oder auch die ganze Ernte auf 510 Jahre um 130150 voraus verkauft.

Heidelberg, 1«. Juni. Das KirschenerträgniS in hiesiger Gegend ist in diesem Jahre ein außerordentliche». Der Ort Handschuchsheim wird allein gegen 80 000 lösen. Täg­lich gehen, von Händlern angekaust, 8080 Wagenladungen nach dem Norden.

Augsburg, 10. Juni. (Wollmarkt.) Dir Zufuhren betragen 3500 Ztr. DaS Kaufgeschäft war heute ein reges. Nach den bisher abgeschlossenen Käufen ergibt sich ein Preis­rückgang von 15-18 .« für bessere und von 10 für ge- wöhn liche Bastardwoll« gegenüber dem Vorjahre. _

Line alle Liebe.

Erzählung von S. F.

(Schluß.)

Bruno war aufgesprungen, flehend faßte er ihre beiden Hände.Nur eine stunde, nur eine einzige laß mich hier verweile», weise mich nicht zurück, es weht eine so eigene reine erquickende Luft hier in Deiner Nähe, wie Trost, wie Genesung, wie Ver­gessen alles Elends kommt es über mich, in diesem stillen weltentfernten Asyl. Da draußen trog mich ja Alles, Alles, die Menschen, meine Kunst, Marietta!

Ich will Dir nicht beichten wie damals, wie da­mals, wo ich dann von Dir stürmte voll Stolz und Trotz, weil Du nicht sogleich jubelnd die Hand er­griffst, die Dir mein Mitleid bot. Die Welt erschien mir noch so lockend, so schön. Da war ein Weib, Marietta hieß sie, in ihren Augen brannte die heiße Glut des Südens, zu ihr zogs mich, mein Herz wollte ich erwärmen, das in Deiner Nähe so erkaltet war. Und dieses Weib, diese Marietta, ha, die war es, die schließlich mein Leben vergiftete. Ich verlor den Glau­ben an Alles, nur nicht an Dich, Helene; versöhnend, tröstend trat Dein reines Bild mir vor die Seele.

Es zog mich auch wohl wieder hierher nach Deutsch­land, ohne Zweck und Ziel irre ich umher. Drüben in Gotha hörte ich zuerst wieder Deinen Namen, hörte Deinen Ruhm und daß Du hier wohnest; da wan- derte ich denn heute nachmittag über die Berge, Dich wieder zu sehen! Doch meine Zeit ist wohl um, ich gehe wieder, ich tauge nicht für die Länge in Deine reine Nähe."

O Bruno," tönte da Helcnens weiche Stimme und die alte Liebe zitterte durch den Ton.

Bruno atmete tief.Nenne mich nock einmal so," bat er,Deine Stimme klingt so weich, wie eine

alte süße, längst verklungene Melodie. Und dann lege Deine weiße kühle Hand nur einen Moment auf meine brennende Stirn, ich meine, ich müßte dann genesen."

O BrunoI" die weißen schlanken Hände legten sich auf seine Stirn,Du glaubtest, wir deutschen Frauen verständen nicht so zu lieben, wie die Süd­länderinnen; vielleicht nicht so feurig, aber treuer! treuer ganz gewiß, Bruno."

Treue, welch' schönes Wort," murmelte Bruno, und Du bliebst mir treu, Helene, trotz alledem?"

Trotz alledem, Bruno!"

Und Du stößt mich nicht zurück, Du nimmst den armen, verirrten Wanderer auf, an Dein Herz für alle Zeit?"

Nimmer laß ich Dich wieder ziehen, die Welt da draußen hat Dir genug geraubt von all' Deinem einst so bestrickenden Frohsinn, Deinem Lebensmut! Was Dir davon noch geblieben, Du Geliebter, das beanspruche ich, Deine alte Freundin, Deine Helene."

Meine Helene!" Jubelnd breitete Bruno die Arme aus. sie an sein Herz zu ziehen.

Draußen vor der Thür ertönten jetzt Helle Kindcrstimmen:

Vom Himmel hoch, da komm' ich her Und bring' Euch gute neue Mähr,

Der guten Mähr bring' ich so viel,

Davon ich sing' und sagen will.

Meine armen Kleinen," sagte Helene,ich muß jetzt eilen, die Lichter anzuzünden; willst Du mir helfen, Bnnso?"

In Bruno's Augen brannten heiße Thränen, die einfache Melodie von den weichen Kinderstimmen gesungen, ergriff ihn auf's Tiefste. Er folgte Helenen in das Nebenzimmer, mit zitternden Händen half er ihr die Lichter an dem reich geschmückten Baum an­zünden. Dann wurde die Kinderschar hereingerusen, ein Heller Jubel herrschte in dem Salon, fröhliche, strahlende Kinderaugen schauten bewundernd auf all' die Herrlichkeiten, die das liebe Fräulein ihnen beschert. Doch seliger noch als die Kinder waren die beiden Menschen, die dort Hand in Hand unter der grünen Tanne standen und jetzt tief bewegt mit einstimmten in den Gesang der Kinder.

Vor den Fenstern der Villa hatten sich die Eltern

der Kinder versammelt und auch sie erhoben ihre Stimmen, das Weihnachtslied mitzustngen. Weit hin­aus schallte es, bis hinüber zu den Bergen, zu den sturmbewegten Wäldern, das WeihnachtSlied von Nachtenhöfer:

Dies ist die Nacht, da mir erschienen Des großen Gottes Freundlichkeit,

Das Kind, dem alle Engel dienen,

Bringt Licht in meine Dunkelheit Und dieses Welt- und Himmelslicht Weicht hunderttausend Sonnen nicht.

Altertet.

Geh' Deinen Weg!

Wirst Du geschmäht, so schweige dazu still,

Du änderst nichts daran :

Der Schlechte glaubt doch, was er will,

Der Dumme, was er kann.

Der Kluge schweigt, der Gute decket zu,

Und Deinen Weg, den rechten, wandte Du!

(Wessen Kopf?) A.:Wegen Widerstand« und Miß­handlung eines Beamten sind Sic bestraft. Was haben Sie denn eigentlich gemacht?" B.:Ich habe den Kopf ge­schüttelt." A.:Das ist doch unmöglich, deßhalb kann man nicht bestraft werden." B.:Gewiß kann man! Es war ja nicht mein Kopf , sondern der eine s Sch utzmannes."

Verantwortlicher Redakteur Steinwandel in Na>old. Druck und _ Vertag der G. W. Zaiser'scheu Buchhandlung in Nagold,

(tfeus Odordu^oru.) Lnsr rVoldqeliorsu! dsstäfixe ick in LriviäsrunA Ikrsr Ksskrts» 2usckrift v. 15. d. A., ckas8 ick Ikrs soq. Lekivsirerpilleii sckou seit drkr und DuA in meiner Familie einAsknürt nnä solche mir und meiner krau Aanr vor^ilxliohe Dienste Kslsistet haben. Die­selben sind bei 8törunF6n der Verdamm-- und des Ltukles, ebenso bei lvoxtsebmerxen und Lehrvindslankällsn, vslcks DolZen dieser Störungen sind, von ausAkssiehnetsr VVirlcnnx und haben den eminenten Vor^nK, dass sie nicht im Os- rinKstsn belästigen oder quälen und aneli mit Dsiektiglreit von .Isdsrmann genommen rverden können. leb bsnütrs dieselben Lsitivelss auch ohne rvsiters Veranlassung als Xur in der Vrt, dass ich alle 23 Llonats acht Vage lang täglich abends vor dem Lcklatengshsn 12 stücke nehme. Dis IVirkung ist eine treffliche. Lei mangeln­dem Appetit gibt es nichts Besseres als solch' eins Lnr. Ihr ergebenster 6. Over, künigi. baz-sr. Xotar. Lncklos, den 5. I. 1881.

lilan achte beim Ankauf genau darauf, dass jede Lcbacktel als Dtiqustt sin vvsissss Lrsnr in rotem Beide und den Hamensrmg R. Lrandt's trägt. Drbältlicb ä schach­te! lll. 1 in den Apotheken.

Amtliche und H*rrrxrt-WeKunntrnuchungen.

Altensteig Stadt.

Stammholz-

Verkauf.

Um Mittwoch den 18. Juni d. Z, vormittags 11 Uhr,

verkauft die Stadtgemeinde auf hies. Rathaus 1061 Stück Lang- und Klotz­holz mit 1106,56 Fm. aus Enzwald Abt. 1 und Scheidholz.

Den 9. Juni 1884.

Gemeinderat. Vorstand Welker.

Revier Thumlingen.

Nadel-, Lang- und Brennholzverkaus.

Aus dem Staatswald Döbele F am

Montag den 16. d. M., morgens 10 Uhr, in der Traube in Haiterbach 2 Rm. tannenes Spaltholz, 62 Rm. tann. Scheiter, 16 Rm. tann. Prügel, 19 Rm. Anbruch und 21 Rm. Baumrinde.

Ferner an demselben Tag morgens 11^/- Uhr aus Döbele 5 141 St. Langholz mit 234 Fm.. 79 St. Säg­holz mit 41 Fm. und 13 St. Aus­schuß mit 7 Fm.

W 6500 VV Mk.W

sind in I. Hypothek L 45°/o auszu­leihen. Zieler kauft billig. Jnforma-- tivscheine (mit Rückmarke) an K. Mtnb, Kirchstraße Nr. 12, Stuttgart.

Affstätt, OA. Herrenberg.

Eichenschälholz- Berkaus.

Am Montag den 16. Juni wird in den Ge­meindewaldun­gen folgendes Holz verkauft gegen bare Be­zahlung und zwar von morgens V,8 Uhr an im Fichtenberg am Röchelberg: 9 Bau- und Wagnereichlen, 48 in lang, 1524 om Durchmesser; 14 Wagner­stangen, 58 Baumstützen, 3 Meter Prü­gel und 160 Wellen; ferner von vor­mittags 10 Uhr an im hintern Brand am Oberjesingen-Sulzer Weg: 40 Bau- und Wagnereichlen, 200 Wagnerstangen, 300 Baumstützen, 20 Meter Prügel u. 1200 Wellen.

_ Waldmeisteramt.

Forstamt Wildberg.

StaiillilhchHttkiillfc.

Mittwoch den 25 Juni, vormittags 9 Uhr,

auf dem Rathause in Calw:

1) Kevter Ktaurmheirrr:

aus Schleifberg, Brühlberg, Gebersack und Wasserbaum: 627 St. Langholz mit 775 Fm., 196 St. Sögholz mit 187 Fm., sodann im Anschluß hieran:

S) Revier Mtldberg: aus Abtswald, Abt. 1 u. 2, Gaisburg, Abt. 1 und 4 und Scheidholz: 346 St. Langholz mit 257 Fm., 359 St. Sägholz mit 180 Fm., sowie 15 Eichen III. u. IV. Kl. mit zus. 13 Fm.

Revier Enzklösterle.

Kolzverkauf.

Am Mittwoch den 25. Juni, vormitt. 11 Uhr, im Waldhorn zu Enzklösterle aus Lange­

hardt 11, Kälberwald 17 und 18, Scheidholz der Hüten Gompelscheuer und Sprollenhaus: 3084 St. Nadelh. Lang- und Sägholz mit 2344 Fm., 115 Bau- und 200 Hopfenstangen I. u. II. Kl. und 214 Rm. Nadelholz- Brennholz.

Aöonnements-Hint'adung.

MkDeiitschc Ke'chgpM"

erscheint täglich (Sonntags ausgenommen) in Stuttgart und kostet in Stutt­gart, durch die bekannten Agenten bezogen, nur 60 ^ monatlich, auswärts mit dem Postzuschlag vierteljährlich nur 2 ^ 65 L. Sie ist also eines der billigsten Blätter.

Ihr Inhalt ist reichhaltig und interessant. Als völlig unabhängiges Blatt kämpft dieDeutsche Reichspost" für die Wohlfahrt des deutschen Volkes, sie bekämpft deswegen den Schwindel im politischen wie im geschäftlichen Leben und die falschen Freiheiten, welche von gewissen Seiten gegen das Volkswohl mißbraucht werden. Sie tritt dagegen mannhaft ein für die Erhaltung der irdischen wie der sittlichen und geistigen Güter unseres Volkes.

Mit Leitartikeln, täglichen Rundschauen, Berichten aus Reichs- und Land­tag, Erzählungen, Familiennachrichten u. s. w., bietet dieDeutsche Reichpost" alles, was man von einem Blatt ihres Umfanges irgendwie verlangen kann.

DieDeutsche Reichspost" wird wegen ihres interessanten Inhaltes und ihrer frischen und, wo es nötig, schneidigen Schreibweise auch von ihren poli­tischen Gegnern eifrig gelesen, denn zum ernsten Nachdenken über unsere öffent­lichen Zustände, unter welchen so viele Tausende leiden, wird jedermann durch das Lesen derDeutschen Reichspost" veranlaßt.

Vermöge ihrer gleichmäßigen und dichten Verbreitung unter dem Adel, der Geistlichkeit und dem soliden Bürgerstande in ganz Süddeutschland em­pfiehlt sich dieDeutsche Reichs-Post" auch vorzüglich zu Insertionen aller Art (unsittliche und Schwindelannoncen ausgenommen).

Probeblätter werden ans Wunsch kostenfrei übersandt.

Zu zahlreichem Abonnement auf dieDeutsche Reichspost ladet daher höflichst ein

Stuttgart, im Juni 1884.

Expedition derDeutschen Reichspost."

MM

K.-i