiesige Kirchengesangverein im Gast-^ einstweilen abgesehen; in Folge der erhöhten Matri- des: Es wurden 102 Predigten, 67 Kinderlehren Hof zur Schwane sein Weihnachtkränzchen mit Kon-! kularbeiträgc könnte jedoch der Fall eintreten, daß und 20 Betstunden gehalten. Geboren sind 82 Kin- zcrt. Nachdem sich um 8 Uhr der geräumige Saal > Grund- und Gebäude- und die Gewerbesteuer der, die sämtlich auch zur hl. Taufe gebracht wurden. ' mit Zuhörern gefüllt hatte, gelangten die einzelnen '
Getraut wurden 20 Paare. Die Zahl der Gcitorbe- j Nummern des Programms zur Ausführung und nen belief sich auf 79, von denen 37, meist Kinder, ^ wurden mit der größten Präzision vvrgetragen, so still beerdigt wurden. > daß die heiteren Mienen der Anwesenden die vollste
s Nagold. (Obstbauvcrcin.) Welchen un- Zufriedenheit kund gaben. Zur Erheiterung trugen geheuren Schaden unser Obstbau durch die vom j namentlich einige gute vorgetragcne komische Vorträge 19.-21. Dez. v. I. niedergegangenen Schneemassen ; bei, wie „Der bekehrte Nachtwächter", „Die Drillinge", durch Abdrücken von Aesten, Zerschlitzen und voll- ^ „Der Orgelmann", „Behüt Dich Gott, es wär so ständiges Umlegen der Bäume erlitten hat, läßt sich ^ schön gewesen, cs hat nicht sollen sein", welche zum bis jetzt nur teilweise übersehen. Mancher Baum Teil der Beifall klatschenden Zuhörerschaft wiederholt kann jedoch noch durch zeitige und von sachkundiger ^ gesungen werden mußten, wie auch das englische Hand gebrachte Hilfe gerettet werden. Herr O.-Ä.- , Lied „Farawah". Um 12 Uhr waren sämtliche 10,
Baumwart Bihler von Walddorf nahm deshalb auch ' resp. 12 Nummern zur Ausführung gelangt, worauf Veranlassung, sämtliche Gemeindebaumwärtcr zu einer sich die Jugend bis zur frühen Morgenstunde durch Versammlung hieher cinzuladen, um sich über die zu Tanzen belustigte. Leider mußten manche Mit- und ergreifenden Maßregeln gemeinsam zu besprechen, .Nichtmitglieder, welche trotz ergangener freundlicher eventuell solchen, denen in ihrer Praxis ein Schnee- Einladung aus kleinlichem Grunde weggcbliebcu wa- druckschadcn noch nicht vorgekommen ist, zu belehren, ren, vermißt werden. ___
erhöht werden müßte.
Stuttgart. Die Karl Hardt'sche Piano- sabrik hier feierte vergangenen Donnerstag die Fertigstellung des 3000. kreuzsaitigen Pianinos, aus welcher Veranlassung der Chef des Hauses sein gesamtes Personal zu einer Festlichkeit versammelte. Bei dem Festessen, bei welchem die Arbeiter außerdem mit einem reichen Geldgeschenk erfreut wurden, wechselten Reden, Gesang und heitere Vorträge, und cs kam dabei das gute Einvernehmen zwischen Prinzipal und Arbeitern in schönster Weise zum Ausdruck.
Eßlingen, 31. Dez. Nach einer Notiz in der Ncck.-Ztg. sind niit der hiesigen Maschinenfabrik über den Bau von 30 Lokomotiven und 100 Eisenbahnwagen Verhandlungen angeknüpst, welche einen baldigen befriedigenden Abschluß erwarten lassen.
Das nächste Blatt wird hier Samstag mittag ausgegeben werden.