Der GeMchcher.

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«Stag Amts- und Intelligenz-Blatt für den Oderamts-Bezirk Nagold.

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Erscheint wöchentlich 3mal: Dienstag, Donnerstag und Samstag, und kostet vierteljährlich hier (ohne Trägerlolm) 80 4, in dem Bezirk 1^4, außerhalb des Bezirks 1 ^ 20 4. Monats­abonnement nach Verhältnis.

Donnerstag den 9. Dktober.

Jnsertionsgebühr für die Ispaltige Zeile aus ge­wöhnlicher Schrift bei einmaliger Einrückung 9 4, bei mehrmaliger je 8 4. Die Inserate müssen spätestens morgens 8 Uhr am Tage vor der Herausgabe des Blattes der Druckerei aufgegeben sein.

1884.

Bestellungen auf den Gesell- schafter für das IV. Quartal

- können noch immer gemacht werden und wer- ^ den bisher erschienene Nummern uachgeliefert.

Amtliches.

An die Standesbeamte«.

Berichtigung.

In dem in Nro. 116 und 117 erschienenen ! Erlaß vom 29. v. M., betr. die Familienregister, muß es in Abs. 4 statt:auf der linken Seite" hei­ßen:am Rande".

! Nagold, 3. Oktober 1884.

O.-A.-R. Daser.

Die Königl. Pfarrämter

wollen auf 15. d. M. die Militärlisten einseuden.

Altensteig, 6. Okt. 1884.

K. Bezirksschulinspektvrat:

M e z g e r.

Bei deu an den einzelnen Gymnasien abgehaltcncn Abi- turienpriifungen haben 185 Zöglinge das Zeugnis der Reise erlangt und heben wir hiervon aus unserem Leserkreis aus: Robert Bihler, S. d. Oberamtsbaumcisters in Horb; Wil- i Helm Cavallo, S. d. -s Fabrikanten in Wildbad; Emil Deng-

> ler, S. d. Schullehrers in Calw: Robert Glaser, S. d.

I Drehermeisters in Herrenbcrg: Georg Heudorfer, S. d. f l Landwirts in Bondorf: Max Kaupp, S. d. Oberamtsarztcs

> in Frendenstadt; Friedrich Renz, S. d. Schultheißen in Ober- ^ jettingcn: Karl Weber, S. d. Bierbrauers in Freudenstadt.

; Von den Examinierte» beabsichtigen sich dem Studium der cvan- ! gelischen Theologie 17, der katholischen Theologie 5, der israe- ! litischcn Theologie 1, der Rechtswissenschaft 27, der Medizin ^ 51, der Philologie 13, der Philosophie 14, der Regiminalwissen-

! schüft 15, der Kameralwissenschaft 14, des Forstfachs 8, der j Naturwissenschaften 9, der Mathematik 2, der militärischen Lauf- ! bahn 8, der Marine 1, zu widmen.

! Tages-Neuigketterr.

Deutsches Reich.

Stuttgart, 6. Okt. Der Schwurgerichtspräsident Bücher wies heute vormittag bei der Verhandlung des Mord­prozesses Döttling den Berichterstatter des Stuttgarter Neuen Tagblattcs wegenfortgesetzter unwahrer, parteiischer Berichte" aus dem Gerichtssaale aus.

Stuttgart, 7. Okt. (Vom Schwurgericht.)

^ Der Zudrang zum Schwurgerichtssaal war gestern womöglich noch bedeutender als bisher. Der Prozeß

> selbst ging heute Abend 7 Uhr zu Ende. Der Staats- ' anwalt Dr. Lenz hatte alle die vielen Beweismo- ! mente zusammengestellt und sprach seine volle Ueber-

zeugung dahin aus, daß Döttling der Mörder sei,

^ nichtsdestoweniger ermahnte er die Geschworenen, nur nach ihrer eigenen Ueberzeugung zu urteilen. Die . Beratung dauerte verhältnismäßig nur kurze Zeit und die Geschworenen verneinten beide Fragen des i Mordes und Raubes, worauf der Angeklagte nach Monatlicher Untersuchungshaft in Freiheit gesetzt wurde. 4L Zeugen sind vernommen worden, welche über die Wegnahme des Beiles, über den Aufenthalt i des Angeklagten in den verschiedenen Wirtschaften

! am Abend des 23. Februar und über seine Wege,

- deren einer in die Gegend des Reinhardt'schen Hauses führte, Aussagen machten. Als Präsident figurierte

i Dr. Bücher, als Verteidiger Dr. Becher, welch' letzterer alle zweifelhaften Punkte den Geschworenen zur ern­sten Prüfung vorlegte. Nach erfolgter Replik und Duplik weist der Verteidiger noch einmal auf die körperlich und geistig heruntergekommene schlaffe Na­tur des Angeklagten hin, worauf der Angeklagte das j letzte Wort erhält, in welchem er behauptet: Er sei

' der Thäter nicht, so wahr ein Gott im Himmel sei!

Stuttgart, 6. Okt. (Reinhardt'schcr Raubmord.) Die den Geschworenen vorgelcgten Fragen gehen dahin: 1) Ist

der Angeklagte schuldig, am Abend des 23. Febr. 1884 den Pfandleiher Reinhardt in seinem Laden, sei es allein, sei cs in gemeinschaftlicher Ausführung mit einem noch unbekannten Ge­nossen, vorsätzlich mit einer Waffe getötet und diese That mit Ueberlegnng ausgesührt zu haben? 2) Ist der Angeklagte schul­dig, durch die in Frage 1 bezeichnete, mit einer Waffe ausge- führtc That den Inhalt der Ladenkasse mit ca. 160 - in der Absicht rechtswidriger Zueignung wcggenommen zu haben.

Stuttgart, 4. Okt. Die deutsche Partei dahier hat dem Vernehmen nach Hrn. Oberbaurat Prof. v. Tritschler, den Kommandanten der Feuer­wehr, als Kandidaten für den Reichstag aufgestellt. Derselbe ist bis jetzt noch niemals als Politiker auf­getreten oder thätig gewesen.

Stuttgart, 6. Okt. (Nills Tiergar­ten.) Am Samstag morgen überfiel das Männchen des Bastardbären das schwächere Weibchen, welches gegen das Eisbärenbassin gedrängt einen Hinterfuß in die andere Abteilung des Zwingers brachte, der sofort vom Eisbären vollständig zerfleischt wurde. Der männliche Bastardbär konnte durch keinerlei Mittel vom wütenden Kampf gegen die Bärin abge­bracht werden und so blieb nichts anderes übrig, als beide zu erschießen.

Wir machen alle Interessenten auf eine Bekanntmachung der K. Gencraldirektion der Staatsciscnbahncn,Weintransport betreffend", aufmerksam. Hienach ist es notwendig, daß alle zur Beförderung gelangenden leeren und gefüllten Weinfässer mit weißer Farbe an beiden Bodenseiten entsprechend gezeichnet werden. Anders bezeichnete Fässer werden von der Güterex- pedilion unbedingt zurückgcwiesen.

Rottweil, 7. Okt. Der Schwurgcrichtsfall des ehe­maligen Stadtpflcgers Fischer von Horb war der letzte Fall, der die Geschworenen beschäftigte. Die Geschworenen vernein­ten die Unterschlagung im Amte, dagegen bejahten sie die Unter­schlagung anvertrauter Berwaltungsgelder. Das Gericht ver­urteilte den Angeklagten zu 7 Monaten, unter Abrechnung der 12 Wochen Untersuchungshaft, und wurde derselbe auf Antrag des Verteidigers sogleich auf freien Fuß gesetzt und kann seine Strafe später abbüßen.

Brandfälle: In Friedrichsthal (Freu­denstadt) am 6. Okt. das dem Staat gehörige sog. Laboranten-Haus, wodurch 8 Familien der Arbeiter in dem hiesigen Hüttenwerk obdachlos wurden; in Kniebis (Freudenstadt) am 2. ds. ein einzeln stehendes Wohnhaus.

München, 5. Okt. Der Erzbischof von München-Freising, Dr. v. Steichele, hat zur Er­stehung des Segens Gotteszum gedeihlichen Aus­gang der bevorstehenden Wahlen für den Reichstag und für die Gemeindevertretung" auf Sonntag den 12. ds. die Abhaltung eines feierlichen Bittamtes in der Domkirche angeordnet.

Aus Frankfurt wird berichtet: Ein junger, einer hie­sigen angesehenen Familie angehöriger Mann verliebte sich wäh­rend seines Aufenthaltes in England in eine schöne Lady, und es kam schließlich zur Ehe. Die Mige Frau folgte ihrem Manne nach Frankfurt; es fand sich aber bald, daß sie sich von ihrem neuen Baterlande ganz besondere Begriffe gemacht hatte. Die junge Engländerin fand nämlich die Gewohnheiten der Deut­schen zurural", ihre Sprache, in der sie Unterricht zu nehmen gezwungen war,widerwärtig, gesang- und klanglos, zum an­ekeln", die Speisen des deutschen Tisches ungenießbar für einen britischen Gaumen und besonders die deutsche Sitte, daß der Mann auch ohne seine Frau häufig spazieren geht, Sonntags das Wirtshaus besucht statt in die Kirche zu gehen und dem Tabakrauchen fröhnt so unausstehlich, so dem ferneren Zusam­menbleiben mit ihrem Gemahl hinderlich, daß sic beschloß, ihren kontinentalen Leiden ein Ende zu machen. Sie entfloh nach England, woraus sie ihrem Manne schrieb, in dem herrlichen Albion wolle sie mit ihm leben, aber in demdüsteren Deutsch­land mit seiner schrecklichen Sprache, seinen ungeschliffenen Men­schen, mit seiner unverdaulichen Küche nicht." Umsonst war die Aufforderung seitens des Mannes, zu ihm zurückzukehren. Ein Rückkehrbefehl wurde erwirkt, doch blieb die angcdrohte Strafe erfolglos. Endlich klagte der Mann auf Scheidung wegen böswilligen Berlasscns. Die Klage kam am 30. Scpt. zur Verhandlung, und da beide Teile bleiben wollen, wo sie sind, so erfolgt in den nächsten Tagen die Scheidung.

In Saalburg (Thüringen) ist am 30. S ept.!

die ganze obere Stadt abgebrannt; etwa 45 Wohn­häuser, darunter Rathaus und Hospital und 10 bis 12 Scheunen wurden eingeäschert, 400 Menschen sind obdachlos.

Neustadt a. d. S., 4. Otk. Gestern abend wurde nach der Fr. Ztg. am Bahnhofe dahier der Postbeutel mit Wertbriefen im Betrag von über 8000 vkL vom Postkarren weg gestohlen. Vom Thä­ter hat man noch keine Spur.

Köln, 6. Okt. Die Centrumsfraktion hielt gestern abend im Gürzenich ihren Parteitag. Den Vorsitz führte August Reichensperger. Es sprechen Kaplan Dasbach-Trier und Julius Bachem. Letzte­rer eiferte in einer langen Rede gegen die liberal- conservative Mittelpartei. Dr. Lieber-Camberg er­klärte, wenn sich auch Papst und Kaiser versöhnten, werde das Centrum doch unausgesetzt seine Rechte am politischen Leben fordern. Man wolle nichts wissen von Despotismus und Reichskanzler-Allmacht, wenn das Centrum auch auf dem Boden des Con- stitutialismus stehe.

Berlin, 4. Okt. Die nationalliberale Partei hat ihre Kandidatenaufstellung zum Reichstag nahezu vollendet. Man zählt gegenwärtig 134 Kandidaten, die als Mitglieder der nat. lib. Partei bekannt sind oder von denen man guten Grund zu der Annahme hat, daß sie im Fall ihrer Wahl der nat.lib. Frak­tion beitreten werden. Dabei sind die Kandidaten der deutschen Partei in Württemberg nicht mitgerech­net. weil sie bisher teilweise der Reichspartei sich äußerlich angeschlossen hatten. Alles in Allem wer­den sich schließlich die nat.lib. Kandidaturen wohl auf etwa 150 belaufen.

Berlin, 6. Okt. In den Wahlreden von Reichstagskandidateu, welche Regierungsbeamte sind, wurde mitgeteilt, die Reichsregierung plane eine bal­dige Uebertragung sämtlicher Staatsbahnen auf das Reich. Diese Mitteilung macht großes Aufsehen; wahrscheinlich sind nur die preußischen Staatsbahnen gemeint, hinsichtlich deren thatsächlich obiges Projekt besteht. Der Militäretat wird, dem Vernehmen nach, umfassende Mittel für? Festungsbauten in den östlichen und westlichen Provinzen und an den Küsten beanspruchen.

DasBerliner Tageblatt" läßt sich aus Ham­burg mitteilen, daß es bei der Konferenz in Fried­richsruhe, welche Fürst Bismarck mit Vertretern der Hamburger und Bremer Firmen abgehalten, zu nicht unwichtigen Entscheidungen gekommen sei. Die han­seatischen Kaufleute stellten dem Fürsten vor, daß die Verhältnisse in Kamerun weit mehr verwickelt seien, als in Angra Pequena und daß die deutschen Besitzer der dortigen Faktoreien nicht die Verant­wortung für die dauernde Ordnung und Ruhe über­nehmen könnten. Sie erklärten es für wünschens­wert, wenn diese Gebiete in eine engere Verbindung mit Deutschland gebracht und durch eine wirkliche von der Centralstelle im Reich ressortierenden Kolo­nialregierung verwaltet würden. Es wurde unter anderm daraus hingewiesen, daß es nur aus diese Weise möglich sein werde, die notwendige Ausdeh­nung der Kolonie ins Innere des Kontinents hinein zu erreichen. Es blieb der Eindruck vorherrschend, daß der Kanzler geneigt ist, es im Wesentlichen auf dem Wege zu versuchen, der in der Konferenz als der vorzugsweise zu empfehlende bezeichnet worden ist. Im Verlaufe der Unterhaltung wurde von den eingeladenen Herren auch die Möglichkeit berührt, das eigentliche Kamerungebirge, welches in seinem höheren Teile ein durchaus gesundes Klima hat,